McLaren-Mercedes für Lauda ein "Trauerspiel"

Auf die Fahrerpaarung Räikkönen/Montoya freut sich Niki Lauda, McLaren-Mercedes muss sich aber seiner Meinung nach steigern

(Motorsport-Total.com) - 1984 fuhr Niki Lauda in einem McLaren-TAG-Porsche seinen dritten und letzten WM-Titel ein, doch heute hat er für sein Ex-Team nicht mehr nur Lob übrig. Die Leistungen der "Silberpfeile" in der zurückliegenden Saison, die ja erst durch den Sieg von Kimi Räikkönen in Belgien gerettet werden konnte, beurteilt der Österreicher überaus kritisch.

Titel-Bild zur News: Heinz Prüller und Niki Lauda

Niki Lauda erwartet sich nächstes Jahr viel von Räikkönen und Montoya

Es sei "ein Trauerspiel", dass McLaren-Mercedes in der Konstrukteurs-WM über den fünften Platz nicht hinausgekommen ist, unterstrich der 55-Jährige gegenüber der 'Sport Bild', "absolut nicht eines innovativen Weltkonzerns würdig. Schon 2003 musste McLaren ja mit dem Vorjahresmodell fahren, weil sich der MP4-18, der zur Mitte der Saison kommen sollte, als Flop erwies. Damals gewann man noch den Vizetitel, doch dieses Mal spiegelt der fünfte Platz die Realität bitter wider. Dem Konzern muss es gelingen, das zweifelsohne vorhandene Potenzial wieder umzusetzen."#w1#

Viel erwartet er von den Piloten: "Es ist für mich die spektakulärste und unberechenbarste Fahrerpaarung in der nächsten Saison. Es wird interessant sein zu sehen, wer über 19 Rennen am Ende der Bessere ist, weil er weniger Fehler macht. Räikkönen ist sauschnell und vom lieben Gott mit irrem Talent ausgestattet, emotionslos wie eine Gefriertruhe. Montoya ist ebenso schnell und talentiert, aber heißblütiger Südamerikaner, der oft Entscheidungen aus dem Bauch trifft. Damit setzt er absolute Highlights, verliert aber manchmal auch. Ich freue mich auf das Duell."

Entscheidend wird sein, wie sich McLaren und Mercedes auf das neue Reglement einstellen können, schließlich wird der aerodynamische Abtrieb gegenüber 2004 um geschätzte 25 Prozent verringert. Dies könnte aufgrund von Technikchef Adrian Newey für die "Silberpfeile" sprechen, denn der introvertierte Stardesigner baute schon 1998 bei drastisch veränderten Regeln ein der Konkurrenz überlegendes Rennauto.