Gerüchte um möglichen CVC-Ausstieg

Die Nachrichtenagentur 'Reuters' berichtet, dass die Investmentgesellschaft CVC Capital Partners ihre Anteile am Formel-1-Imperium verkaufen könnte

(Motorsport-Total.com) - Zwei Tage nach dem Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne sickern Behauptungen durch, wonach die Investmentgesellschaft CVC Capital Partners (internationale Gruppe mit 54 Unternehmen und rund 400.000 Mitarbeitern) die Kontrolle über die Königsklasse des Motorsports abgeben könnte. Das berichtet zumindest die Nachrichtenagentur 'Reuters'.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Angeblich könnte in der Formel 1 ein Machtwechsel bevorstehen

Demnach führe CVC derzeit eine "strategische Bewertung" des Engagements in der Formel 1 durch, die mit verschiedenen Szenarien enden könnte. Die Rede ist von einem möglichen Verkauf, einem IPO (Börsengang) oder einer Schulden-Refinanzierung, berichtet 'Reuters' unter Berufung auf mehrere namentlich nicht genannte Quellen. Angeblich haben schon einige potenzielle Käufer ihr Interesse bei CVC deponiert.

"CVC würde liebend gerne verkaufen, aber sie sind sich nicht sicher, ob sie im Moment den richtigen Preis dafür bekommen würden", zitiert die Nachrichtenagentur eine ihrer Quellen. Die Investmentgesellschaft besitzt seit 2006 eine Mehrheit am Formel-1-Imperium, das man den Kirch-Gläubigerbanken BayernLB, JP Morgan und Lehman Brothers für umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro abgekauft hatte.

¿pbvin|512|3559||0|1pb¿Bernie Ecclestone kontrolliert im Gegensatz zum landläufigen Glauben keine nennenswerten Anteile mehr am von ihm selbst aufgebauten Business, hält als von CVC eingesetzter Geschäftsführer dank seines einzigartigen Netzwerks an Kontakten aber nach wie vor die Herrschaft über die wichtigsten Entscheidungen. Durch den Verkauf seiner Anteile gehört er (trotz Scheidung) mit einem Vermögen von mehr als eineinhalb Milliarden Euro zu den 200 reichsten Menschen der Welt.

Erschwert werden könnte ein etwaiger Verkauf der Formel 1 durch die Affäre um Gerhard Gribkowsky, den ehemaligen Risikovorstand der BayernLB. Gribkowsky hatte den Verkauf der Anteile der BayernLB an CVC verhandelt und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Nach wie vor ungeklärt ist die Herkunft von 50 Millionen US-Dollar, die er steuerschonend in Österreich "versteckt" hatte. Die Formel-1-Verantwortlichen streiten kursierende Bestechungsvorwürfe allerdings ab.