• 19.12.2003 10:53

  • von Marcus Kollmann

Heidfeld traut Jordan "relativ großen Leistungsschritt" zu

Nick Heidfeld spricht über die Aussichten im nächsten Jahr für Jordan zu fahren - Manager hofft auf Entscheidung bis Ende Januar

(Motorsport-Total.com) - Für Nick Heidfeld ist das große Bangen, ob er im März nächsten Jahres beim Saisonbeginn der Formel 1 im australischen Melbourne starten wird, noch nicht vorbei.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld (Jordan)

Heidfeld hat ein "gutes Gefühl" was Jordans Konkurrenzfähigkeit anbelangt

Für das Jordan-Team konnte der Mönchengladbacher immerhin Anfang Dezember im spanischen Jerez drei Testtage absolvieren, was für ihn "nach den Wochen ohne Testen natürlich sehr schön" gewesen sei und ihn "riesig gefreut" habe. In einem Interview mit 'sport1' gab der 26-Jährige aber auch zu, "dass das Fahren so gut wie keinen Sinn gemacht hat", einfach weil es so stark regnete.

Trotz der alles andere als optimalen Testbedingungen, konnte Heidfeld das Team aber mit seiner Arbeit im Auto überzeugen. Fahrerisches Können allein, ist bei der Besetzung der letzten verbliebenen Formel-1-Cockpits für die Teamchefs jedoch nicht das Hauptkriterium, denn zunächst einmal muss das Budget gesichert sein. In dieser Angelegenheit hat es bei Jordan, aber auch bei Heidfeld, scheinbar keine großen Fortschritte in den letzten Wochen gegeben.

Heidfeld: "Würde nicht schaden, wenn wir Geld mitbringen würden"

Angesprochen darauf wie wahrscheinlich es sei, dass er 2004 im gelb lackierten Boliden sitzen wird, sagte Heidfeld, dass es "eine große Chance nächstes Jahr dort zu fahren" gäbe. Allerdings nur dann, "wenn das Team finanziert ist." Aus diesem Grund "würde es nicht schaden, wenn wir Geld mitbringen würden", weiß "Quick Nick", doch eigene Sponsoren hat er bislang noch keine.

Weil er das Interesse von Eddie Jordan an einer Verpflichtung seiner Person aber als "sehr groß" einschätzt, glaubt Heidfeld weiterhin fest daran, dass er auch nächstes Jahr fahren wird. Notfalls bliebe ihm immer noch die Option, sich bei einem der zehn Rennställe als Testfahrer zu bewerben.

"Informationen für das nächstjährige Auto hören sich nicht allzu schlecht an"

Daran möchte er momentan aber noch nicht denken. Stattdessen schätzt er lieber schon einmal die Erfolgsaussichten mit Jordan in der nächsten Saison realistisch ab. "Jordan wird 2004 nicht permanent aufs Podium fahren. Derartige Hoffnungen sind natürlich absoluter Blödsinn. Dennoch kann man einen relativ großen Leistungsschritt erwarten", glaubt Heidfeld, der dem EJ13 nach seinem Test bescheinigte in einigen Bereichen "sehr gut" gewesen zu sein.

Außerdem hat ihn der Teamgeist bei seinem Werksbesuch vor einigen Wochen beindruckt: "Die Einstellung der Angestellten ist sehr gut, und auch die Informationen für das nächstjährige Auto hören sich nicht allzu schlecht an", rechnet er sich unter Umständen für seine vierte Saison auch das eine oder andere Ergebnis aus. Allein die Gewissheit, dass er einer der beiden Fahrer sein wird, fehlt.

Manager setzt Jordan in Sachen Entscheidung eine Frist

Deshalb hofft Werner Heinz, der Manager von Nick Heidfeld, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis Eddie Jordan die finanziellen Aspekte geklärt hat. "Bis Ende Januar haben wir hoffentlich eine Entscheidung", setzt Heinz dem Teamchef eine Deadline und fügt an: "Allerdings muss Eddie Jordan bis dahin wirklich einen Sponsor finden."