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Marussia-Eigner: Bianchis Unfall war das Aus für das Team

Marussias Teameigner Andrei Tscheglakow erklärt, dass der Unfall von Jules Bianchi das Ende des Teams besiegelt hat: "Habe eine Verantwortung für die Leute"

(Motorsport-Total.com) - Der tragische Unfall von Jules Bianchi in Suzuka 2014 war der Anfang vom Ende des Marussia-Teams. Beim nächsten Grand Prix in Russland fuhr man einzig mit Max Chilton, während die Garage des Franzosen symbolisch nur mit seinem fertigen Auto bestückt wurde. Bereits beim folgenden Lauf in Austin war Marussia nicht mehr am Start, weil Teameigner Andrei Tscheglakow den Stecker gezogen hatte.

Titel-Bild zur News: Andrei Tscheglakow, Jules Bianchi

Andrei Tscheglakow war über den Unfall von Jules Bianchi tief bestürzt Zoom

Der Russe gibt zu, dass ihn der Unfall seines Piloten zum Umdenken bewegt hat: "Der Unfall war eine Botschaft, die mich denken hat lassen, dass es Zeit zum Gehen wäre", erzählt er 'The Independent'. Zwar dürfte nicht ganz unwichtig dabei gewesen sein, dass Marussia seit seinem Einstieg 2010 über 200 Millionen Euro Verlust gemacht hat, doch Tscheglakow betont, dass Bianchis Schicksal den Ausschlag gegeben habe.

"Nach den Vorkommnissen in Japan war ich so tief deprimiert, weil man eine Verantwortung für die Leute hat, die für einen arbeiten", sagt er und meint, dass er zumindest den Grand Prix in Sotschi noch abwarten wollte, damit es nicht "unfair meinem Land gegenüber" sei, für das Marussia das Heimteam war. Tscheglakow versuchte zwar noch einen Investor zu finden, doch erst im Winter tat sich mit dem Geschäftsmann Stephen Fitzpatrick eine Lösung auf, die das Team aus der Insolvenz holte.

Jules Bianchi war am vergangenen Wochenende nach neun Monaten im Koma im Alter von 25 Jahren verstorben. Der Franzose sorgte in Monaco 2014 für den größten Erfolg des Teams, als er die bislang einzigen Punkte für den Rennstall einfahren konnte. Die Trauerfeier findet am heutigen Dienstag um 10 Uhr in der Kathedrale Sainte Reparate in Bianchis Heimatstadt Nizza statt.


Fotostrecke: Die Karriere von Jules Bianchi