• 25.01.2002 16:55

  • von Fabian Hust

Massa: "Ich bin keiner neuer Senna"

Der Sauber-Neuling erklärt, warum er den Vergleich mit Ayrton Senna ablehnt und wer in der Formel 1 seine Vorbilder sind

(Motorsport-Total.com) - Der 20-jährige Felipe Massa ist Peter Saubers neuer Formel-1-Rekrut. Der Brasilianer testete den Sauber-Petronas C20 im Herbst 2001 zweimal in Mugello und hinterließ dabei einen hervorragenden Eindruck.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Sauber-Pilot Felipe Massa: Kleiner Mann mit großen Zielen

"Mein erster Test im September fiel ziemlich gut aus, so dass ich nicht damit rechnete, beim zweiten Mal im Oktober ebenso gut abzuschneiden", erinnert sich Massa. "Hinterher war ich jedoch optimistisch, einen Anruf von Herrn Sauber zu bekommen." Der Ruf blieb nicht aus; Massa bekommt 2002 Gelegenheit, sich des Vertrauens würdig zu erweisen.

Massa fühlt sich bereit für die Formel 1. "Ein Formel-1-Auto zu fahren, fiel mir weniger schwer als ich mir vorgestellt hatte. Am Anfang stellten sich Probleme mit der Nackenmuskulatur ein, denen ich in der Zwischenzeit mit spezifischem Training beigekommen bin."

Zunächst trainierte Massa in Italien im Gym von Riccardo Cecarelli, der schon mehrere Formel-1-Fahrer betreute. In letzter Zeit begab er sich in Österreich unter die Fittiche des Sauber-Physiotherapeuten Josef Leberer.

In den zwei Jahren, die Massa in Europa verbrachte, wäre er gern öfter in seine Heimatstadt geflogen. Er vermisst die Besuche im Fußballstadion. "Ich bin Fan des FC Sao Paulo, obwohl es in meiner Familie fast nur Santos-Anhänger gibt." Pele, der berühmteste Spieler des FC Santos, hatte Felipe einst ein Leibchen mit Autogramm persönlich überreicht.

Von den bereits angestellten Vergleichen mit Ayrton Senna hält Massa wenig. "Ich bin kein neuer Senna", wehrt er ab, "Ich bin ein Formel-1-Neuling, der seinen Weg zu machen versucht. Ich wäre glücklich, wenn ich nur einen kleinen Teil von dem fertig bringen könnte, was Ayrton erreicht hat."

An hohen Zielen mangelt es Massa indes nicht. "Ich weiß zwar, dass es für mich sehr schwierig sein wird, schon 2002 Rennen zu gewinnen. Eines Tages will ich aber Weltmeister werden wie meine Vorbilder Schumacher und Villeneuve. Auch sie waren ja einst Rookies."

Riccardo Tedeschi, der Mann, der Rubens Barrichello in die Formel 1 brachte, ist Massas Manager. "Riccardo ist ein Freund meines Vaters", erzählt Felipe. "Er leitete in Brasilien ein Formel-Chevrolet-Team und ermöglichte mir vor vier Jahren die ersten Tests und die Teilnahme an einigen Rennen." Die Formel Chevrolet entspricht der hiesigen Formel Opel Lotus.

Seither hat Massa vier Titel in verschiedenen Meisterschaften gewonnen. Allein in den zwei Jahren, die er in Europa verbrachte, kam er mit Formel-Renault- und Formel-3000-Wagen des italienischen Draco-Teams von Adriano Morini auf 14 Siege.

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