• 25.05.2013 23:04

  • von Christian Schrader

Marussia on fire: Zum Quali-Aus von Bianchi

In der Qualifikation ging es für Jules Bianchi heiß her: Feuer in der Marussia-Airbox und kuriose Anweisungen des Teams - Teamchef Booth kurz: "Motorenproblem"

(Motorsport-Total.com) - Gleich zu Beginn des Qualifyings zum Großen Preis von Monaco gab es eine kuriose Szene. In der Hauptrolle: Jules Bianchi, sein Dienstwagen und das Marussia-Team. Der Franzose blieb bereits während der Aufwärmrunde bei der Anfahrt zum Casino mit rauchendem Heck stehen. Was zunächst nach einem normalen Defekt aussah, wird auf den zweiten Blick und Hinhören zu großem Kino.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi, Motorproblem

Bereits in der Boxengasse sendete Bianchis Motor erste Rauchzeichen Zoom

Bianchi meldete bereits auf dem Weg aus der Boxengasse: "Da stimmt etwas mit dem Gas nicht." Sein Team funkte zurück: "Wir denken, das ist ein Feuer in der Airbox. Das sollte bei voller Geschwindigkeit gelöscht werden." Was haben wir im Chemie-Unterricht gelernt? Feuer ist eine chemische Reaktion mit Sauerstoff. Bianchi meldete nochmals: "Es stimmt etwas mit dem Gas nicht." Daraufhin wurde er angewiesen, neben einem Streckenposten stehen zu bleiben, damit dieser das Feuer in der Airbox löschen kann. Das Ende der Geschichte: Den Rückweg zur Box durfte der 23-Jährige zu Fuß antreten.

Auf die Probleme angesprochen gibt Marussia-Teamchef John Booth "ein Problem mit dem Motor" zu Protokoll. Muss der Motor gewechselt werden? "Ja", sagt er kurz und knapp. Vielleicht waren auch starke Abnutzungserscheinungen die Ursache, schließlich hat das Cosworth-Aggregat bereits einiges auf dem Buckel - oder auf dem Zylinder. "Der Motor wurde schon in drei Rennen eingesetzt. Wir hätten den nach diesem Wochenende sowieso gewechselt", so Booth.

John Booth

Laut Teamchef Booth wäre der Motor nach dem Wochenende gewechselt worden Zoom

Nachdem Caterham in Person von Giedo van der Garde mit Platz 15 für Furore sorgen konnte, wäre es auch die Chance für Marussia gewesen, das Wetter-Chaos mit etwas Glück auszunutzen. "Einige Dinge kannst du halt nicht kontrollieren", entgegnet der Engländer der verpassten Möglichkeit. Zumindest in Monaco wird sich diese wohl so schnell nicht mehr ergeben. "Die Vorhersage sieht zu 100 Prozent Trockenheit vor", berichtet Booth. Was auch so gut wie sicher und immerhin ein kleines Trostpflaster ist: Bianchi wird wohl im Rennen dabei sein, auch wenn er wie Massa keine 107-Prozent-Zeit hat.