Im Qualifying kann es manchmal auf jede Tausendstelsekunde ankommen, wie unsere Fotostrecke der zehn knappsten Qualifyings seit 2000 zeigt
10. Europa 2002, Juan-Pablo Montoya vor Ralf Schumacher - 0,009 Sekunden: Im Williams-internen Duell am Nürburgring behält der Kolumbianer die Nase vorne. Das nützt ihm am Sonntag jedoch nichts: Nach einer Kollision mit David Coulthard scheidet Montoya aus. Auch Ralf Schumacher wird beim Sieg von Rubens Barrichello nur Vierter.
9. Japan 2000, Michael Schumacher vor Mika Häkkinen - 0,009 Sekunden: Im Duell der beiden Erzrivalen hat Schumacher 2000 die besseren Karten. Nach der engen Poleposition am Samstag siegt er auch im Rennen vor dem McLaren-Piloten und krönt sich damit erstmals für Ferrari zum Weltmeister.
8. Portugal 2021, Valtteri Bottas vor Lewis Hamilton - 0,007 Sekunden. Dass dieses Qualifying in der Liste ist, ist Max Verstappen zu verdanken. Der hatte eigentlich die Bestzeit gefahren, die ihm aber aufgrund eines Tracklimit-Verstoßes in Kurve 4 wieder aberkannt wurde. Somit geht es am Ende um die beiden Silberpfeile.
7. Singapur 2014, Lewis Hamilton vor Nico Rosberg - 0,007 Sekunden. Im engsten Qualifying der beiden Silberpfeil-Piloten geht es um den ersten Titel der Hybrid-Ära. Hamilton ist im Qualifying den Hauch schneller und siegt auch am Sonntag. Rosberg scheidet mit einem Problem aus und verliert die WM-Führung - und am Ende die WM.
6. Großbritannien 2019, Valtteri Bottas vor Lewis Hamilton - 0,006 Sekunden: Erneut ein Duell der beiden Silberpfeil-Piloten. Auf Hamiltons Heimstrecke holt sich Bottas die vierte Pole des Jahres und damit intern auch die Führung. Was es noch spektakulärer macht: Silverstone gehört nach dem Umbau zu den längsten Kursen des Kalenders.
5. Australien 2002, Rubens Barrichello vor Michael Schumacher - 0,005 Sekunden: Im ersten Qualifying des Jahres bezwingt Ferraris Nummer 2 den viermaligen Weltmeister um einen Wimpernschlag. Berühmt wird jedoch der anschließende Start, als Michaels Bruder Ralf auf Barrichello auffährt und fliegen geht ...
4. Großbritannien 2000, Rubens Barrichello vor Heinz-Harald Frentzen - 0,003 Sekunden: Erneut taucht der Ferrari-Pilot in unserer Liste auf, diesmal holt er sich die Pole knapp vor dem deutschen Überraschungsmann im Jordan - allerdings noch auf der alten Strecke. Allerdings haben beide im Rennen Pech und scheiden mit Technikproblemen aus.
3. Ungarn 2023, Lewis Hamilton vor Max Verstappen - 0,003 Sekunden: Eigentlich dominiert Red Bull die Saison 2023, doch im elften Rennen sorgt Hamilton für die erste Mercedes-Pole des Jahres. Für ihn selbst ist es zudem die erste Pole seit mehr als anderthalb Jahren (Saudi-Arabien 2021)!
2. Deutschland 2010, Sebastian Vettel vor Fernando Alonso - 0,002 Sekunden: Beim Heimspiel in Hockenheim kann Vettel seinen WM-Rivalen Alonso hauchdünn besiegen. Das Rennen gewinnt jedoch der Spanier - allerdings umstritten. "Fernando is faster than you", hört Felipe Massa am Funk. Stallorder ist damals verboten.
1. Italien 2006, Kimi Räikkönen vor Michael Schumacher - 0,002 Sekunden: Im engsten Qualifying der vergangenen Jahre geht es zwischen dem "Iceman" und "Schumi" um zwei Tausendstel. Im Rennen dreht der Ferrari-Pilot den Spieß jedoch um und siegt vor dem McLaren. In der WM schließt er damit zu Fernando Alonso auf zwei Punkte auf.
Das bislang knappste Qualifying der Formel-1-Geschichte findet aber außerhalb unseres gewählten Zeitraumes statt: Beim WM-Finale in Jerez 1997 fahren die beiden Titelrivalen Jacques Villeneuve und Michael Schumacher sowie Heinz-Harald Frentzen die exakt gleiche Zeit - einmalig in der Formel 1. Am Ende wird Villeneuve Weltmeister.
Im Qualifying kann es manchmal auf jede Tausendstelsekunde ankommen, wie unsere Fotostrecke der zehn knappsten Qualifyings seit 2000 zeigt