Formel-1-Newsticker

Formel-1-Live-Ticker: Womit Ferrari noch droht

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Auch Budget-Obergrenze ein Streitthema +++ Valtteri Bottas an der Uni +++ So begehrt sind die Mercedes-Fahrer +++

10:15 Uhr

Guten Morgen!

Juhu, bald ist Wochenende! Und auch wenn es ein rennfreies sein wird - der Brasilien-Grand-Prix in der kommenden Woche nähert sich mit großen Schritten. Außerdem lassen wir Dich nicht im Stich. Unser Ticker ist für Dich jeden Tag mit den neusten Entwicklungen in und um die Königsklasse da. Heute sitzt dafür wieder Rebecca Friese an den Tickertasten. Liegt Dir etwas auf dem Herzen? Dann teile es uns doch ganz einfach über das Kontaktformular mit. Jetzt legen wir aber erst einmal los …


10:25 Uhr

…dann drohen sie noch heute. Das Topthema an diesem Morgen ist Ferraris Ankündigung, den Stecker zu ziehen, wenn sich die Königsklasse ihrer Meinung nach in die falsche Richtung entwickelt. Grund dafür sind zunächst einmal mal die neuen Motoren-Vorschläge. Aber unter der Oberfläche brodelt es noch mehr.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne will, dass die Motoren auch in Zukunft zu einem gewissen Maße noch eine Rolle spielen. Zuvor hatte er sich aber auch schon warnend zum Thema Budget-Obergrenze geäußert. "Wir können die Errungenschaften und die technische Tradition von Ferrari nicht einfach über Bord werfen um Kosten zu sparen", hieß es vor Kurzem erst von Marchionne. "Ich bin der erste, der erkennt, dass zu viel ausgegeben wird. Aber das können wir nicht bekämpfen, in dem wir die DNA der Formel 1 aufgeben. Ich kann mir vorstellen, dass es darüber einige Auseinandersetzungen geben wird."

Der Unternehmer betonte aber auch: "Das ist keine Drohung. Wir müssen vernünftig bleiben. Die Formel 1 ist Teil der Geschichte von Ferrari und ich habe die Absicht, unsere Teilnahme zu gewährleisten - aber nicht zu jedem Preis und nicht nur aus kommerziellen Gründen. Wenn wir etwas machen, dann richtig. Ich bin gewillt, über alles zu reden. Aber wenn nur Müll dabei rauskommt, habe ich kein Interesse daran."

Am kommenden Dienstag soll das Thema in Paris besprochen werden.

Ferrari Scuderia Ferrari F1 ~Sergio Marchionne~

10:39 Uhr

Auch Mercedes warnt

Zugegeben, dass Ferrari immer gleich mit Ausstieg droht, macht sie quasi zum Zugpferd der Opposition. Dabei denken die anderen Hersteller ganz ähnlich. So haben beispielsweise auch Mercedes und Renault schwer am neuen Motorenkonzept gezweifelt. Und auch was die Kostendeckelung angeht, gibt es Konsens.

"Wenn jemand mit einer guten Idee kommt, die für jeden funktioniert, dann wäre es ein erster guter Schritt", meint Toto Wolff. "Aber dann muss man ein System erstellen, wie das überprüft werden kann. Da fängt es an, kompliziert zu werden. Es hat in der Vergangenheit schon viele Ansätze gegeben und wir sind gespannt, was wir jetzt präsentiert bekommen."

Den meisten Teams graut es davor, sich von einem FIA-Abgeordneten in die Karten schauen zu lassen.


10:50 Uhr

Mercedes bleibt treu

Auch um das aktuelle Weltmeisterteam hat es in jüngster Vergangenheit Ausstiegs-Gerüchte gegeben. Die wurden aber schnell abgeschmettert. Erst in Austin betonte Wolff noch einmal: "Als wir 2010 in die Formel 1 zurückgekehrt sind, was das keine leichtfertige Entscheidung. Wir wollten als Werksteam zurückkehren und das war sehr gut durchdacht. Daher gibt es derzeit keine Diskussionen um einen Ausstieg. Das gehört zu unsrem Kerngeschäft: wir bauen Straßenautos und wir bauen Rennwagen."

Toto Wolff  ~Toto Wolff ~

11:07 Uhr

Warum Ferrari schon zuvor Aussteigen wollte

Du kennst die Szenen vor dem Süßigkeitenregal an der Kasse, wenn den Kindern das Überraschungsei verwehrt wird, und siehst die Parallele? Der Fairness halber muss man erwähnen, dass nicht nur Ferrari gerne mal die Ausstiegs-Karte zieht, Wir kennen das zum Beispiel auch von Red Bull.

Aber Ferrari hat wirklich eine lange Ausstiegs-Drohung-Tradition:

- Schon 2015 hatten sie davor gewarnt, die Formel 1 würde mit den Motoren in eine Richtung gehen, der sie irgendwann nicht mehr folgen könnte.
- Kurz vor seiner Ablösung hatte Luca di Montezemolo 2014 seine Kritik an der neuen Hybrid-Ära bereits mit Ausstiegsgedanken gewürzt.
- 2011 ging es um aerodynamische Einschränkungen.
- 2009 ging Ferrari mit seinen Forderungen vor Gericht!
- Sogar 2008 rüttelte das Thema "Einheitsmotoren" schon am Stolz der Scuderia.

Heißt: Hier Kämpft ein Traditionsteam um Traditionsthemen in der Königsklasse. Und wollen wir im Grunde nicht alle das Überraschungsei? Teile uns deine Meinung gerne über das Kontaktformular mit.


11:27 Uhr

Die Veto-Geschichte

Schon 2015 machte Ferraris Veto-Recht die kritische Runde. Das Thema kam auch am vergangenen Wochenende wieder auf. "Unter ernstzunehmenden Menschen mit einer klaren Idee braucht es kein Veto", hieß es da von Teamchef Maurizio Arrivabene.

"Für uns geht es um Performance als Teil unserer DNA - so repräsentieren wir unsere Marke. Es ist okay, wenn es möglich ist, die Performance zu behalten und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren. Dabei ist es wichtig zu wissen, wie das passieren soll. Wenn es akzeptabel Umstände sind dann gibt es keinen Grund, ein Veto einzulegen."

Kling ja wenig beruhigend ...


11:45 Uhr

Blick nach vorne

Die politischen Diskussionen beiseite hat Ferrari aber auch noch am WM-Ergebnis in dieser Saison zu knabbern, nachdem beide Titel bereits verloren sind. "Ich denke, wir haben viel dazulernen könne - und es waren schmerzhafte Lektionen", bilanziert Marchionne. "Wir haben uns gut geschlagen, was unsere Ausgangslage betraf, aber wir haben Aufgabe nicht zu Ende bringen können."

Dennoch müsse man festhalten: "Ich selbst gehöre zu den größten Kritikern. Aber wenn ich im vergangenen Jahr um diese Zeit erzählt hätte, wie wir uns 2017 schlagen würde, hätte mir niemand abgekauft, dass wir zu Beginn der Saison dermaßen die Nase vorn hätten."

"In der zweiten Saisonhälfte hat es strukturelle Schwächen gegeben, die es für 2018 zu korrigieren gilt. Wir bedauern, dass wir uns nicht besser schlagen konnten. Aber wir haben das Auto und es ist meiner Meinung nach das derzeit Beste."


12:33 Uhr

Professor Bottas

Zu einem ganz anderen Thema: Valtteri Bottas stand in seiner fünften Formel-1-Saison vor der schwierigen Aufgabe, sich in ein Weltmeisterteam zu integrieren, dass als Zugpferd keinen geringeren als Lewis Hamilton hat. Das scheint gut funktioniert zu haben. Nicht nur Hamilton schwärmt von der Zusammenarbeit, auch die Bosse scheinen mit dem Finnen, der es bisher auf zwei Siege und den Gesamtplatz drei (15 Punkte hinter Vettel) gebracht hat, zufrieden zu sein.

Das scheint Grund genug, an der Oxford University mal über das Thema Teamwork zu dozieren - vor beeindruckender Kulisse und vielen interessierten Studenten.


13:05 Uhr


13:06 Uhr

Coverboys

Den Unterschied zwischen Hamilton und Bottas kann man dieser Tage auf verschiedenen Magazin-Covern erkennen. Es wirkt ein bisschen so, wie sich die Teamkollegen selbst am liebsten sehen. Hamiltons Außenwirkung ist mittlerweile allseits bekannt. Bei Bottas geht es im Lifestyle-Blatt 'Esquire' mehr um das Thema des finnischen "Sisu" und wie man mit dieser Art von Hingabe sein Limit findet.


13:46 Uhr

Hamilton trauert Jugend nach

So langsam setzt sich der jetzt viermalige Weltmeister mit dem Gedanken auseinander, dass er sich spätestens ab der kommenden Saison ernsthaft mit dem Jungspund Max Verstappen auseinandersetzen muss. Der Red-Bull-Shootingstar wird 2018 mit seinen erst 20 Jahren schon in seine vierte Formel-1-Saison starten und - so der Racing-Gott will - zum ernsthaften Titelkonkurrenten. Hamilton selbst hat vor zehn Jahren schon als 22-Jährige ein Wörtchen an der Spitze mitgeredet. Rückblickend erstaunt ihn das bis heute:

"Wenn man 22 ist denkt man, man wüsste alles - das tut man aber nicht. Wenn man dann 30 wird blickt man zurück und erkennt, dass man mit 22 noch keine Ahnung von sich selbst hat - was einen ausmacht und wohin man will. Ich denke, das ist ein natürlicher Reifeprozess. Wenn ich mir heutige Teenager anschaue, sind sie auch schon reifer als ich damals. Das könnte daran liegen, dass ich meine Kindheit an das Rennfahren verloren habe. Aber da ist jeder unterschiedlich."

Lewis Hamilton Max Verstappen Sebastian Vettel Ferrari Scuderia Ferrari F1Mercedes Mercedes AMG Petronas Motorsport F1Red Bull Red Bull Racing F1 ~Lewis Hamilton (Mercedes), Max Verstappen (Red Bull) und Sebastian Vettel (Ferrari) ~

14:22 Uhr

Perez erstmals nicht auf dem Podium?

Kanntest Du diese Statistik? In seinen sieben Jahren in der Formel 1 gab es nur zwei Saison, in denen Sergio Perez keinen Podiumsplatz errungen hat. In diesem Jahr wird es aber knapp. Der Force-India -Pilot tröstet sich: "In diesem Jahr sind die Unterschiede sehr groß", sagt er bei 'Sky Sports F1'. "Es sind im Grunde zwei Kategorien - die Top-3-Teams und dann wir. Wenn man so will, habe ich sogar ein paar ein Rennen gewonnen." Force India hofft derweil, dass sich die Formel 1 so entwickelt, dass sich diese Zweiklassen-Gesellschaft wieder ausgleicht.

Sergio Perez Force India Sahara Force India F1 Team F1 ~Sergio Perez (Force India) ~

14:46 Uhr

Apropos

Auch bei Williams prangert man an, höchsten den Titel "Best of the rest" erringen zu können. "Die Diskussionen über die Motoren sind nicht das größte Problem, mit dem es die Formel 1 heutzutage zu tun hat", meint Williams' Technischer Direktor Paddy Lowe. "Das Motorenproblem scheint nur unter den Top 3 einen Unterschied zu machen. Das größere Problem ist aber riesige Unterschied zum Rest des Feldes. Und da geht es nicht um die Wahl des Motors."

Das Mittefeldteam Williams hat selbst einen starken Mercedes-Motor im Heck, muss sich aber dennoch gegen eine Menge Konkurrenz hinter der Spitze durchsetzen. "Es finden im Prinzip zwei Rennen statt. Und dieser Unterschied ist nicht auf Motoren zurückzuführen." Lowe merkt an, dass Regeländerungen für nicht unbedingt die beste Lösung sind.

"Eine Angleichung kann manchmal auch durch Stabilität gewonnen werden. Das können wir an den heutigen Motoren sehen: die sind sich heute schon viel näher als sie es noch vor drei Jahren waren."


15:31 Uhr

Niki Lauda ganz verletzlich

Ob als Rennfahrer, in seiner Position als Vorstandsvorsitzender des Mercedes-Teams oder als TV-Experte: den dreimaligen Fromel-1-Champion kennt jeder als harten Hund im Fahrerlager. Die Art, wie er nach seinem Horrorunfall auf dem Nürburgring 1976 wieder zurück ins Cockpit kam, hat diesen Eindruck nur verstärkt.

Aber Niki Lauda hat auch eine verletzliche Seite, deren Auswirkungen man noch bis heute merkt. Denn wer kennt den Österreicher schon ohne seine rote Kappe? "Ich hatte nach meinem Unfall '76 einen Verband um den Kopf, dass ich überhaupt fahren konnte", erklärt er in der 'Bild am Sonntag', wie es zu seinem Markenzeichen kam.

"Damit der blutverschmierte Verband nicht verrutschte, wenn ich den Helm abnahm, hat mir mein Physio Willi Dungl die Kappe aufgesetzt. Als ich später aber ohne Verband herumlaufen konnte, hat mir keiner mehr in die Augen geschaut, sondern jeder nur auf das verbrannte Ohr und hat gedacht: 'Was ist jetzt mit dem seinen Kopf passiert?!' Als ich das gemerkt habe, habe ich mir gesagt: 'Jetzt setzt du immer die Kappe auf.' So wurde die Kappe mein Schutz gegen diese gemeinen Blicke."

Niki Lauda  ~Niki Lauda ~

16:05 Uhr

Die Motoren-Visionen unter der Lupe

Es ist nicht alles Gold was glänzt - das gilt auch für das neue Motorenkonzept von FIA und Liberty Media. Technik-Experte Craig Scarborough mahnt zum Beispiel: "Der Benzinverbrauch wird um etwa 20 Prozent steigen, und dass nur, damit die Motoren lauter werden. Das ist eine ziemlich schlechte Botschaft." Mehr von seiner Analyse siehst Du hier im Video.

Valtteri Bottas  ~Valtteri Bottas (Mercedes) ~

16:38 Uhr