Hoher Reifenabrieb spaltet das Fahrerlager

Pirelli hat die Rennen spannender gemacht, doch durch den erhöhten Abrieb entstehen abseits der Ideallinie ernstzunehmende Gefahren

Ideallinie verengt sich durch den hohen Abrieb

Titel-Bild zur News: Pirelli gibt Gummi

Pirelli sieht bisher keine Gefahr im zum Vorjahr stark gestiegenen Abrieb

Vierstoppstrategien und erhebliche Performanceunterschiede zwischen neuen und alten Reifen unterhalten die Fans während der neuen Formel-1-Saison bisher großartig. Doch den Fahrern schmeckt der ungewohnt hohe Verschleiß nur bedingt.

"Ab der Mitte des Rennens bis zum Ende ist es sehr schwierig", klagt Ferrari-Pilot Felipe Massa. "Beim Verlassen der Ideallinie sammelt man extrem viele kleine Gummiteile auf und muss aufpassen, nicht abzufliegen. Der durch die weicheren Mischungen entstehende Abrieb erzeugt ein Gefühl, als würde man auf Sand fahren."

"Die Gefahr ist berechenbar." Sebastian Vettel

Petrows Abflug durch Gummiteile verursacht

Auch WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel hat keine Bedenken: "Der Abrieb ist höher, aber ich denke, Pirelli ist Herr der Lage. Und sollte das Problem schlimmer werden, wird Pirelli reagieren können. Wir müssen also keine Angst haben", gibt der souveräne Sieger der ersten beiden Rennen zu Protokoll.

"Neben und sogar auf der Ideallinie lag so viel Gummi." Witali Petrow

Anders sieht das sicher Witali Petrow. Aufgrund der vielen Gummiteile abseits der Linie bekam er in Malaysia Untersteuern und flog spektakulär ab. "Neben und sogar auf der Ideallinie lag so viel Gummi. Man sieht im Fernsehen, dass ich in Kurve sieben nicht von der Linie abgekommen bin. Ich habe nicht einmal die Randsteine berührt, doch dann hat das Auto die Gummibrocken aufgesammelt und das Untersteuern wurde immer heftiger. Ich bremste und als ich wusste, dass ich die Kurve nicht mehr kriege, entschied ich mich, einen weiteren Weg zu fahren", erklärt der Russe im Dienst von Renault.