Kurzinterview mit Allan McNish
Der Renault-Testfahrer erklärt, warum Jockeys in Imola richtig wären, und erinnert sich an das verpatzte Brasilien-Wochenende
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ein frustrierendes Wochenende in Brasilien für dich, Allan?"
Allan McNish: "Natürlich, ja. Wegen des Problems haben wir 45 zusätzliche Minuten Fahrzeit auf trockener Strecke verloren, was unser Programm klarerweise eingeschränkt hat. Trotzdem haben wir ein gutes Feeling für einige Bereiche unseres Programms hinbekommen, zum Beispiel bei der Reifenwahl. Jarno und Fernando haben das dann weiter verfolgt. Die Mechaniker haben einen großartigen Job gemacht, das Auto für eine Installationsrunde vor dem Training noch hinzubekommen. Im Nachhinein hatte es wahrscheinlich gar keinen so großen Einfluss, weil die Zeit am Nachmittag wieder aufgeholt werden konnte. Für Imola müsste es jedenfalls passen."

© Renault
Allan McNish kommt bei Renault immer nur am Freitag zum Einsatz
Frage: "Was will man von einem Auto in Imola haben, um konkurrenzfähig fahren zu können?"
McNish: "Die Strecke besteht grundsätzlich aus vielen Geraden mit ein paar Schikanen dazwischen. Die Schlüsselfaktoren sind das Fahren über die Kerben und eine gute Traktion. Wie man angreift, ist für die Rundenzeit entscheidend. Die Einstellung der Radaufhängung ist natürlich ein wichtiger Faktor ? wir werden uns am Freitag mit dem Feintuning beschäftigen. Außerdem geht es relativ steil bergauf und bergab, weshalb man Leistung braucht, um die Hügel bewältigen zu können. Bis jetzt haben wir eine gute Performance abgeliefert und Michelin hatte jeweils einen Reifenvorteil. Es gibt keinen Grund, der gegen uns spricht, aber wir müssen erst einmal abwarten."
Frage: "Und was muss ein Fahrer für eine gute Runde in Imola einbringen?"
McNish: "Für einen Fahrer ist die Aggressivität immer wichtig, aber man muss auch sehr präzise über die Kerben fahren. Du brauchst das Vertrauen ins Auto, musst wissen, wie es reagieren wird ? vor allem bei der Landung nach einem Ritt über eine Kerbe. Das ist fast wie ein Jockey, der sein Pferd antreibt. Im Prinzip kommt eine gute Runde aus der richtigen Mischung zwischen Aggressivität und Präzision zusammen."

