Toyota-Motoren für Jordan, Jordan-Designer für Toyota?
Jordan soll 2005 Motoren von Toyota bekommen und im Gegenzug Designer Mark Smith zu den Japanern ziehen lassen
(Motorsport-Total.com) - Als so gut wie fix gilt, dass das krisengeschüttelte Jordan-Team nächstes Jahr mit Toyota-Motoren antreten wird, über die Rahmenbedingungen des Deals ist allerdings noch nicht viel bekannt. Weil sich Toyota jedoch zunächst noch klar gegen eine solche Partnerschaft ausgesprochen hat, ehe man schlussendlich doch einlenkte, ist anzunehmen, dass Jordan für die Aggregate tief in die Tasche greifen muss.

© Toyota
In diesen Toyota-Büros in Köln könnte bald auch Mark Smith arbeiten
Und das nicht unbedingt in finanzieller Hinsicht: Schon länger ist bekannt, dass Toyota Testfahrer Ryan Briscoe gerne bei Jordan parken möchte, denn das japanische Team ist an der Karriere des jungen Australiers interessiert, jedoch nicht bereit, finanziell in ihn zu investieren. Der Jordan-Deal wäre diesbezüglich eine ideale Gelegenheit. Darüber hinaus scheint Jordan Toyota aber einen weiteren Gefallen machen zu müssen.#w1#
Mark Smith, bis vor kurzem Chefdesigner bei Renault, könnte über den Umweg Jordan zu Toyota wechseln - quasi als Gegenleistung für den Motorendeal. Der Brite gilt als Wunschkollege von Toyota-Technikchef Mike Gascoyne, der ja bereits vergangenes Jahr von Renault nach Köln gewechselt ist. Schon seit Juli bemüht sich Toyota um den Briten, alle Versuche eines Engagements sind aber an der fehlenden Freigabe von Renault gescheitert.
Offenbar ist Renault verärgert darüber, dass Gascoyne immer wieder Versuche unternimmt, sein gesamtes technisches Team von früher zu Toyota zu holen, und verweigerte deshalb Smith den Wechsel. Als sich ab August Eddie Jordan ernsthaft um den Designer bemühte, legte Renault wieder Veto ein, Jordan jedoch ging vor Gericht und erzwang eine Freigabe. Ab Dezember kann Smith nun für die Gelben aus Silverstone arbeiten.
Da er nun nicht mehr bei Renault unter Vertrag steht, können die Franzosen auch nicht mehr bestimmen, ob er zu Toyota darf oder nicht - und Jordan wird angesichts des Motorendeals mit Toyota kaum Argumente haben, Smith im Team zu halten. Lässt man ihn nicht ziehen, kann Toyota die zugesagte Unterstützung wieder zurückziehen, was für Jordan angesichts des Ford-Rückzugs einer Todeserklärung gleichkäme.
Wann Smith - falls überhaupt - seinen Dienst bei Toyota antreten wird, ist noch völlig unklar, man darf jedoch davon ausgehen, dass dies nicht sofort geschehen wird. Würde der Brite jetzt schon wechseln, hätte er kaum noch Einfluss auf das 2005er-Auto, welches praktisch bereits fertig ist. Wartet er jedoch noch bis Mitte des kommenden Jahres zu, kann er sich voll auf den 2006er-Toyota konzentrieren und auch die Optik Renault gegenüber wäre besser.

