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  • 05.03.2003 15:41

Ferrari-Präsident unterstützt Formel-1-Reformen

Unerwartete Rückendeckung für den Weltverband und Bernie Ecclestone kommt von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo

(Motorsport-Total.com/sid) - Ferrari-Boss Luca di Montezemolo hat Formel-1-Chef Bernie Ecclestone im Zuge der umstrittenen Reformen überraschend deutlich den Rücken gestärkt. "Ferrari ist seit jeher für Innovationen. Ich bin für eine Reduzierung der Elektronik und für einen Motor am Wochenende, ich bin auch für eine neue Form der Qualifikation. Ich hoffe, dass all diese Neuigkeiten die Kosten reduzieren und das Image der WM auffrischen", sagte Montezemolo, der aber gleichzeitig davor warnte, weitere Regeländerungen in Betracht zu ziehen: "Sollte man weitere Schritte unternehmen, wäre ich jedoch perplex."

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo unterstützt die Reformen, will aber keine neuen mehr

Zudem teilt der Chef von Michael Schumacher die Meinung des Briten Ecclestone, der am Montag Herstellern, Teams und Verantwortlichen des Automobil-Weltverbandes FIA aufgefordert hatte, ein neues Concorde Agreement auszuhandeln. Das Concorde Agreement gilt als das Grundgesetz der Formel 1. `Es ist logisch, dass das Concorde Agreement revidiert werden muss. Wir müssen meiner Ansicht nach überprüfen, ob die Bedingungen für ein Abkommen bestehen, mit dem die Hersteller ihr Gewicht steigern und die Einnahmen für neue Teams wachsen können´, sagte Montezemolo nach Angaben der italienischen Tageszeitung `Corriere dello Sport´.

Unterdessen glaubt der Ferrari-Chef noch nicht an einen ähnlichen Alleingang seiner Fahrer wie in der vergangenen Saison, als die Dominanz der Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello die Rennserie zur `Formel Langeweile´ verkommen ließ. `Die Konkurrenz ist in diesem Jahr sehr stark. Wir werden erst nach den ersten beiden Rennen eine Bilanz der neuen Regeln ziehen können. Nach vier phantastischen Jahren werden wir aber versuchen, unseren Weg fortzusetzen´, so Montezemolo.

Den zuletzt häufiger diskutierten Börsengang seines Unternehmens schloss Montezemolo vorerst aus. Die Zeit sei für einen solchen Schritt nicht günstig. Das letzte Wort über den Börsengang hat ohnehin die Mailänder Investmentbank Mediobanca, die im Mai 2002 einen 34-prozentigen Anteil am Sportwagenhersteller übernommen hatte. Noch Ende des vergangenen Jahres hatte Montezemolo mit einem Börsengang im Mai 2003 gerechnet.