• 02.09.2003 20:17

  • von Marcus Kollmann

Monza: Coulthard mit Tagesbestzeit - Ralf verunglückt

Viele technische Probleme und ein schwerer Unfall prägten heute den Testauftakt nach der langen Sommerpause im italienischen Monza

(Motorsport-Total.com) - Reger Fahrbetrieb herrschte heute zum Auftakt der Testfahrten anlässlich der Vorbereitungen auf den Großen Preis von Italien in Monza. Mit BMW-Williams, Ferrari, McLaren-Mercedes, BAR-Honda, Jaguar, Toyota und Sauber hatten nicht weniger als sieben Teams den Weg an die Hochgeschwindigkeitsrennstrecke gefunden auf der heute 15 Fahrer im Einsatz waren.

Titel-Bild zur News: Coulthard und Button

David Coulthard fuhr am ersten Testtag mit Abstand die schnellste Rundenzeit

Die lange Testpause brachte beim Auftakt der Versuchsfahrten in Monza aber gleich am Vormittag für verschiedene Rennställe einige Probleme mit sich. So musste Ferrari-Testfahrer Felipe Massa nach einem technischen Problem den Weg zurück an die Box zunächst per Fuß antreten, während Ralf Schumacher einen Schreckmoment anderer Art überstand. Der BMW-Williams des Deutschen hatte vermutlich wegen eines Öllecks in der Boxengasse Feuer gefangen. Die Streckenposten waren aber schnell zur Stelle gewesen und bekämpften den Brand mit Feuerlöschern.

Kurz vor dem offiziellen Ende des ersten Testtages hatte der 28-Jährige dann noch in der Lesmo-Kurve einen schweren Unfall und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Bis auf eine Gehirnerschütterung zog sich "Schumi II" bei seinem Crash anscheinend jedoch keine ernsthaften Verletzungen zu.

Grundsätzlich ging es am ersten Testtag bei allen Teams darum eine gute Abstimmung für den in knapp zwei Wochen stattfindenden Grand Prix zu erarbeiten, sowie die Neuentwicklungen auf der Reifen- und Fahrzeugseite zu testen.

Die Tagesbestzeit zum Testauftakt konnte sich McLaren-Pilot David Coulthard im MP4-17D in 1:22.065 Minuten sichern. Ebenfalls für die Silberpfeile im Einsatz war Testpilot Alexander Wurz, der nach 73 Umläufen und etwas mehr als einer halben Sekunde Rückstand auf Coulthard den fünften Platz belegte.

Trotz schwierigen Beginns und des Unfalls zum Ende hin, kam Ralf Schumacher am ersten der insgesamt dreitägigen Testfahrten mit dreieinhalb Zehntelsekunden Abstand auf die schnellste Zeit des Tages auf den zweiten Platz.

Teamkollege Juan-Pablo Montoya war mit 88 Runden auf der 5,793 Kilometer langen Strecke zwar der fleißigste Pilot gewesen, musste sich mit über einer Sekunde Rückstand aber mit Platz 11 im Tagesklassement begnügen.

Platz 3 ging heute an Michael Schumacher. Für den Deutschen war der Tag auf Grund von Problemen mit der Bremsbalance jedoch nicht besonders ergiebig gewesen, konnte er mit 30 Runden doch nur die geringste Distanz von allen Piloten abspulen. Ebenfalls für die Roten, deren Programm sich um Reifen- und Aerodynamiktests drehte, waren noch Felipe Massa und Luca Badoer unterwegs.

Während Massa am Ende auf 64 Umläufe kam und mit sechs Zehnteln Rückstand auf Coulthards Zeit den achten Platz belegte, schaffte es Luca Badoer, bei dem der Motor gestreikt hatte, nach 45 Runden am Ende auf Platz 10.

Die Plätze vier und sechs gingen an die BAR-Piloten Jenson Button und Jacques Villeneuve, die ihrerseits durch Testfahrer Takuma Sato unterstützt wurden. Der Japaner fuhr auf den neunten Platz.

Problemlos verlief der Dienstag hingegen für das Sauber-Team und Heinz-Harald Frentzen. Nach ausführlichen Tests der neuesten Motorenausbaustufe kam der Mönchengladbacher auf den siebten Platz.

Auf den Plätzen 12, 14 und 15 landeten die Toyota-Piloten Olivier Panis, Ricardo Zonta und Cristiano da Matta. Letztgenannteren fehlten bei Testende auf ihrer schnellsten Runde über 2 Sekunden auf die Tagesbestzeit.

Das Jaguar-Team war am Dienstag durch Justin Wilson vertreten. Der Brite, dem die Tests helfen sollen den R4 noch besser verstehen zu lernen, belegte nach 68 Runden den 13. Platz.

Fehlen taten heute die Teams von Renault und Jordan, die jedoch am Mittwoch dazustoßen werden, sowie Minardi.

Allgemein ging es zwischen den Fahrern von den Rundenzeitenabständen teils knapp zu, was ein Blick auf die Rundenzeitentabelle zeigt. Im Kräfteverhältnis zwischen Michelin und Bridgestone gab es heute aber keine Neuigkeiten. Die Michelin-Spione fanden erleichtert heraus, dass alle von Bridgestone mitgebrachten und heute ausprobierten Reifen Blasen warfen.