• 18.03.2002 18:39

  • von Fabian Hust

Todt: Vor uns liegt ein schwieriges Jahr

Warum Todt eine harte Saison erwartet und weshalb Schumacher in Brasilien nicht unbedingt den F2002 haben will

(Motorsport-Total.com) - Jean Todt ist mittlerweile ein erfolgsverwöhnter Ferrari-Rennleiter und so ist es kein Wunder, dass der Franzose alles andere als glücklich aus Malaysia abreiste: "Ich bin nur dann glücklich, wenn Ferrari als Erster oder Zweiter ins Ziel kommt. Der Einzige, der jetzt glücklich ist, ist Frank Williams", so Todt gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' über den Ausfall von Rubens Barrichello und Michael Schumachers dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Ferrari-Rennleiter Jean Todt verließ Malaysia am Sonntag enttäuscht

Dennoch wird Jean Todt schon in dieser Woche wieder nach vorne schauen: "Es bringt nichts, wenn man zu emotional an die Sache rangeht. Wir haben die Weltmeisterschaft nicht schon in Australien gewonnen und es wäre also auch lächerlich zu sagen, dass wir sie in Malaysia verloren haben. Keine Frage, es wird ein schwieriges Jahr werden und die vier Punkte waren wichtig. Williams, BMW und Michelin arbeiten sehr eng zusammen und nach Australien haben sie sehr gut reagiert. Jetzt werden wir uns auf die Tests in Barcelona konzentrieren."

Jean Todt hat das Rennen in Malaysia abgehakt, vielleicht war es ja auch gut, dass man die Probleme in einem Rennen hatte, in dem man sowieso keine Siegchance hatte: "Das Rennen in Malaysia war schwierig. Michael verlor am Start jede Chance auf den Sieg. Damit will ich nicht sagen, dass wir gewonnen hätten, denn unsere Gegner waren wirklich stark. Auf der anderen Seite war es für Rubens Barrichello schade, der von einem Motorschaden gestoppt wurde, obwohl er Zweiter hätte werden können."

Trotz der Tatsache, dass man im Rennen auf BMW-Williams einen Rückstand hatte, sieht Michael Schumacher keinen Grund, den F2002 in Brasilien schon einzusetzen: "Da stehen wir überhaupt nicht unter Druck. Wir sind mit dem alten Auto zu den ersten beiden Rennen gefahren und hatten gar nicht erwartet, dass wir zu diesem Zeitpunkt 14 Punkte auf unserem Konto haben würden. Die vier Punkte von Malaysia sind gut und darüber bin ich glücklich."

Ferrari wird derzeit von den italienischen Medien unter Druck gesetzt, den F2002 einzusetzen, doch wenn man ihn unausgereift einsetzt, wäre das unüberlegt und würde nur noch mehr Negativschlagzeilen nach sich ziehen. Schumacher sieht es sowieso gelassen: "Die Saison ist 17 Rennen lang und auch wenn unser Auto für Brasilien noch nicht fertig sein sollte, so werden wir dort mit Sicherheit Punkte mitnehmen und die Meisterschaft wird nicht nach den ersten drei Rennen entschieden werden." Im vierten Rennen in Imola soll der F2002 dann spätestens sein Debüt geben.