• 04.11.2002 15:45

  • von Fabian Hust

Max Mosley gibt Belgiern keine Chance

FIA-Präsident Mosley hat ausgeschlossen, dass es im kommenden Jahr ein Formel-1-Rennen in Spa-Francorchamps geben wird

(Motorsport-Total.com) - Die Belgier werden ihren Vorstoß, kurzerhand Spa-Francorchamps zum nicht belgischen Staatsgebiet zu erklären und das Rennen als Großen Preis von Luxemburg laufen zu lassen, um das beschlossene Tabakwerbeverbot zu umgehen, wohl umsonst vornehmen. FIA-Präsident Max Mosley hat gegenüber 'BBC Sport Online' noch einmal bekräftigt, dass es definitiv in der kommenden Saison kein Formel-1-Rennen auf dem Ardennenkurs geben wird.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Im Fall Belgien will Max Mosley unnachgiebig bleiben

"Hier wurde eine Entscheidung gefällt und kein Vorstoß für Verhandlungen unternommen. Die Politiker haben das Problem schon seit mehr als einem Jahr gekannt. Sie hätten es für 2003 ganz einfach lösen können, in dem sie das Inkrafttreten um vier Wochen verschieben. Sie sollten sich nun darauf konzentrieren, dass sie die Probleme für 2004, 2005 und 2006 aus der Welt geschafft bekommen. Die belgischen Politiker haben nicht einmal die Präsenz von Tabakwerbung reduziert, nicht einmal in Belgien, wo jeder Tabakwerbung im Fernsehen sehen kann. Sie haben lediglich der belgischen Wirtschaft Schaden zugeführt und die Formel-1-Fans um eine gute Strecke beraubt."

Laut Mosley wüssten die Politiker nur zu genau, dass die Teams rund sieben Prozent ihres Budgets über Sponsoringverträge mit den Zigarettenherstellern abdecken. Mit den Veranstaltern habe man die Vereinbarung, dass diese den Teams nicht auferlegen dürften, mit welchen Sponsoren sie fahren dürfen und mit welchen nicht. Als Lösung des Problems schlägt Max Mosley vor, dass die Regierung in Zukunft die Teams für die ausbleibende Werbeeinkünfte aus dem Tabakkonzern-Pool bezahlen sollte.

Bei der Sitzung der Formel-1-Kommission am Montag vergangener Woche konnten die Teams nicht einstimmig zustimmen, auf Zigarettenwerbung zu verzichten, um dem belgischen Gesetz gerecht zu werden. Dafür hätten die Teams eigene Verträge brechen müssen. Vermutlich auch, um ein Exempel zu statuieren, schließt die FIA eine nachträgliche Aufnahme des Rennens in den Kalender der Saison 2003 kategorisch aus.