GP Großbritannien
Formel-1-Live-Ticker: Der Freitag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Druck sollte weggenommen werden: "'Iceman' ist auch nur ein Mensch" +++ Wolff zeigt Interesse an Vandoorne +++
Schönen Abend!
An diesem Punkt steigen wir aus dem Live-Ticker vom Freitag in Silverstone aus, und wir melden uns morgen Vormittag wieder. Bis dann!
Perez widerspricht Mallya
Vijay Mallya hat heute schon bekannt gegeben, dass Force India 2017 mit Sergio Perez und Nico Hülkenberg weiterfahren wird. Das sei laut Perez aber noch nicht so fix, wie es dargestellt wird: "Ich habe noch nicht entschieden, was ich in Zukunft mache", sagt er. Das werde er in der Sommerpause tun.
Mallyas Aussage sei deswegen nicht zwangsläufig falsch: "Das sage ich nicht. Ich sage nur, dass ich mich erst entscheiden werde, was ich in Zukunft mache."
Aha.
Reporterlegende fehlt in Silverstone
Die britische Reporterlegende Murray Walker, für Österreicher besser bekannt als der britische Heinz Prüller, ist dieses Jahr nicht beim Grand Prix in Silverstone. Der 92-Jährige hat zwar für einen TV-Sender ein Interview mit Freddie Hunt aufgenommen, dem Sohn von James Hunt, das im Vorprogramm ausgestrahlt wird. Aber für einen Besuch an der Rennstrecke fühlt er sich nicht mehr fit genug.
"Es ist zwar nicht schön, das zu sagen, aber ich fürchte, ich habe meinen letzten Grand Prix bereits besucht", wird Walker vom 'Mirror' zitiert. "Ich bin ein alter Mann, meine Beine funktionieren nicht mehr wie früher."
© xpb.cc
Ernüchterung bei Williams
"Wir haben uns zwischen den beiden Sessions gesteigert, aber der Rückstand ist größer als erwartet", sagt Valtteri Bottas. Besondere Probleme bereitet das Graining der Reifen. Und auch Felipe Massa meint: "Kein fantastischer Freitag. Ich hatte damit gerechnet, etwas schneller zu sein."
Villeneuve: Räikkönen eine gute Wahl
Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve findet, dass Ferrari mit Kimi Räikkönen eine gute Entscheidung für 2017 getroffen hat: "Wer ist denn schon auf dem Markt? Die einzige Option wäre Nico Rosberg gewesen, der sich auf diesem Niveau bewegt", erklärt er im Interview mit unserem Vor-Ort-Reporter Dieter Rencken. "Damit hören auch diese blöden Gerüchte auf. Denn Ferrari hat nie mit irgendeinem anderen Piloten verhandelt. Und trotzdem lagen die ganzen Namen auf dem Tisch."
Grosjean: Thema Ferrari beendet
Der neue Räikkönen-Vertrag bedeutet auch, dass die Zukunft von Romain Grosjean zumindest für 2017 in Stein gemeißelt ist: "Ich werde nächstes Jahr den gleichen Overall tragen", bestätigt er seinen Verbleib beim Ferrari-Kundenteam Haas. "Schön für Kimi. Ferrari ist eines der besten Teams. Jetzt, wo klar ist, dass Kimi bleibt, ist der Markt zu."
Aber die entgangene Ferrari-Chance habe auch etwas Gutes: "Ich möchte eines Tages ein NASCAR-Rennen fahren. Das kann ich nächstes Jahr tun." Denn Gene Haas hat nicht nur ein Formel-1-, sondern auch ein NASCAR-Team.
Räikkönen happy über neuen Vertrag
Kimi Räikkönen ist "glücklich, dass das Thema jetzt durch ist", sagt er nach der Vertragsverlängerung mit Ferrari. "Nun kann ich mich wieder voll auf die Rennen konzentrieren. Ich hoffe, das es helfen wird. Das Team vertraut mir. Letztlich ändert das aber nichts an diesem Rennwochenende. Wir hoffen sowieso auf bessere Ergebnisse."
Gelächter bei Wunschfahrern
Ein Journalist fragt, welchen Fahrer die Teamchefs engagieren würden, abgesehen von ihren eigenen. "Mich selbst", sagt Maurizio Arrivabene. Er ist mit Vettel/Räikkönen zufrieden. Claire Williams sagt: "Nigel Mansell und Juan Pablo Montoya." Toto Wolff nennt seine eigenen Junioren: Wehrlein, Ocon, Bottas. Und interessanterweise Sebastian Vettel.
Eric Boullier nennt seinen Junior Stoffel Vandoorne. "Den will ich auch", sagt Toto Wolff. Großes Gelächter im Saal.
Force India bestätigt beide Fahrer für 2017
"Ich kann bestätigen, dass beide Fahrer für 2017 unter Vertrag stehen", sagt Vijay Mallya über Nico Hülkenberg und Sergio Perez. "Sie sind eine gute Fahrerpaarung, erste Klasse. Ich habe nie an Paydriver geglaubt, sondern ich will die besten Fahrer haben, die wir uns leisten können."
Williams-Fahrer 2017
Williams wird "in den nächsten Wochen" die Fahrerentscheidung treffen, kündigt Claire Williams an. Momentan könne sie dazu nicht mehr sagen. Bei Ferrari habe man sich indes nicht nach Alternativen umgesehen, sagt Maurizio Arrivabene. Im Fokus stehe die Verbesserung des Teams.
Brexit
Der Brexit ist bei der FIA-PK ein Thema. "Für uns hat das großen Einfluss", erklärt Toto Wolff. Für Mercedes arbeiten viele Europäer in England und viele Engländer beim DTM-Team in Deutschland. Das Einkommen kassiert Mercedes in Dollar und Euro, die Gehälter werden in Pfund bezahlt: "Da haben wir derzeit keinen schlechten Wechselkurs", sagt er. Aber man müsse die langfristigen Folgen abwarten.
Vijay Mallya sagt: "Wir glauben nicht, dass uns der Brexit beeinträchtigen wird." Auch er sieht in erster Linie Vorteil durch das schwache Pfund. Claire Williams sieht aber auch die Kehrseite: "Den Mercedes-Motor müssen wir leider in Euro bezahlen."
Zurück zur Teamchef-PK
Toto Wolff hat gesagt, dass zwar noch nichts unterschrieben sei, aber er sei "sehr zuversichtlich", dass man sich bald mit Nico Rosberg einigen werde. Dann werde das Fahrerduo weiterhin Hamilton/Rosberg lauten. Wir haben ja erfahren, dass Geld in den Verhandlungen kein Thema mehr ist: Bei der Gage ist man sich einig, es geht nur noch um andere Details.
Red Bull sieht sich auf gutem Weg
"Es war ein sehr guter Tag. Wir sind konkurrenzfähig", sagt Max Verstappen nach dem ermutigenden Freitagstraining in Silverstone. "Wir sind ziemlich schnell. Nicht allzu weit hinter Mercedes." Aber: "Die sind schon schnell. Wenn wir zweitbestes Team sein könnten, wäre das positiv."
Teamkollege Daniel Ricciardo, der am Ende mit einem kleineren Getriebeproblem zu kämpfen hatte, das über Nacht behoben werden sollte, stimmt zu: "Im Vergleich zu Lewis sieht das ganz gut aus. Ich bin nicht überzeugt, dass Mercedes heute schon alles gezeigt hat, aber wir sind zufrieden."
Erste Statements der Mercedes-Fahrer
Lewis Hamilton spricht von einem "großartigen" ersten Tag in Silverstone. Die Longruns seien gut gewesen, er sieht Mercedes für das Heimrennen in einer starken Position. Nico Rosberg stimmt zu: "Sieht so aus, dass wir die Schnellsten sind. Ich rechne mit einem guten Fight zwischen mir und Lewis. Schade, dass ich heute Nachmittag nicht fahren konnte, aber bis morgen bekommen wir das hin. Jetzt werde ich mir anschauen, was Lewis heute herausgefunden hat, und das für morgen und Sonntag adaptieren."
Mallya wieder bei der Formel 1
Vijay Mallya ist erstmals in dieser Saison bei einem Grand Prix. Er reist seit Monaten nicht mehr aus England aus, um einer Verfolgung durch die indischen Behörden zu entgehen, im Zuge des Finanzskandals um sein Kingfisher-Imperium. Mallya sagt, er könne auch von England aus das Formel-1-Team leiten.
Als indische Journalisten ihm kritische Fragen zur Affäre stellen wollen, blockt er aber ab. Das sei eine Formel-1-Pressekonferenz und keine Gerichtsverhandlung.
FIA-Teamchef-PK
In der Pressekonferenz sind heute die folgenden Herren zu Gast:
Maurizio Arrivabene (Ferrari)
Eric Boullier (McLaren)
Vijay Mallya (Force India)
Dave Ryan (Manor)
Claire Williams (Williams)
Toto Wolff (Mercedes)
Arrivabene hat gerade erklärt, dass der Räikkönen-Vertrag für 2017 erst gestern unter Dach und Fach gebracht wurde. Konzernchef Sergio Marchionne hat per Telefon grünes Licht gegeben. Das habe "viel Druck von Kimis Schultern genommen", sagt Arrivabene.
