• 14.04.2003 15:16

Drei Fragen an Mike Gascoyne

Renault-Technikchef Mike Gascoyne über die hervorragende Zuverlässigkeit des R23 und die Aussichten für das Imola-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mike, in Brasilien hattet ihr zum ersten Mal in diesem Jahr an einem Rennwochenende Probleme mit der Zuverlässigkeit. Worin genau lagen sie und bist du glücklich, dass sie aussortiert werden konnten?"
Mike Gascoyne: "Das Problem, das wir hatten, stand in Zusammenhang mit dem Getriebe am Auto von Allan (McNish; Anm. d. Red.) und fiel uns auch schon bei den Wintertests auf, weshalb die entsprechenden Lösungen bereits in der Entwicklung sind. Dazu muss man sagen, dass Allan am Freitagmorgen immer ein spezielles Testchassis verwendet, in dem wir auch mal abgenütztere Komponenten einsetzen oder Experimentalteile. Im Rennen haben wir dann aber ohnehin wieder eine makellose Performance hingelegt, was die Standfestigkeit betrifft."

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Stolz auf die bisher makellose Zuverlässigkeit des R23: Mike Gascoyne

Frage: "Mit vielen Passagen, in denen beschleunigt werden muss, und harten Bremszonen ähnelt Imola dem Kurs in Melbourne. Bist du nach eurer guten Leistung in Australien jetzt auch für das kommende Wochenende zuversichtlich?"
Gascoyne: "Auf dem Papier ist Imola wohl nicht der stärkste Kurs für uns in diesem Jahr. Das Layout beinhaltet jedoch harte Bremszonen ? vielleicht die anspruchsvollsten der gesamten Saison ?, und in diesem Bereich waren die Fahrer mit dem Auto bisher sehr zufrieden. Ich denke, wir können damit rechnen, ähnlich konkurrenzfähig wie in Melbourne zu sein, wo wir ja sehr glücklich gewesen sind. Natürlich werden auch die Reifen wieder eine bedeutende Rolle einnehmen und mit der kälteren Strecke und den niedrigeren Außentemperaturen könnte sich das Kräfteverhältnis verglichen mit den ersten drei Rennen wieder ausgleichen."

Frage: "Glaubst du, dass ihr eure Position in der Meisterschaft in Imola verteidigen könnt?"
Gascoyne: "Bis jetzt war das Befriedigendste an dieser Saison, dass wir immer beide Autos ins Ziel gebracht haben. Sollte uns das wieder gelingen, glaube ich auch, dass wir mit beiden Autos punkten können. Wir sind über den zweiten Platz natürlich ungemein happy, aber realistisch betrachtet reicht unser Speed wohl nicht aus, um ihn bis zum Ende der Saison zu verteidigen, auch wenn es uns in Imola vielleicht noch einmal gelingen könnte. Unser Saisonziel ist, mit dem vorderen Paket zu fighten. Gelingt es uns dabei auch noch, die hohe Zuverlässigkeits-Quote fortzusetzen, dann können wir genauso stark abschneiden wie bei den ersten drei Rennen."