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Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Hamilton mit Motorschaden und Verwarnung +++ Rosberg auf Pole-Position +++ Vettel zu Scherzen aufgelegt +++
Nicht in Snapchat-Laune
In der heutigen Medienrunde erlebten die Journalisten jedenfalls einen sehr leisen und einsilbigen Weltmeister. Nicht einmal für das mittlerweile obligatorische Snapchat-Foto ließ er die Medienvertreter posieren. Seine Gefühle kann er nur mit "hilflos" beschreiben.
"Es ist natürlich nicht einfach, aber wir können nichts dagegen tun", heißt es von Hamilton. "Ich tue alles, was ich kann und erledige meinen Job, wie es von mir erwartet wird. Solche Dinge sind einfach unglücklich. Ich weiß nicht ob ich an Glück oder Pech glaube. Für die meisten Dinge gibt es eine logische Erklärung. Heute ist etwas am Auto kaputt gegangen und dafür muss es eine logische Erklärung geben."
Was bedeutet das?
Es ist bereits Hamiltons zweite Verwarnung in dieser Saison. Die erste setzte es in Bahrain, als er nach dem Qualifying unerlaubterweise den Rückwärtsgang in der Boxengasse einlegte. Bei einer dritten Verwarnung droht ihm eine Strafversetzung in der Startaufstellung um zehn Plätze. Morgen darf er hingegen - sofern von Motorenseite nichts dazu kommt - seinen zehnten Startplatz erst einmal behalten.
Erstes Aufatmen für Hamilton
Die FIA-Entscheidung über seinen Ausritt in Kurve 2, nachdem er nicht wieder korrekt auf die Strecke zurückgekommen war, ist nun raus. Der Mercedes-pilot bekommt nur eine Verwarnung. Noch nicht bekannt sind die Auswirkungen, die sein erneuter Turboschaden haben wird. Mercedes will erst morgen früh bekannt geben, welche Teile gewechselt werden müssen und welche Strafen das nach sich zieht.
Bewegende Reaktion von Hamilton
Nicht vor den TV-Kameras, sondern - wie es nun einmal sein Stil ist - in den sozialen Medien offenbart der Weltmeister seine Gefühle, nachdem das Pech bei ihm wieder zugeschlagen hat. Dabei findet er tröstende Worte für sich und seine Follower:
"Selbst in der dunkelsten Stunde gibt es Licht. Der kleine Lichtblick in der Ferne bedeutet Hoffnung und das Licht der Erlösung. An Tagen wie diesem sehe ich das Licht und nutze es als Kompass. Wo immer ihr seid und was immer ihr auch durchmacht, hört niemals auf an das Licht zu glauben. Ich verspreche, es wird euch zu helleren Tagen führen."
Außerdem zitiert der gläubige Brite noch aus der Bibel: "Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten!"
McLaren im Pech
Im Team aus Woking hat man so sehr auf den Einzug in Q3 gehofft, dass die Enttäuschung umso größer ist, da man es nur genau 0,095 Sekunden verpasst hat. "So nah und doch so fern", stöhnt Button. "Und fehlte nur eine Zehntelsekunden. So ist es nun einmal. Wir haben das ganze Wochenende einen ordentlichen Job gemacht. Im Qualifying hatten wir zu viel Untersteuern. Wenn die Temperaturen abfallen, tut uns das weh. Und wenn wir nur ein wenig zu viel Frontflügel fahren, haben wir sofort Untersteuern."
Für Alonso war die Startplatzauslosung reine Glückssache: "Das Qualifying war so eng, da kann man innerhalb von zwei Zehnteln entweder in Q3 kommen oder nur 14. werden. Wir sind nun einmal leider die Platz-14-Jungs. Da hatten wir diesmal einfach Pech, von dem wir uns morgen hoffentlich erholen können."
Auch Punkte im Rennen sieht Button aber weit entfernt: "Wir müssen sicherstellen, dass wir an einer guten Gruppe dranbleiben und so viel DRS-Möglichkeit wie möglich bekommen. Ansonsten wird es ein schwieriges Rennen."
Verstappen überwindet Übersteuern
Das hatte den Toro-Rosso-Teenager gestern im Training noch behindert. Ein verändertes Setup ließ ihn im Qualifying aber wieder aufdrehen. Er startet morgen von Rang neun. "Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu gestern", sagt er. "Ich bin sehr froh, es wieder in Q3 geschafft zu haben. Gestern hätte ich noch nicht daran geglaubt. Und morgen wird es wieder eng werden."
Sainz erhebt Vorwürfe gegen Kwjat
Der Toro-Rosso-Pilot hat sich nur als Elfter qualifizieren können, weil er den Sprung in Q3 nicht geschafft hat. Dafür macht er den Lokalhelden verantwortlich. "Ich bin nicht sehr glücklich, denn wir hatten die Pace um in Q3 zu kommen", so der Spanier. "Ich war das ganze Wochenende über schnell, deswegen ist es enttäuschend. Aber wenn man von Kwjat im letzten Sektor seiner schneller Runde blockiert wird, kann man nichts machen."
Untersucht wurde der Vorfall von der Rennleitung nicht. Und der Russe hatte aber auch selbst Probleme, die Q3-Kurve zu bekommen. Am Ende qualifizierte er sich als Achter. "Ich musste meine Q3-Runde ohne Aufwärmrunde fahren", erklärt er. "Die Reifen waren kalt, das war nicht optimal."
Was dauert da so lange?
Hamilton, dessen Termin bei der Rennleitung um 16 Uhr angesetzt war, ist noch immer nicht aus dem Verhör entlassen. Dort geht es um sein Fehlverhalten in Kurve 2. Mercedes hat derweil verlauten lassen, dass Entscheidungen darüber, was mit seiner Antriebseinheit geschehen wird, nicht vor morgen früh bekanntgegeben werden. Deswegen drohen nämlich auch noch Strafen.
Wieder ein Finnen-Duell?
Im vergangen Jahr haben sich die beiden Nordlichter Räikkönen und Bottas in der Endphase des Rennens in Sotschi gegenseitig rausgekegelt. Morgen starten sie direkt hintereinander. "Der zweite Platz wäre drin gewesen. So enttäuschend ist es nicht", sagt Räikkönen, der hinter Bottas auf Rang drei ins Rennen gehen wird. "Ich bin in der letzten Kurve zu weit rausgekommen, aber ich hatte das ganze Wochenende Probleme damit, meine Runden zusammenzubekommen - im Qualifying lief es aber eigentlich besser."
Großes Lob von Lauda
Der Aufsichtsratsvorsitzende von Mercedes kann derzeit keinen Fehler beim WM-Führenden erkennen. "Es gibt wenige, die über eine so lange Zeit eine so gute Performance hinlegen können", lobt er Rosberg. "Es war eine Umkehr über Nacht: Lewis wird Weltmeister, er steigt ein und gewinnt die letzten drei Rennen im vergangenen und die ersten in diesem Jahr. Das heißt, wer hat in sechs Rennen hintereinander eine perfekte Leistung gebracht und war unschlagbar. Das schafft nicht jeder."
Mercedes schwärmt trotz der Probleme
Hamilton mag zurzeit der Gelackmeierte im Weltmeisterteam sein, aber schindet auch Eindruck bei seinen Bossen. "Er war in dieser Saison großartig und hat alle Tiefschläge mit einem großartigen Spirit genommen", schwärmt Wolff. "Es wird schwierig für ihn, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass er da rauskommen wird. Im Moment hat er aber alles Recht, sauer zu sein."
Glückskind Rosberg muss allerdings erst abliefern. "Er hat einen richtig soliden Vorsprung in der Meisterschaft", so Wolff bei 'Sky'. "Wenn er das morgen nach Hause fährt - und das Auto hat die Pace zu gewinnen -, dann macht er einen deutlichen Sprung nach vorne. Es ist das Glück des Tüchtigen, würde ich sagen. Vom reinen Speed vom Auto ist es unser bestes Wochenende. Aber man darf es nicht verschreien: Man fährt Rennen gegeneinander und da kann alles passieren."
Bottas spielt Russland-Stärke aus
Der Williams-Pilot war schon im vergangenen Jahr stark unterwegs, fiel im Rennen aber aus. Nun hat er sich wieder als Dritter qualifiziert und startet von Rang zwei. "Das war ein sehr gutes Qualifying, ich bin sehr zufrieden", sagt er. "Die ganze Woche läuft schon super. Das Auto fühlt sich gut an und die Strecke hier liegt uns auch. Naja, bis jetzt liefen meine Rennsonntage nicht gerade großartig. Morgen zählt es - aber wir haben in jedem Fall eine sehr gute Chance." Wie man beim Start an den Silberpfeilen vorbei kommt, hat man bei Williams schon in Silverstone 2015 zeigen können.
Vettels Einschätzung
"Ich erstmal doppelt zufrieden heute. Die 50 Euro von Nico fühlen sich natürlich gut an und sind hoffentlich ein gutes Omen für morgen", freut sich der Ferrari-Pilot. "Ich denke, wir können zufrieden sein. Wir haben natürlich ein bisschen von Lewis' Problemen profitiert. Das hilft uns in der Startaufstellung morgen. Das Auto fühlt sich gut an und ich denke, wir sind für das Rennen gut gewappnet."
Rosberg zur Qualifying-Performance
"Heute ist es natürlich gut gelaufen für mich", so der Polesetter. "Ich bin besonders froh, weil es sich einfach auch stark angefühlt hat. Die Balance war perfekt, ich habe mich richtig wohl gefühlt und konnte voll attackieren. Meine direkten Konkurrenten, Sebastian und Lewis, hatten dieses Wochenende natürlich Pech. Das macht es morgen ein bisschen einfacher für mich. Aber Formel 1 ist nie einfach und die Konkurrenz ist immer noch da mit Valtteri und Kimi. Auch Sebastian und Lewis werden die Möglichkeit haben, wieder nach vorn zu kommen. Also muss morgen trotzdem alles passen. Deswegen bleibe ich fokussiert und versuche, alles rauszuholen."
Rosberg verliert Wette
Kurz weg vom Pechvogel Hamilton zu dem Glückspils Rosberg auf der Pole-Position. Aber auch der musste heute eine kleine Schlappe einstecken. "Jetzt habe ich gerade 50 Euro an Sebastian verloren, weil ich gesagt habe, nach dem Qualifying müssen wir nicht auf Deutsch reden", scherzt der Mercedes-Pilot mit Vettel auf der Pressekonferenz. Und Wetten-Gewinner antwortet: "Und du hast erst gesagt 50.000!"
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Und dann noch die drohende Strafe
"Das müssen die Kommissare analysieren", sagt Wolff zu Hamiltons Kurve-2-Vorfall. "Das Prozedere ist, dass man links an dem Hindernis vorbeifahren muss. Man muss sich anschauen, was genau passiert ist und ob er überhaupt links hätte vorbei fahren können. Ich denke, es war eine spezielle Situation, aber das muss er mit den Kommissaren klären."
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