• 19.03.2002 11:41

  • von Reinhart Linke

Jaguar über Einsatz des R2 uneins

De la Rosa findet, man ist mit dem R3 nicht so weit zurück wie erwatet ? Irvine ist frustriert ? Steiner wartet Barcelona-Tests ab

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn der Malaysia-Grand-Prix für das Jaguar-Racing-Team insgesamt nicht gut verlief, hat der Technikdirektor der "Grünen" Günther Steiner am Wochenende in Sepang positiv vermerken können: "Es scheint, dass wir im Rennen besser sind als im Training", so der Österreicher auf der teameigenen Website. Fest steht bisher: Im Qualifikationstraining hingt der R3 hinterher. Schließlich lagen Pedro de la Rosa und Eddie Irvine mit 3,108 und 3,855 Sekunden Rückstand im Qualifikationstraining nur auf den Plätzen 17 und 20, konnten im Rennen aber beide nach vorne fahren.

Titel-Bild zur News: Irvine, de la Rosa

Irvine (vorne) und de la Rosa (rechts) sind über den Einsatz des R2 uneins

Pedro de la Rosa konnte nach dem Start zunächst auf Platz 15 vorfahren, fuhr sich dann aber den Frontflügel ab, als er BAR-Honda-Fahrer Olivier Panis überholen wollte. "Es war mein Fehler", gab der Spanier seinen Fehler zu. "Ich sah, dass er auf einer Einstoppstrategie war und ich mit zwei Stopps unterwegs war. Deshalb musste ich ihn überholen." So musste Pedro de la Rosa schon in Runde sieben an die Box. Seine beiden regulären Boxenstopps absolvierte er in den Runden 23 und 39 und kam schließlich mit zwei Runden Rückstand als Zehnter ins Ziel.

"Das Auto war gut ausbalanciert", freute sich der 31-Jährige und konnte so die zehntschnellste Rennrunde fahren ? immerhin fehlten zur schnellsten Rennrunde des fünftplatzierten Nick Heidfeld nur 0,1 Sekunden. "Dieses Rennen hat gezeigt, dass wir nicht so weit in Rückstand sind, wie erwartet. Ich qualifizierte mich als 17, war aber nur 0,3 Sekunden von Platz zwölf entfernt, von daher war es nicht so schlecht."

Eddie Irvine: "Ich bin frustriert"

Pedro de la Rosa erwartet, dass sein Team auch weiterhin den Jaguar R3 verwendet, obwohl in dieser Woche in Barcelona Vergleichstests zwischen den beiden Autos durchgeführt werden. "Es wäre peinlich, wenn wir den R2 wieder einsetzen würden."

Eddie Irvine, wie schon in Melbourne auch in Sepang im Qualifikationstraining langsamer als sein Teamkollege, ist derweil mit dem neuen Auto nicht zufrieden. "Ich war fast zwei Sekunden langsamer als die BMW-Williams, letztes Jahr waren es selten mehr als 0,5 Sekunden dahinter", ist der Nordire frustriert. Zu allem Überfluss stoppte den 36-Jährigen im Rennen auch noch ein Hydraulikproblem in der 30. Runde. So war die schnellste Runde des Vizeweltmeisters von 1999 in Umlauf 20 ganze 4,274 Sekunden langsamer als die Schnellste Rennrunde von Juan-Pablo Montoya und 1,6 Sekunden langsamer als die Beste Runde von Pedro de la Rosa, der das Rennen allerdings auch zu Ende fahren konnte.

Günther Steiner will Vergleichstests in Barcelona abwarten

Trotz der guten Zeiten von Pedro de la Rosa findet Günther Steiner: "Wir konnten im Rennen nicht glänzen. Wir haben das Rennen noch nicht genau analysier und wissen nicht, was unsere wirkliche Leistung ist, aber das machen wir noch." Da sich beide Fahrer ihre Frontflügel abfuhren, verloren sie zusätzlich Zeit in der Box. "Wir sind unglücklich, dass beide Problem mit dem Verkehr hatten", fuhr der Technikdirektor fort. "Die Zuverlässigkeit scheint nicht so schlecht zu sein."

Noch steht nicht fest, welcher Jaguar am 14. April in Imola am Start steht. Nach Aussagen von Teamchef Niki Lauda könnte dann der R2 eingesetzt werden, wenn dieser tatsächlich schneller als der neue Jaguar R3 ist. "Wenn der R2 besser ist, fahren wir mit dem R2", so Günther Steiner. "Wir wollen nur das Beste für das Team und das schnellste Auto. Aber wenn wir ihn nicht brauchen, setzen wir auch ihn nicht ein."