• 09.04.2011 08:23

  • von Stefan Ziegler

Pirelli: Die harte Reifenmischung wird nicht ersetzt

Der Reifentest in Malaysia war erfolgreich, doch die neue Mischung wird vorerst nicht im Rennen eingesetzt - Wichtige Entwicklungsdaten für Pirelli

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag stellte Pirelli den Teams der Formel 1 einige zusätzliche Reifensätze zur Verfügung, um die jüngsten Entwicklungen unter realen Bedingungen zu erproben. Die Rennställe erhielten eine neue Variante der harten Pneus und konnten sich im Freien Training damit auseinandersetzen. Das Ergebnis ist, dass sich am Reifen-Portfolio vorerst nichts ändert - das neue Produkt überzeugte nicht.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Pirelli sammelte weitere Entwicklungsdaten, ändert aber nichts am Pneu-Portfolio

Zumindest nicht so, dass es in den kommenden Wochen in einem Grand Prix debütieren wird, wie Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery gegenüber 'Autosport' bestätigt. Ursprünglich hatte Pirelli angedacht, beim Türkei-Rennen in Istanbul eine etwas härtere Reifenmischung einzuführen, um angesichts der tückischen Kurve acht auf der sicheren Seite zu sein. So weit kommt es aber nicht.

"Anhand unserer Erkenntnisse aus Malaysia würde ich sagen, dass wir unsere aktuelle harte Reifenmischung auch weiterhin verwenden", meint Hembery. "Hätte es hier gewisse Schwierigkeiten damit gegeben, dann hätten wir wohl umdenken müssen. Wir haben aber vielmehr Angst davor, zu konservativ zu sein." Man nehme in jedem Fall viele wichtige Informationen aus diesem Test mit.


Fotos: Großer Preis von Malaysia, Freitag


"Wir probierten eine neue harte Reifenmischung aus und erzielten dabei unterschiedliche Ergebnisse. Wir fuhren einfach sehr wenig damit", erklärt Hembery und merkt an: "Am Nachmittag fanden diese Pneus überhaupt keine Verwendung. Niemand wollte diese Reifen verwenden, weil alle an ihrer Rennabstimmung arbeiteten." Trotzdem konnte Pirelli einige wichtige Erkenntnisse gewinnen.

"Wir hatten den Eindruck, dass die Aufwärmphase langsamer vonstatten ging, der Reifen an sich aber stabiler war. Wir hatten aber nicht erwartet, dass es so lange dauern würde, um den Gummi auf Temperatur zu bringen - speziell angesichts der Bedingungen an dieser Strecke. Wir erhielten einige Testinformationen, die uns sicherlich bei unserer künftigen Entwicklung zugute kommen werden."

Obwohl die speziellen Probefahrten am Formel-1-Freitag nicht zum Renndebüt der neuen Pneus führen, zeigt sich Hembery zufrieden mit dem jüngsten Probefahrten. "Unser Problem ist einfach, dass wir nicht so viel mit den Teams testen konnten", meint der Pirelli-Reifenchef. "Wenn man die Chance hat, neue Reifen in einer Rennumgebung zu erproben, dann gewinnt man viele wertvolle Daten."