Geringfügige Regeländerungen in letzter Minute

Einen Tag vor Trainingsbeginn in Melbourne hat die FIA noch kosmetische Veränderungen am neuen Reglement angeordnet

(Motorsport-Total.com) - In letzter Minute hat die FIA heute noch geringfügige Anpassungen des Reglements vorgenommen, nachdem man sich zuvor mit den Teams beratschlagt hatte. Gravierende Einschnitte gibt es ? natürlich ? nicht mehr, zumindest aber wurde etwas "Kosmetik" betrieben.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Abdeckung

Das Verbot der Abdeckungen wurde geringfügig gelockert

Unwesentlich gelockert wurde das Verbot der störenden Abdeckungen, die nun zumindest dann eingesetzt werden dürfen, wenn sie einen "mechanischen Zweck", so der Original-Wortlaut, erfüllen. Das könnte zum Beispiel Schutz gegen Feuer sein. Auch erlaubt sind Abdeckungen verschrotteter Fahrzeugteile nach einem Unfall sowie ausschließlich durchsichtige Materialien im Bereich unter dem Heckflügel.

Klargestellt wurde außerdem die Frage nach den Reifenwärmern, die aus Sicherheitsgründen zugelassen werden, und das Anliegen der Teams, die Autos bei Regen in der Boxengasse abdecken zu dürfen, was genehmigt wurde. Auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wenn die Autos im Parc Fermé stationiert sind, ist ein Sichtschutz erlaubt.

Klarheit herrscht nun über den Einsatz des Reservefahrzeugs: Am Donnerstag werden zwischen 10:00 und 16:00 von jedem Team zwei Autos zur technischen Abnahme geschickt, die dann verwendet werden müssen. Ein T-Car darf hingegen nur dann abgenommen werden, wenn eines der beiden ersten Autos irreparabel beschädigt wurde oder im Verlauf des Aufwärmtrainings einen mechanischen Defekt erlitten hat. Tritt vor dem Aufwärmtraining ein Defekt auf, gibt es keinen Anspruch auf ein Ersatzauto.

Sollte es im Rennen zu einem Unfall kommen, der einen Abbruch provoziert, so darf theoretisch ebenfalls ein T-Car eingesetzt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das Einsatzauto irreparabel beschädigt wurde und das Rennen nicht länger als zwei Runden im Gang war. Die Entscheidung, wie irreparabel zu definieren ist, obliegt einem Technischen Delegierten der FIA.

Geringfügige Zugeständnisse wurden den Teams im Bereich der umstrittenen Parc-Fermè-Prozedur nach dem Qualifying am Samstag gemacht. Neben den bereits erlaubten Arbeiten dürfen nun auch Polsterungen für die Fahrer angebracht und Motorenöl gewechselt werden. Auch andere Flüssigkeiten können unter FIA-Aufsicht ersetzt werden, es muss sich dabei aber immer um dieselbe Flüssigkeit handeln wie zuvor.

Gelockert wurde das Verbot der Setup-Änderungen. Nach neuem Beschluss dürfen die aerodynamischen Einstellungen des Frontflügels nach dem Qualifying angepasst werden, solange die Teams dabei keine neuen Elemente anbringen oder bestehende abnehmen müssen. Alle anderen Bereiche des Fahrzeugs gelten aber weiterhin als Tabuzonen ? auch die Radaufhängungen.