• 19.03.2002 10:44

  • von Reinhart Linke

Sato: Habe mich sofort bei Fisichella entschuldigt

Jordan-Honda-Fahrer Takuma Sato hat sich nach dem Unfall mit seinem Teamkollegen in Sepang sofort bei Fisichella entschuldigt

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato erlebte am Sonntag aufregende erste Runden in Sepang. Der Japaner hatte bei seinem zweiten Formel-1-Grand-Prix das ganze Wochenende über mit dem EJ12 zu kämpfen und konnte so im Qualifikationstraining nicht mit seinem erfahrenen Teamkollegen Giancarlo Fisichella mithalten. Während sich der Italiener für den neunten Platz qualifizierte, lag Takuma Sato mit 2,875 Sekunden Rückstand zur Spitze nur auf dem 15. Platz im Abschlusstraining ? 0,605 Sekunden hinter seinem Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato, Giancarlo Fisichella

Takuma Sato krachte in Sepang seinem eigenen Teamkollegen ins Heck

"Ich hatte ein Problem mit der Abstimmung des Autos", erklärte der 25-Jährige auf seiner Website. "Es gab zwei kritische Kurven, in denen man bremsen musste. Das Auto lag dort so schlecht, dass ich dort zwischen den beiden Minardis war." Doch das Problem konnte für das Rennen behoben werden. Im 30 Minuten langen Warm Up fand das Team das Problem und konnte das Setup verbessern: "Folglich war ich in dem Sektor Neunter, so dass ich optimistisch auf das Rennen blickte."

Der Start war dann nicht der Beste, aber da vor dem 25-Jährigen Jacques Villeneuve gut wegkam (vor dem Heinz-Harald Frentzen stehen blieb), hatte Takuma Sato nach vorne hin Platz. "Mein Start war nichts besonderes, aber Heinz-Harald Frentzen blieb stehen und Jacques Villeneuve war schnell", so der Mann aus Tokio. "Felipe Massa lag vorne rechts vor der ersten Kurve, Jacques Villeneuve links. Ich bremste zwischen ihnen und passierte Jacques Villeneuve."

Währendessen fiel vorne der von Platz zwei gestartete Juan-Pablo Montoya nach der Kollision mit Michael Schumacher in der ersten Kurve zurück. "So lag ich zwischen Montoya und Mika Salo", fuhr der Wahlbrite fort. "Ich berührte ein anderes Auto in Kurve zwei (Felipe Massa; d. Red.), so dass ich etwas Geschwindigkeit verlor und er (Montoya; d. Red.) wieder an mir vorbeigehen konnte. In Kurve vier sah ich Montoya Massa innen überholen und ich bremste auch sehr spät und ging an Massa vorbei. Ich folgte nun Montoya."

Sato: "Die Schuld liegt zu 100 Prozent bei mir"

In den folgenden Kurven fünf und sechs stieß der Hobbyradfahrer auf Michael Schumacher. Der Ferrari-Fahrer hatte nach dem Unfall mit Juan-Pablo Montoya in der ersten Kurve mit dem Verlust seines Frontflügels zu kämpfen und musste die anderen Autos passieren lassen. Dadurch fuhr "die Autos Seite an Seite durch die Kurven", erinnert sich Takuma Sato. "Es war wie in der Britischen Formel 3 ? wirklich unterhaltsam mit vielen Autos!"

Während Juan-Pablo Montoya nun Takuma Sato wegfuhr, schloss der Jordan-Honda-Fahrer auf seinen Teamkollegen Giancarlo Fisichella auf: "Auf der Gegengeraden sah ich, wie Giancarlo auf Mika Salo druck machte. Sie lagen in der Kurve nebeneinander." Diese Situation wollte der Meister der Britischen Formel-3-Meisterschaft von 2001 nutzen: "Ich wollte neben Giancarlo fahren ? aber offenbar war ich zu optimistisch."

Die Folge: Takuma Sato krachte seinem Teamkollegen ins Heck und verlor seinen Frontflügel ? während "Fisco" den Heckflügel verlor. Hinterher zeigte sich der ehemalige BAR-Honda-Testfahrer einsichtig: "Ich sollte das wirklich nicht machen ? vor allem nicht mit meinem Teamkollegen. Ich war genauso aufgeregt wie ein junger Formel-3-Fahrer. Ich ging hinter Giancarlo an die Box zurück. Es war 100-prozentig mein Fehler. Überhaupt kein Zweifel."

Sato blickt optimistisch nach Brasilien

Dennoch konnte der Japaner, der seinen planmäßigen Stopp in der 29. Runde absolvierte, das Rennen beenden: "Trotz der hohen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit fühlte ich mich gut. Nachdem das Rennen vorbei war habe ich gedacht, ich hätte zwei bis drei Kilogramm verloren, aber es waren bloß 500 Gramm." Das Ziel erreichte "Taku" mit zwei Runden Rückstand auf dem neunten Platz. Anschließend ging er gleich zu seinem Teamkollegen: "Ich habe mich bei Giancarlo entschuldigt. Eddie Jordan war enttäuscht, aber nicht so verärgert.

Nun blickt der Jordan-Honda-Fahrer nach Brasilien, wo am 31. März der dritte Saisonlauf stattfindet: "Jetzt müssen wir etwas optimistisch denken, bevor wir nach Brasilien gehen. Das Auto ist zumindest zuverlässig, also sollten wir dort gut sein."