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Grosjean arbeitet mit Psychologen

Lotus-Pilot Romain Grosjean nimmt seit September psycholgische Hilfe in Anspruch, um seiner Crashanfälligkeit auf die Spur zu kommen - Mit ersten Erkenntnissen

(Motorsport-Total.com) - Nach außen spielte Romain Grosjean seine zahlreichen Unfälle in den ersten Runden des Rennens lange herunter, dabei ging ihm die heftige Kritik an seiner Person schließlich doch nahe. In Spa-Francorchamps löste der Lotus-Pilot eine gefährliche Startkollision aus, wo viel Glück dabei war, dass kein Pilot durch die herumfliegenden Autos am Kopf getroffen wurde. Grosjean wurde für ein Rennen gesperrt, war aber in Suzuka einmal mehr in eine Startkollision verwickelt.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean will seine Fehleranfälligkeit dieses Jahr in den Griff kriegen Zoom

Der Franzose gibt gegenüber 'Sky Sports' zu, dass ihn der Belgien-Zwischenfall und die Sperre dazu veranlassten, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen: "Es ist kein Geheimnis, dass ich im September des Vorjahres begonnen habe, mit einem Psychologen zu arbeiten - das ist im Winter sehr gut gelaufen."

Zittern um neuen Vertrag

Grosjean musste lange auf seine Vertragsverlängerung warten, doch schließlich erhielt er von Teamchef Eric Boullier und Genii-Capital-Boss Gerard Lopez eine zweite Chance: "Ich hatte viele Gespräche mit Genii, dem Besitzer, damit sie die Sache verstehen und die richtige Entscheidung treffen. Und als sie mich angerufen haben und mir mitteilten, dass wir ein Jahr dranhängen, da war ich überglücklich."

Der ehemalige GP2-Champion, der schon in den Nachwuchsserien und in seiner ersten Formel-1-Zeit anfällig für Zwischenfälle war, glaubt, nun über den Berg zu sein: "Das Ende der Saison war nicht einfach, aber ich denke, dass ich gelernt habe, wie ich es dieses Jahr hinkriegen. Wir wissen, dass die Schonfrist vorbei ist, und ich muss jetzt zeigen, was das Team von mir verlangt."

Grosjean wollte zu viel

Teamchef Boullier bestätigt gegenüger 'Sky Sports', dass die zahlreichen Crashes das Kernthema bei den Verhandlungen über einen Vertragsverlängerung waren: "Wir hatten mit Romain ein paar Probleme, denn 2012 hat er nicht ganz die Erwartungen erfüllt, die wir an ihn hatten. Bei einer Verlängerung fühlten wir uns nur wohl, wenn er versteht, was wir uns vom ihm erwarten. Seit seiner Sperre im Vorjahr hatten wir intensive Gespräche, sein Umfeld hat sich verändert, und er erhielt viel Unterstützung, damit er es versteht. Er musste es selbst herausfinden."

Doch was lief in Grosjeans Comebackjahr wirklich schief? "Er hat jede Meisterschaft gewonnen, wo er angetreten ist, also weiß er, wie man Rennen und Meisterschaften gewinnt", erklärt Boullier, "aber ich denke, dass seine Herangehensweise in der Formel 1 vielleicht nicht die effizienteste war und er irgendwann den Faden verloren hat." Kritik, mit der Grosjean durchaus etwas anfangen kann. Der ehemalige Bankangestellte weiß: "Wir hatten zu viele Zwischenfälle. Wir hatten gute Ergebnisse, waren schneller als erwartet, aber vielleicht wollte ich ein bisschen zu viel."