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Ecclestone: "So habe ich keinen Spaß mehr"

Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone scheint angesichts der derzeitigen Situation die Lust an der Königsklasse zu verlieren

(Motorsport-Total.com) - Von einem Rücktritt der "grauen Eminenz" der Formel 1 kann keine Rede sein, aber Bernie Ecclestone scheint langsam die Lust an der Sache zu verlieren. Die ewigen Streitgespräche zwischen ihm selbst, der FIA, den Teams und den Herstellern zehren offenbar gewaltig an seinen Nerven.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Verliert Bernie Ecclestone langsam seine Lust an der Formel 1?

"So habe ich keinen Spaß mehr", erklärte der Brite in einem Interview mit der morgen erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins 'stern'. Die Hersteller seien in die Formel 1 gekommen, um ihre Produkte einem Millionenpublikum zu präsentieren, aber "jetzt zerbrechen sie das Porzellan", indem ständig mit der Gründung einer eigenen Serie gedroht wird ? was der Königsklasse in ihrer derzeitigen Form massiv schadet.

Den Groll von Williams, McLaren und Renault über die kurzfristig eingeführten Regeländerungen kann Ecclestone nur teilweise verstehen. Hauptsächlich seien schließlich die Teams selbst für dieses rigorose Vorgehen der FIA verantwortlich: "Man hätte solche Einschnitte früher ankündigen sollen, aber wir mussten diese Geldvernichtung stoppen. Die Teams waren dumm genug, sich nicht auf die nötigen Änderungen zu einigen. Zu egoistisch."

"Hätten Williams, McLaren oder Renault letztes Jahr ihren Job gemacht, bräuchten wir diese Panikbeschlüsse jetzt nicht", ergänzte der Formel-1-Macher. Auf jeden Fall müsse man gemeinsam Möglichkeiten finden, um die Kosten zu reduzieren. Seinen Angaben nach investiert Ferrari pro Saison mit 600 Mitarbeitern 600 Millionen Dollar in die Königsklasse, während die TAG-McLaren-Gruppe insgesamt sogar 1.000 Leute beschäftigt.

Immerhin konnte die elektronische Abrüstung mit breitem Konsens durchgesetzt werden, was Ecclestone sehr begrüßt: Für Michael Schumacher sei die Formel 1 zuletzt nur "ein Witz" gewesen. "Der stieg nach dem Rennen so entspannt aus dem Auto, als käme er gerade vom Supermarkt." Ohne die Elektronik werde der Ferrari-Star "ein bisschen mehr arbeiten müssen hinterm Lenkrad. Der soll schwitzen für sein Geld."