GP Italien
Formel-1-Liveticker: Mercedes "einfach nicht gut genug" in Monza
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Vasseur: Darum gab es keine Stallorder +++ Marko: Mussten auf die Temperaturen schauen +++ Haas: Mit dem Auto geht nix +++
Pole brachte zuletzt kein Glück
Seit Charles Leclerc 2019 konnte in Monza kein Fahrer mehr von der Pole aus gewinnen. 2020 wurde Lewis Hamilton nach einem chaotischen Rennen nur Siebter, ein Jahr später schied Max Verstappen nach einer Kollision mit Hamilton sogar aus.
Und im vergangenen Jahr war es wieder Leclerc, der von Pole starte, dieses Mal aber "nur" Zweiter wurde. Schauen wir mal, ob es sein Teamkollege gleich noch ein bisschen besser hinbekommt ...
Verstappen: Schaue nicht auf Rekord
Der Niederländer, darüber haben wir ja schon gesprochen, könnte heute mit seinem zehnten Sieg in Serie Formel-1-Geschichte schreiben. Er selbst betont aber noch einmal, dass das für ihn selbst keine große Rolle spiele.
"Ehrlich gesagt will ich nicht darüber nachdenken. Ich will einfach einen guten Tag und ein gutes Rennen haben. Und wenn [der Sieg] möglich ist, dann werden wir es natürlich versuchen", kündigt der Weltmeister an.
Der Rekord ist heute aber nicht der treibende Faktor. In 1,5 Stunden geht es dann auch endlich los!
Keine Gridstrafen
Übrigens: Die FIA hat inzwischendie finale Startaufstellung veröffentlicht, und es gibt tatsächlich keine einzige Gridstrafe an diesem Wochenende! Das hat in Monza Seltenheitswert, daher wollen wir das an dieser Stelle auf jeden Fall einmal erwähnen.
Leclerc: Im Normalfall ist Red Bull schneller
Weniger als zwei Stunden noch bis zum Start und wir holen uns von der Fahrerparade noch einmal einige frische Stimmen ab. Leclerc verrät, dass es "ein Traum" wäre, heute einen Doppelsieg beim Ferrari-Heimspiel zu feiern.
Das sei auch "das Ziel", aber: "Wir müssen auch realistisch sein. Am Sonntag sind wir normalerweise weniger konkurrenzfähig als der Red Bull. Und ich denke, das wird auch heute der Fall sein", so Leclerc.
Wenn man als Team aber gut zusammenarbeite, dann könne der Sieg "möglich" sein. "Ich werde alles geben", verspricht er.
Einen Sieg hat Ferrari schon ...
Kleine Randnotiz: Mit Oliver Bearman gewann vorhin ein Ferrari-Junior das Hauptrennen der Formel 2 in Monza. Und wo wir gerade beim Unterbau der Formel 1 sind: Mit Theo Pourchaire steht dort ein Sauber-Junior nach P3 vorhin vor dem Titelgewinn.
Könnte also durchaus noch spannend werden im Hinblick auf das zweite Sauber-Cockpit 2024. Denn aktuell ist lediglich Valtteri Bottas auch für das kommende Jahr bestätigt, Guanyu Zhou noch nicht.
Und mit dem Formel-2-Titel im Gepäck hätte Pourchaire durchaus ein gutes Argument auf seiner Seite. Mercedes-Junior Frederik Vesti, über den wir heute auch schon gesprochen haben, fiel vorhin aus und hat damit nur noch Außenseiterchancen auf den Titel.
Ersatzfahrer in der Formel 1
Liam Lawson kommt auch heute wieder zum Einsatz. Der Neuseeländer fuhr zwar bereits in Zandvoort für AlphaTauri, in Monza bekommt er nun aber seinen ersten "echten" Grand Prix, bei dem er an allen Sessions seit Freitag teilgenommen hat.
Folglich wird man nach dem heutigen Rennen auch deutlich besser als in den Niederlanden abschätzen können, auf welcher Seite er sich in dieser Fotostrecke eher einsortieren würde:
Pirelli blickt "positiv" auf die Zukunft
Der aktuelle Pirelli-Vertrag als Reifenausrüster der Formel 1 endet nach der Saison 2024. Und es ist keinesfalls gesetzt, dass die Italiener auch 2025 noch weitermachen (dürfen), denn auch Bridgestone hat Interesse angemeldet.
Mario Isola von Pirelli erklärt in diesem Zusammenhang, dass es noch keine Entscheidung gebe. Die Ausschreibung sei "ziemlich kompliziert", weil sie neben der Formel 1 auch die Formel 2, Formel 3 und F1 Academy umfasse.
"Es ist also ein ziemlich komplexes Paket", so Isola, der aber betont, dass er persönlich "positiv" auf den Ausgang blicke. Heißt: Bei Pirelli geht man davon aus, dass man auch über 2024 hinaus in der Formel 1 bleiben wird.
Ferrari kann in Monza wirklich gewinnen!
Apropos Sainz und Ferrari: Obwohl Max Verstappen nachher als Favorit ins Rennen geht, besagen die Daten, dass Ferrari durchaus eine realistische Chance haben könnte - wenn ein paar Umstände zusammenpassen.
Die Daten- und Strategieanalyse führt Kevin Hermann in unserem neuen Video mit Tools unseres Technologiepartners PACETEQ durch.
Daten zeigen: Ferrari kann in Monza WIRKLICH gewinnen! | Großer Preis von Italien
Carlos Sainz ist im Qualifying auf Pole gefahren, doch Max Verstappen auf Red Bull gilt weiterhin als Topfavorit auf den Sieg. Weitere Formel-1-Videos
Viel Abwechslung in Monza
Ich habe einmal in unsere große Datenbank geschaut und festgestellt, dass der Große Preis von Italien in den vergangenen Jahren unfassbar abwechslungsreich war! Hier einmal die Siegerliste seit 2018:
2018: Lewis Hamilton (Mercedes)
2019: Charles Leclerc (Ferrari)
2020: Pierre Gasly (AlphaTauri)
2021: Daniel Ricciardo (McLaren)
2022: Max Verstappen (Red Bull)
Was fällt auf? Genau: In den vergangenen fünf Jahren gab es (sowohl bei den Fahrern als auch bei den Teams) fünf verschiedene Sieger! Ob wir in diesem Jahr den sechsten unterschiedlichen Gewinner sehen?
Bei den Teams dürfte es schwierig werden, aber Carlos Sainz hat mit seiner Pole zumindest bei den Fahrern die beste Ausgangslage!
Heute vor 73 Jahren ...
... wurde der erste Formel-1-Weltmeister in der Geschichte gekrönt! Nino Farina gewann beim Saisonfinale 1950 sein Heimrennen in Monza und zog damit auf den letzten Metern noch an an seinem Alfa-Romeo-Teamkollegen Juan Manuel Fangio vorbei.
Fangio war als WM-Leader ins Saisonfinale in Italien gestartet, schied allerdings mit einem Defekt aus, sodass Farina, obwohl er vor Monza nur WM-Dritter war, sich durch seinen Sieg noch zum Weltmeister krönen konnte.
Fangios Stunde sollte dann ein Jahr später schlagen, er gewann 1951 seinen ersten von später insgesamt fünf WM-Titeln.
Reifen fürs Rennen
Und in diesem Zusammenhang auch gleich noch ein Blick auf die Reifen, die die Fahrer für das Rennen noch zur Verfügung haben. Das ist wegen der "ATA" an diesem Wochenende ja durchaus ein Thema.
So fällt zum Beispiel auf, dass nur die Red-Bull- und Ferrari-Piloten einen frischen Satz harte Reifen für das Rennen gespart haben. Alle anderen müssten beim Hard auf gebrauchte Pneus zurückgreifen.
Ebenfalls auffällig: Alexander Albon hat als einziger Pilot gar keine frischen Reifen mehr. Der sechste Platz gestern war also ziemlich teuer erkauft.
Strategie
Wir melden uns zurück mit dem obligatorischen Blick auf die Strategie fürs Rennen. Wie von Pirelli bereits gestern angekündigt, läuft es im Normalfall wohl auf nur einen Stopp und die Variante Medium-Hard oder Soft-Hard hinaus.
Ein Zweistopper ist zwar auch möglich, allerdings verliert man in der Box in Monza überdurchschnittlich viel Zeit, weshalb in der Regel alle versuchen, auf nur einem Stopp durchzufahren.
Ein Safety-Car könnte aber etwas Würze reinbringen. Und das war heute in den Nachwuchsserien Formel 3 und Formel 2 gleich mehrfach im Einsatz ...
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Wolff: Vesti verdient Formel-1-Cockpit
Mick Schumacher versucht aktuell, die Rückkehr in die Formel-1-Startaufstellung zu schaffen. Dabei kann er auf die Unterstützung von Toto Wolff zählen. Doch mit Frederik Vesti hat Mercedes noch einen weiteren Junior, der in die Königsklasse drängt.
Der Däne liegt in der Formel 2 aktuell auf P2 in der Meisterschaft und hat noch gute Chancen auf den Titel. "Wie Mick", so Wolff, verdiene Vesti ein Cockpit in der Formel 1. "Wenn man die Formel-2-Meisterschaft gewinnt, dann kann man das so sagen", so Wolff.
Man müsse allerdings schauen, "welche Türen in der Formel 1 wirklich offen sind", erklärt der Österreicher. Das gleiche Problem wie bei Schumacher also, denn das sind aktuell nicht viele ...
Ganz schön eng ...
Die Pole sicherte sich Sainz gestern übrigens mit einem Vorsprung von nur 0,013 Sekunden. In unsere Top-10-Fotostrecke schafft er es damit aber nicht!
Leclerc: Erste Reihe wäre drin gewesen
Er sei in Q3 "am Limit" gewesen, berichtet der Monegasse nach P3. Und trotzdem wäre noch mehr drin gewesen, denn: "Leider hatte ich in Q3 keinen Windschatten, und das hat uns vermutlich mindestens eine Position gekostet."
Mit anderen Worten: Die erste Reihe wäre durchaus drin gewesen. Er resümiert trotzdem: "Wir sollten zufrieden sein." Denn vor dem Qualifying hatte er nicht damit gerechnet, überhaupt so weit vorne mitfahren zu können.
Denn zuvor sei es "ein schwieriges Wochenende" für ihn gewesen, weil er beim Set-up am Freitag in eine komplett falsche Richtung gegangen sei. In FT3 habe er das Auto dann mehr in Richtung der Abstimmung von Sainz umgebaut.
Damit lief es in der Qualifikation deutlich besser. "Ich bin nie komplett happy mit einem dritten Platz, aber wenn man bedenkt, wo wir das Wochenende begonnen haben, ist es keine so schlechte Position", so Leclerc.
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