• 15.09.2001 10:51

Heidfelds Zukunft bei den Silberpfeilen steht in den Sternen

Der Mönchengladbacher fühlt sich bei Sauber wohl, träumt aber von einem McLaren-Cockpit

(Motorsport-Total.com/dpa) - Nick Heidfelds Zukunft bei den Silberpfeilen steht in den Sternen. Nach dem seit Monza feststehenden Wechsel seines Teamkollegen Kimi Räikkönen zu McLaren-Mercedes in der kommenden Saison als Nachfolger des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Mika Häkkinen muss sich der Sauber-Pilot aus Mönchengladbach mindestens zwei Jahre lang gedulden, bis dort wieder ein Cockpit frei wird. Dabei hatte sich McLaren-Mercedes-Junior Heidfeld große Hoffnungen gemacht, erste Wahl für das britisch-deutsche Top-Team zu sein. "Natürlich wäre ich gerne zu McLaren-Mercedes gegangen. Aber das stand nicht zur Debatte", sagte "Quick Nick" scheinbar gefasst, aber sichtlich geknickt der dpa. "Ich war nie ein Thema für die."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld (Sauber)

Heidfeld: "Natürlich wäre ich gerne zu McLaren-Mercedes gegangen. Aber das stand nicht zur Debatte"

Obwohl die Team-Verantwortlichen das finnische Supertalent ihrem eigenen Mann vorgezogen haben, hat Heidfeld das Thema Silberpfeile noch nicht abgehakt. "Ich möchte weiterhin zu McLaren-Mercedes und glaube, dass ich noch meine Chance bekomme. Ich bin nicht frustriert", versicherte er. Mercedes-Motorsporchef Norbert Haug erklärte: "Das ist keine Absage an Nick. Wir haben eine Option auf ihn, und wir haben Langzeitpläne." Peter Sauber stärkte seinem Schützling den Rücken. "Nicks Rolle bei uns wird wieder stärker. Er ist für uns seht wichtig und wertvoll", sagte der Schweizer Teamchef. "Ich möchte, dass er sich bei uns so entwickelt, dass er nach seinem Vertragsende bei uns erste Wahl für McLaren-Mercedes ist."

Gut möglich, dass Heidfeld bei den Silbernen ein Kandidat für die Saison 2004 ist, wenn der Kontrakt des Schotten David Coulthard endet. Der 24-Jährige steht noch bis Ende 2004 bei McLaren-Mercedes unter Vertrag. Bei Sauber ist er bis 2003 quasi nur geparkt. Ebenso denkbar ist aber auch, dass für den Deutschen durch die Entscheidung pro Räikkönen die Tür bei McLaren-Mercedes endgültig zu ist. Die italienische 'Gazzetta dello Sport' spekulierte am Samstag, dass Heidfeld neben Jarno Trulli und Giancarlo Fisichella bei Ferrari als Teamkollege Michael Schumachers für Rubens Barrichello in einem Jahr in Betracht käme.

Heidfeld will sich nun weiter voll auf seine Arbeit bei Sauber-Petronas konzentrieren. Nach seiner Pleiten-Saison bei Prost erlebt der ehemalige Formel-3000-Europameister mit dem Schweizer Rennstall einen unerwarteten Aufschwung. "Ich bin bei Sauber gut bedient", sagte er. "Ich glaube, das wird auch im kommenden Jahr der Fall sein. Wir wollen 2002 nahtlos an diese Saison anknüpfen."

Ob das auch ohne den Senkrechtstarter Räikkönen der Fall sein wird, weiß Heidfeld nicht. Auch wenn es ihm nicht schmeckt, dass McLaren-Mercedes dem drei Jahre jüngeren Konkurrenten den Vorzug gegeben hat, spricht er voller Achtung über diesen. "Schade, dass Kimi geht. Wir waren eine gute Fahrerpaarung und haben uns immer hoch gepuscht." Als neuen Teamkollegen hat Heidfeld keinen Wunschkandidaten. "Am liebsten wäre mir einer, der richtig schnell ist, aber eine hundertstel Sekunde langsamer als ich."