• 17.03.2002 11:15

  • von Marcus Kollmann

Jordan-Fahrer beraubten sich ihrer Chancen gegenseitig

Auf Grund eines frühen Zusammenstoßes, sahen Sato und Fisichella nur auf den hinteren Plätzen die Zielflagge

(Motorsport-Total.com) - Für das Jordan-Team hatte der Große Preis von Malaysia etwas Gutes und etwas Schlechtes zugleich. Einerseits stellte man in dem ausfallträchtigen Rennen bei den enorm heißen Temperaturen die Standfestigkeit des Jordan EJ12 unter Beweis, andererseits beraubten sich die beiden Piloten gegenseitig ihrer Chancen. In der zweiten Runde des Rennens war Takuma Sato in das Heck von Giancarlo Fisichella gefahren, weshalb beide Fahrer anschließend und zeitgleich die Box ansteuerten. Während man an Satos Auto den Frontflügel wechselte, stieg Fisichella aus seinem Auto, dem der Heckflügel fehlte, aus. Der Italiener war sauer und glaubte nicht mehr am Rennen teilnehmen zu können, doch das Team reparierte den Schaden und montierte einen neuen Heckflügel, sodass der 29-Jährige wieder in den Grand Prix zurückkehren konnte. Am Ende sahen beide Jordan-Piloten die schwarz-weiß-karierte Flagge - Takuma Sato als Neunter, Giancarlo Fisichella als Dreizehnter.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato im EJ12

Sato krachte Fisichella in Runde 2 ins Heck

"Mir tut es wirklich Leid, für das was da mit Giancarlo vorgefallen ist. Ich möchte mich dafür entschuldigen, denn so etwas hätte nicht passieren sollen", richtete Sato seine ersten Worte an den Teamkollegen und bat um Nachsicht für seinen "Anfängerfehler" in der Hitze des Gefechts. "Ich sah in der ersten Kurve einen Toyota dicht hinter ihm und in der zweiten Kurve lagen sie schon gleichauf und ich war direkt dahinter. Dann, sehr zu meinem Bedauern, fuhr ich in das Heck von Giancarlos Auto", schilderte der Japaner den Unfall aus seiner Sicht. "Dabei beschädigte ich meine Lenkung und den Frontflügel, doch die Mechaniker konnten den Flügel beim Boxenstopp wechseln und ich konnte trotz der Lenkungsprobleme fahren. Während des Rennens wurden Auto und Reifen besser und infolgedessen fielen meine Rundenzeiten. Ich bin über meine Zielankunft in den Top 10 sehr erfreut, doch ich weiß, dass ich meinem Teamkollegen die Chance auf ein Finish in den Punkterängen genommen habe. Gleich nach dem Rennen habe ich mich bei ihm entschuldigt und er hat meine Entschuldigung akzeptiert, was für mich eine Menge über seinen guten Charakter verrät."

Giancarlo Fisichella ärgerte sich natürlich über den Zwischenfall mit seinem Teamkollegen, doch nach dem Grand Prix war ein Teil seines Frusts schon verflogen: "Beide Autos im Ziel zu sehen, ist gut. Doch es gibt keinen Zweifel daran, dass Takumas Fehler mich meiner Chancen auf Punkte beraubt hat. Er war direkt hinter mir und plötzlich fühlte ich wie er auf mich auffuhr. Vielleicht hat er zu spät gebremst, doch ich weiß es nicht genau. Wie dem auch sei, er bedauert das wirklich sehr und entschuldigte sich bei mir gleich nachdem das Rennen zu Ende war. Es gibt jetzt keinen Grund, um darüber noch weiter zu sprechen. Er hat seine Lektion sicher gelernt. Ansonsten lief das Rennen ohne jegliche Probleme. Das Auto war ein wenig schwierig zu steuern, doch die Zuverlässigkeit stimmt mich echt glücklich, vor allem unter solchen Umständen wie hier."

Teamchef Eddie Jordan nahm die Situation gelassen: "Beide Autos im Ziel zu sehen, ist wirklich ermutigend. Einzig der Zwischenfall zwischen unseren beiden Fahrern war ein Ärgernis. Ohne Zweifel hat Takuma heute eine Lektion aus dem Vorgefallenen gelernt. Giancarlo wurde seiner Chance Punkte zu holen beraubt. Aber wie die beiden diese schwierige Situation gemeistert haben, sagt eine Menge über sie aus. Takuma hat sich nicht nur bei Giancarlo entschuldigt, sondern beim gesamten Team. Giancarlo hat das ganze gut weggesteckt, was ein Beweis für seine Reife ist."

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