• 23.05.2013 18:47

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Bianchi freut sich auf Kampf gegen Caterham

Marussia-Pilot Jules Bianchi ist nach seinen ersten Formel-1-Runden in Monaco begeistert - Freude und Familie werden zu Besuch kommen

(Motorsport-Total.com) - Jules Bianchi ist als Förderkandidat von Ferrari und als Testpilot von Force India schon mehrfach mit der Formel 1 in Monaco gewesen, aber das erste Erlebnis in einem Cockpit der Königsklasse im engen Leitplankenkanal gab es erst am heutigen Donnerstag. Der Franzose freundete sich schnell mit den Besonderheiten des Traditions-Stadtkurses an. Er war in der Endabrechnung des Tages der schnellste Mann der "kleinen Teams" Marussia und Caterham.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi fuhr am Donnerstag seine ersten Formel-1-Runden in Monaco Zoom

"Am Morgen war es schwierig. Aber am Nachmittag haben wir die Balance deutlich verbessert. Es war generell recht positiv. Wir müssen aber weiter Druck machen", sagt Bianchi, der am Donnerstag rund 60 Runden absolvierte. Im Duell gegen die direkte Konkurrenz von Caterham wittert der Formel-1-Rookie Vorteile für sich uns seine Mannschaft. "Es sieht ganz gut aus. Aber wir müssen mal schauen, was wir im Qualifying leisten können", sagt er.

"Es ist immer schön, wenn man gegen einen direkten Gegner kämpfen kann. Wir sind realistisch und wissen, dass wir nicht mal so einfach ins Mittelfeld fahren können. Weit sind wir nicht weg, aber es ist schwierig, diese nötigen Zehntel noch irgendwo zu holen", erklärt Bianchi, der sich auch am Samstag als schnellster Pilot der unteren Region präsentieren möchte. "Somit ist es schön, dass sich noch jemand anderes auf unserem Level bewegt, mit dem wir fighten können."

Bianchi kennt den Kurs im Fürstentum aus den Nachwuchsserien, musste aber das Tempo der Formel 1 dort realisieren. "Es ist schon deutlich schneller. Ich schätze, dass meine beste Rundenzeit in der GP2 rund fünf Sekunden langsamer war als mein bester Umlauf heute. Das ist eine ganze Menge. Im ersten Training musste ich mich zuerst etwas daran gewöhnen, aber ich hatte schnell ein gutes Tempo drauf. Es war richtig nett."


Fotos: Jules Bianchi, Großer Preis von Monaco


"In den langsamen Ecken kannst du am meisten Zeit herausholen. Allerdings kann man dort auch ganz schnell mal einen Fehler machen. Es gibt enorm viele Richtungswechsel. Man muss jederzeit konzentriert sein auf das, was man da gerade macht", sagt er. "Natürlich ist es großartig. Aber wenn man im Auto sitzt, dann denkt man nicht darüber nach, sondern konzentriert sich nur auf seine Aufgabe. Den Rest rundherum blendet man komplett aus."

Man könne dieses einzigartige Erlebnis mit der Formel 1 in Monaco während des Rennwochenendes nicht richtig genießen, meint der Franzose. "Nach dem Wochenende werde ich mir in Ruhe dann man anschauen, wie mein erster Formel-1-Grand-Prix in Monaco so gelaufen ist. Erst dann werde ich das alles realisieren", erklärt er. Bianchi erwartet ein arbeitsreiches Wochenende. Zum Ausgleich sollen ihn am morgigen Ruhetag Familie und Freunde besuchen und somit für etwas Ablenkung sorgen.