• 19.03.2002 09:49

  • von Reinhart Linke

Yoong: "Irvine war zu weit weg"

Minardi-Asiatech-Fahrer Alexander Yoong widerspricht Eddie Irvine und gibt dem Jaguar-Raicng-Fahrer die Schuld am Unfall

(Motorsport-Total.com) - Der Heim-Grand-Prix für Alexander Yoong verlief nicht so gut wie vor vierzehn Tagen der Saisonauftakt in Melbourne, wo sich der Malaysia den sechsten Platz im Rennen sicherte und so nur knapp an den Punkterängen vorbeifuhr. In Sepang musste sich der Lokalmatador ausgerechnet vor heimischem Publikum mit dem 22 und letzten Startplatz zufrieden geben. Dabei hatte er 4,892 Sekunden Rückstand zur Pole Position. Zu seinem Teamkollegen Mark Webber, der in Malaysia seinen zweiten Formel-1-Grand-Prix bestritt, fehlten Alex Yoong 0,704 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Alexander Yong

Alexander Yoong schied bei seinem Heim-Grand-Prix vorzeitig aus

Im Rennen konnte der fünffache Grand-Prix-Teilnehmer am Start direkt auf den 17. Platz vorfahren und lag vor seinem ersten Boxenstopp in der 19. Runde auf Rang 15. Nach einem weiteren Boxenstopp musste er seinen Minardi PS02 dann aber in der 29. Runde mit einem Getriebeschaden abstellen. Damit war für Alexander Yoong, der als erster Malaysia an seinem Heim-Grand-Prix teilnahm, das Rennen auf dem Sepang International Circuit schon nach der Hälfte zu Ende.

Bevor der Hobbymountainbiker jedoch ausschied, wollte ihn Eddie Irvine in der 26. Runde überrunden. Der Nordire lag dank der vielen Boxenstopps mit seinem Jaguar R3 zu diesem Zeitpunkt auf dem siebten Platz, als er am Lokalmatadoren vorbeifahren wollte, ihm stattdessen aber in die Seite fuhr und sich so seinen Frontflügel abfuhr. Während Eddie Irvine den Minardi-Asiatech-Fahrer beschuldigte, blaue Flaggen missachtet zu haben, sieht Alexander Yoong die Schuld beim Vizeweltmeister von 1999.

Yoong: "Es gab keine blauen Flaggen"

"Zunächst einmal gab es keine blauen Flaggen", stellte der 25-Jährige auf seiner Website klar. "Zweites war Eddie so weit weg, dass ich meine Linie nicht ändern musste. Ich war bereits in der Kurve, als er mich innen traf. Er war einfach zu ehrgeizig und hätte eben noch warten müssen. Ich fuhr definitiv einfach auf meiner Linie."

Alexander Yoong vertritt dabei die Meinung, dass Eddie Irvine bloß ein schlechtes Wochenende hatte und daher die Schuld auf den Fahrer aus Kuala Lumpur schieben wollte. Schließlich musste sich Eddie Irvine im Qualifikationstraining erneut seinem Teamkollegen Pedro de la Rosa geschlagen geben und startete so von Platz 20 aus nur vor den Minardi-Asiatech-Fahrern.

Yoong: "Kann bis Brasilien kaum noch warten"

"Ich denke, Eddie hatte einfach ein schlechtes Wochenende und entschied, mir die Schuld zu geben", fuhr der 1,78 Meter große Mann fort. "Viele, die den Vorfall auf den Fernsehern gesehen haben schließen sich der Meinung von ITVs James Allen (britischer Fernsehkommentator; d. Red.) hat, dass ich nur auf meiner Linie fuhr und er zu optimistisch in die Kurve ging. Vielleicht sollte sich Eddie die Fernsehbilder einmal ansehen und ändert dann vielleicht seine Meinung."

Am 31. März wird Alexander Charles Loong Yoong, so sein voller Name, zum ersten Mal in Interlagos fahren. Dort findet in knapp zwei Wochen der dritte von 17 WM-Läufen statt. "Ich kann bis Brasilien nicht mehr warten", so Alex Yoong. "Ich blicke optimistisch auf das Rennen und will wieder 100 Prozent geben, weil das Team genauso hart für mich arbeitet."