Jordan setzt beim EJ14 stark auf Outsourcing
Der Chefdesigner des Teams erklärt die Vorteile der Zusammenarbeit mit externen Partnern bei der Herstellung des neuen Autos
(Motorsport-Total.com) - Während einige Teams bereits verschiedene für den Einsatz im neuen Boliden bestimmte Teile bei den letzten Testfahrten der harten Bewährungsprobe auf der Rennstrecke unterzogen haben, oder schon mit ihrem neuen Auto oder einer Interimsversion davon für die Saison 2004 fuhren, nimmt auch bei Jordan der Nachfolger des EJ13, mit dem man dieses Jahr 13 WM-Punkte holen konnte, langsam aber sicher Gestalt an.

© Jordan
Das Jordan-Chassis entsteht nicht komplett in der Fabrik des Teams
"Seit Monaten haben wir im Windkanal Tausende Variationen von Formen für das neue Auto getestet. Anschließend wurden die dabei gewonnenen Daten gesammelt und ausgewertet. Aus der besten Kombination entstand dann ein Computermodell", teilte Jordans Chefdesigner gegenüber 'ITV' jüngst mit, dass man den neuen Boliden jetzt zumindest schon einmal am Computer betrachten kann.
"Wir haben in unserer Fabrik keinen großen Produktionsbereich"
Als Nächstes steht nun die Produktion der verschiedenen Hauptteile des Autos, vom eigentlichen Chassis, über die Front- und Heckpartie, bis hin zu Motorenabdeckung und den Seitenkästen auf dem Programm. Während die größeren Teams mit wenigen Ausnahmen jedes Teil selbst herstellen, setzt man im Team von Eddie Jordan, nicht zuletzt auch wegen des beschränkten Budgets, auf das in vielen Branchen übliche Out-Sourcing.
"Wir haben in unserer Fabrik keinen großen Produktionsbereich, und tatsächlich werden viele Bestandteile des Autos woanders gefertigt, aber wir sehen das als Stärke. Natürlich wäre es angenehmer, wenn wir nur die Treppe hinunter gehen müssten und dort die verschiedenen Abteilungen hätten, doch wir bauen auf die langjährige Tradition und Sachkenntnis der britischen Industrie", erklärt John McQuilliam mit dem Hinweis, dass es im Motorsport an der Tagesordnung sei, nicht alles selbst zu fertigen. In der Formel 1 würden ohnehin nur die Hersteller-Teams ihre Autos komplett in Eigenregie konstruieren.
Auslagerung bei der Herstellung bringt auch Vorteile
"Unser Chassis wird gemäß unseren Spezifikationen von einer Gruppe die sich DPS nennt in Surrey hergestellt. Die Motoren kommen aus dem Werk von Ford-Cosworth in Northamptonshire und die Getriebe werde maschinell von Adelphi Precision Engineering in Derbyshire gefertigt, die das Gussstück von einer Gießerei namens Zeus bekommen. Das Innenleben des Getriebes kommt von der Firma Xtrac in Berkshire", nennt der Chefdesigner einzelne Zulieferer mit denen man zusammenarbeitet.
"Eddie (Jordan, Anm. d. Red.) sagt immer: 'Wenn jemand anderes in der Lage ist großartige Arbeit zu leisten, dann lass es uns dort kaufen'", fährt McQuilliam fort und verrät, dass die Außer-Haus-Beschaffung auch einen Vorteil hat: "Wir können uns dadurch länger als unsere Konkurrenten auf die Forschung und Entwicklung, das Design und die Aerodynamik unseres Autos im Windkanal konzentrieren."
Fünf EJ14-Chassis wurden in Auftrag gegeben
Durch die Auslagerung bestimmter Bereiche auf externe Partner, trägt das Jordan-Team, welches fünf EJ14-Chassis in Auftrag gegeben hat, auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei den Zulieferern bei. Selbst wenn der Rennstall nicht viel mehr als zweihundert Angestellte zählt, so sind laut Auskunft des Chefdesigners an der Entstehung des neuen Boliden "weit mehr" Personen beteiligt.

