• 15.09.2001 10:39

  • von Marcus Kollmann

Sauber-Team äußerst begehrt bei den Fahrern

Nachdem Kimi Räikkönen das Team verlassen wird, sind die Spekulationen um das zweite Sauber-Cockpit in vollem Gange

(Motorsport-Total.com) - Peter Sauber wird in den nächsten Tagen, vielleicht aber auch Wochen oder Monaten eine Entscheidung in Bezug auf den bestmöglichen zweiten Fahrer für sein Teams für die Saison 2003 treffen müssen. Nachdem sich der Schweizer mit dem McLaren-Team über den Wechsel von Kimi Räikkönen zu den Silberpfeilen einig wurde, steht nämlich bislang nur Nick Heidfeld als Pilot des Teams aus Hinwil fest.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber (Teamchef)

Für welchen Fahrer entscheidet sich Peter Sauber?

Grund genug, weshalb die Spekulationen, auf welchen Piloten Sauber 2003 setzen wird, in vollem Gange sind. Neben Ex-Sauber-Pilot Heinz-Harald Frentzen werden auch Jenson Button gute Chancen auf das Cockpit neben "Quick Nick" nachgesagt.

Gründe dafür gibt es gleich mehrere. So galt Button vor der Verpflichtung Räikkönens als erste Wahl bei Peter Sauber und ist ebenfalls noch sehr jung und auch vom finanziellen Aspekt her sicherlich attraktiver, weil günstiger, als ein erfahrener, etablierter Pilot.

Darüber hinaus verdichten sich die Anzeichen, dass im Benetton-Renault-Team überlegt wird, wie man den Engländer loswerden kann.

Vor allem Benetton-Chef Flavio Briatore ist nach der bislang enttäuschenden Vorstellung des Youngsters im Vergleich zu Giancarlo Fisichella pikiert. Auf der Pressekonferenz der FIA am Donnerstag ließ er durchblicken, dass Fernando Alonso, welcher einen Fünfjahresvertrag mit Renault hat und gegenwärtig für Minardi fährt, eine Option für ihn und Renault im kommenden Jahr ist.

"Wir haben einen Zweijahresvertrag mit Jenson, welchen wir erfüllen wollen. Aber gleichzeitig arbeiten für uns mehr als 800 Leute am Auto und Motor. Es ist schwierig diese zu motivieren, wenn nur ein Fahrer gute Leistungen zeigt", zitiert 'ITV' Briatore, dessen Worte zunächst diplomatisch klingen, aber am Ende schon eine recht deutliche Sprache sprechen.

Da der Fahrermarkt in diesem Jahr aber so umkämpft wie lange nicht mehr ist, und noch weitaus mehr Piloten um die wenigen Cockpits kämpfen als es ohnehin schon immer der Fall war, kann sich Peter Sauber wahrscheinlich Zeit bei der Wahl des zweiten Fahrers viel Zeit lassen.

Neben den erwähnten Piloten dürften auch Luciano Burti und Enrique Bernoldi gute Chancen haben, denn ein brasilianischer Pilot, wovon einer bereits von Red Bull-Chef Mateschitz gesponsert wird, könnte für die Sponsoren des Teams recht interessant sein. Möglichkeiten gibt es also viele. Die Krux an der Verpflichtung Buttons ist der Langzeitvertrag den der Engländer mit Frank Williams besitzt. Dieser müsste wohl einem Teamwechsel von Benetton zu - beispielsweise - Sauber zustimmen, wobei dies bei der aktuellen Beurteilung der Situation wohl dem Engländer keine Probleme bereiten dürfte. Mit Ralf Schumacher verlängerte man die Zusammenarbeit bis 2004 und Juan-Pablo Montoya hat bei Williams schon immer einen Stein im Brett gehabt. Wenn der Kolumbianer wie zuletzt weiterhin so gute Leistungen zeigt, wird ihn Williams 2003 wohl kaum gehen lassen. Für 2002 bleibt die Fahrerpaarung bei BMW-Williams ja bekanntlich wie sie jetzt ist.

Bislang hat sich Peter Sauber in Bezug auf seine Vorstellungen über den zweiten Fahrer noch nicht geäußert. Es ist aber davon auszugehen, dass der Schweizer sich in den letzten Wochen, in denen die Verhandlungen mit McLaren-Mercedes Gestalt annahmen, auch bereits über die Zukunft Gedanken gemacht hat. Mit der "finanziellen Entschädigung" die Sauber von McLaren erhält, hat man auf jeden Fall aus finanzieller Hinsicht erst einmal eine gute Ausgangslage für die Saison 2002 geschaffen, in der man an die diesjährige erfolgreiche Saison anknüpfen wollen wird.