Mexiko GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Ecclestone wünscht sich gefährlichere Formel 1 +++ Auszeichnung für Jean Todt +++ Villeneuve rätselt über Kwjat +++
Bottas träumt von Platz drei: "Es ist schwierig geworden"
Auch Valtteri Bottas wird auf den andauernden Kampf von Williams gegen Force India angesprochen. Der Finne glaubt, dass in Austin noch mehr möglich gewesen wäre: "Beim letzten Rennen konnten wir zwei Punkte gutmachen - aber es wäre noch so viel mehr drin gewesen. Aber das Glück ist im Rennsport nun einmal nicht immer auf deiner Seite. Ich denke, das Wichtigste wird jetzt sein, bei jedem Rennen mit beiden Autos ins Ziel zu kommen und dabei hoffentlich schneller als sie zu sein", macht er klar.
"Es ist schwierig geworden. Wir sind in diesem Jahr ständig an Orte gekommen, von denen wir erwartet haben, dass wir dort stark sind. Und dann war es nicht mehr so", gibt er zu. "Die Strecke ähnelt ein bisschen Kanada mit ein paar langsamen Kurven und der langen Geraden. Aber im zweiten Sektor gibt es ein paar schnelle Kurven und dort scheinen wir in diesem Jahr nicht so gut zu sein. Ich glaube nicht, dass es für uns so gut wird, wie in Kanada." Dort holte Bottas das einzige Podium für Williams in dieser Saison.
"Es ist nicht das Gleiche, um Platz sieben zu kämpfen, wie um Platz drei - oder gar Platz eins, was ich mir nur vorstellen kann. Aber dort stehen wir nun einmal. Unser Ziel ist es, vor Force India zu landen. Platz sieben und damit 'Best of the Rest' ist für uns möglich. Natürlich wäre es schöner, um dritte Plätze zu kämpfen", träumt Bottas, der im Vorjahr in Mexiko auf dem Podium stand.
Massa: Zukunft als Rennkommissar nicht vorstellbar
Felipe Massa wird in Abu Dhabi seine Karriere beenden. Der Brasilianer hätte danach die Chance, als ehemaliger Fahrer ein Rennkommissar zu werden. Darauf angesprochen meint Massa heute in Mexiko: "Ich weiß nicht, ob mir das viel Freude bereiten würde. Dort zu sitzen und zu entscheiden, wer recht hat und wer nicht - das ist nichts für mich, um ehrlich zu sein", gibt Massa, der sich über Fernando Alonsos Verhalten in Austin beschwert hat, zu.
Er werde nach seiner Formel-1-Karriere ganz bestimmt noch weitere Rennen fahren. "Wenn es mir keine Freude mehr macht, dann werde ich aufhören. Aber ich werde eine Meisterschaft finden, in der ich noch fahren kann. Und wo ich außerdem noch Zeit für meine Familie habe."
Massa: Hauptsache ist, vor Force India zu sein
"Wir haben hier gar nicht so viele schnelle Kurven. Der Kurs ist nicht so schnell, wie alle vorher gedacht haben. Es gibt ein paar Richtungswechsel, aber die Strecke ist langsamer, als sie aussieht - abgesehen von der Zielgeraden", analysiert Felipe Massa die Strecke in Mexiko-Stadt.
"Was den Abtrieb angeht, macht das keinen Unterschied. Autos mit besserem Abtrieb werden immer besseren Grip haben und der Unterschied zwischen den Topteams und den anderen wird sich nicht groß verändern. Ich hoffe, wir können konkurrenzfähig genug sein, um den Kampf mit Force India aufzunehmen", hofft der Brasilianer. Die Inder liegen immerhin schon acht Punkte vor den Briten. "Der vierte Platz ist für beide Teams sehr wichtig. Wir versuchen unser Bestes, sie aber auch. Wir versuchen, vor ihnen ins Ziel zu kommen um das Beste fürs Team zu erreichen." Trotzdem musste Massa bereits vor ein paar Wochen zugeben, dass Force India das stärkere Auto hat.
Surer fragt sich: Kann Hamilton noch mehr Pech haben?
Auch heute konnte man bei Lewis Hamilton wieder eine gewisse Unsicherheit die Zuverlässigkeit seines Boliden betreffend heraushören. Auch Sky-Experte Marc Surer weiß, dass Hamilton vor dem möglicherweise entscheidenden Rennen in Mexiko nervös ist, wie er bei 'Sky.de' analysiert: "Bestimmt. So wie er vom Unglück verfolgt wurde in diesem Jahr, wird er sehr sensibel auf jedes Geräusch an seinem Auto horchen", glaubt der Deutsche. Er fragt sich aber auch: "Er ist schon so oft ausgefallen in diesem Jahr. Es ist schwer zu glauben, dass noch mehr Pech dazu kommen kann."
Hamilton liebt die Herausforderung
"Ich liebe Dinge, die schwierig sind", erklärt der Brite außerdem noch in seiner Medienrunde. "Wenn ich klettere, dann auch nicht auf der einfachsten Mauer. Ich suche mir immer die schwierigste aus. Manchmal schaffe ich es, manchmal nicht. Ich liebe die Herausforderung."
Er kommt noch einmal auf das WM-Duell zu sprechen: "Wäre ich jetzt gerne in einer anderen Position? Natürlich. Aber das bin ich nicht. Ich bin bereit, um zu kämpfen. Wenn ich es gewinne, ist es toll. Wenn nicht, ist es okay. Ich will gar nicht darüber reden, ob ich es gewinne oder nicht. Ich versuche einfach, die Rennen zu gewinnen", fokussiert er sich aufs Wesentliche.
Hamilton: "Ich bete, dass das Auto hält"
Lewis Hamilton hat heute auch wieder Fragen beantwortet. Der Brite erklärt seine Herangehensweise an dieses Rennen, das er gewinnen muss. "Ich gehe an dieses Rennen wie auch an jedes andere heran. Vielleicht ist es ein bisschen entspannter, weil ich akzeptiert habe, dass es Dinge gibt, die außer meiner Macht stehen", verrät der WM-Zweite. "Ich kann nur die Dinge im Auto kontrollieren. Ich muss also meine Energie darauf fokussieren, dann kommen hoffentlich Ergebnisse wie letztes Wochenende dabei raus. Wenn nicht, dann macht man einfach weiter. Ich denke nicht, dass ich mehr Risiko nehmen werde als sonst. Ich werde definitiv behutsam sein. Aber ich werde alles probieren. Ich habe immer noch den Drang in mir, gewinnen zu wollen."
"Ich muss alle Rennen gewinnen. Das weiß ich und ich werde alles versuchen", ist er sich seiner Lage bewusst. "Ich werde versuchen, alles anzuwenden, was ich über die Jahre gelernt habe. Gibt es eine Zeit, um zu zeigen, dass ich der Beste bin, dann sind das diese letzten Rennen."
Konnte er 2016 eine Veränderung bei Nico Rosberg ausmachen? "Nein, aber ich hatte viele Probleme", spricht er wieder einmal die Zuverlässigkeit an. Wurde ihm der Kampf um die Krone so indirekt aus der Hand genommen? "Ja. Wären unsere Autos beide voll zuverlässig gewesen, hätten wir vielleicht den gleichen Kampf wie im Vorjahr." Außerdem fügt er hinzu: "Ich bete, dass dieses Auto einfach stabil, konstant und zuverlässig bleibt in diesen drei Rennen." Schon in Austin kämpfte Hamilton mit der Motoren-Paranoia.
Übersicht
Hier kannst du dir genau ansehen, welcher Fahrer bei welcher Antriebskomponente (vor dem Mexiko-Wochenende) steht. Fernando Alonso und Lewis Hamilton liegen in diesem Ranking eindeutig vorne.
Nachfrage zu Ecclestones Kritik
Auch ein Thema in Rosbergs Presserunde: die Kritik von Bernie Ecclestone an seiner Person. Der Deutsche wäre nicht so ein guter Weltmeister wie es Lewis Hamilton mit dessen Darstellung nach außen ist, so der Brite. "Wenn Nico den Titel gewinnt, wäre das gut für ihn und gut für Mercedes, aber es würde dem Sport nicht unbedingt was bringen, denn über ihn kann man nichts schreiben", kritisiert Ecclestone in der 'Daily Mail'. "Nicht einmal in Deutschland würde das helfen. Du brauchst dafür jemanden wie Lewis."
Rosberg wollte schon in der Pressekonferenz nicht darauf eingehen. Und auch danach wollte er darüber nicht reden: "Er hat das mir gegenüber runtergespielt, aber das ist mir wurscht jetzt", so Rosberg. Er habe mit Ecclestone über dessen Aussagen geredet, verriet er zuvor.
Rosberg: "Spüre die Anspannung"
In der Pressekonferenz haben wir gehört, wie Nico Rosberg die Beziehung zu Lewis Hamilton als "intensiv" aber auch "lockerer" beschrieben hat. In seiner Presserunde wurde daraufhin noch einmal nachgefragt. "Ich möchte nicht in die Details gehen. Der Respekt ist da, das ist die Grundlage. Es gibt Höhen und Tiefen, dementsprechend wie es gerade gelaufen ist", ergänzt der WM-Leader.
Grundsätzlich verspüre er nicht mehr Nervenkitzel an diesem Wochenende: "Natürlich spüre ich Anspannung, weil ein Grand-Prix-Wochenende bevorsteht. Das ist die übliche Anspannung, wie in den vergangenen drei Jahren, in denen ich die Möglichkeit hatte, Rennen zu gewinnen", stellt er klar. Ob ihn die Fragen der Journalisten zum WM-Titel eigentlich schon nerven? "Nein, die nerven mich nicht. Es ist ja cool, in dieser Situation zu sein. Das freut mich ja. Wenn sie 20 Mal kommen, okay, dann ist es nicht mehr ganz so schön, wie beim ersten Mal", gibt er dann aber doch zu.
Wann hat er eigentlich zuletzt auf den WM-Stand geschaut? "Geguckt habe ich zuletzt vor drei, vier Wochen. Heute habe ich es aber schon mindestens 20 Mal gehört", schmunzelt er. Wird auch die Familie am Sonntag wieder mitfiebern? "Meine Mutter wird am Sonntag sicher wieder Staubsaugen, wie immer. Das Haus wird am Montagmorgen picobello sein", lacht Rosberg. Er hat bereits vor längerer Zeit verraten, dass seine Mutter Sina sich kein Rennen ihres Sohnes ansehen kann.
Verstappen: Genaue Ausfallsursache noch nicht gefunden
Max Verstappen wird im Interview darauf angesprochen, ob er schon wisse, warum er in Austin ausgefallen ist: "Als ich hochgeschaltet habe, ist es passiert. Es war das Getriebe. Den genauen Grund untersuchen sie noch. Man kann noch nicht genau sagen, was es war, daher wird es noch untersucht", gibt der Niederländer zu.
Er habe außerdem mit Helmut Marko nach dem Rennen über seinen Boxenstopp geredet. Der Österreicher äußerte sich ungewohnt kritisch über seinen Schützling. Solche Momente würden in einer Rennfahrer-Karriere einfach dazugehören, meint der 19-Jährige. Wie bereits berichtet, kam der Holländer in einen Auto-Pilot-Modus und dachte nicht genau darüber nach, als er unangekündigt an die Box kam. "Zwei, drei" Runden später hätte er laut Strategieplan sowieso Reifenwechseln müssen.
Ricciardo ein Faktor im WM-Duell? "Nicht mein Business"
Ricciardo könnte außerdem ein wichtiger Faktor im WM-Duell zwischen Rosberg und Hamilton werden. Ob ihm das bewusst ist? "Im Auto denke ich darüber nicht nach", meint er. "Das ist nicht mein Business. Ich möchte im Auto einfach mein Bestes geben. Ich werde versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen."
Er schätzt die Chancen von Red Bull in Mexiko durchaus gut ein: "Im Vorjahr hatten wir hier kein wirklich konkurrenzfähiges Auto und wir konnten immer noch Vierter und Fünfter werden. Das war ein ziemlich gutes Rennen fürs Team. Daher sollten wir ganz gut abschneiden", hofft der Malaysia-Sieger. "Ich bin gespannt, wie sich der Grip verhalten wird. Im Vorjahr war das etwas enttäuschend. Es war wirklich schwierig, die richtige Balance zu finden. Wenn es mehr Grip gibt, dann sollten wir den Abtrieb fahren können, den wir brauchen. Dann können wir die Red-Bull-Stärke ausspielen."
Er ergänzt: "Es ist okay, wenn man ein bisschen rutscht, aber es sollte sich neutral verhalten. Wenn wir am Limit sind, können wir vielleicht das schnellste Auto sein auf diesem Untergrund." Mercedes versucht seit dem Motorschaden von Hamilton in Malaysia mit dem Antrieb nicht am Limit zu fahren, könnte das ein Vorteil für ihn sein? "Wenn sie ein bisschen konservativer fahren hier, dann sind das gute Nachrichten für uns", schmunzelt Ricciardo.
Make-up war "harte Arbeit"
Natürlich wird der Australier in seinem Pressegespräch auch auf seine Gesichtsbemalung angesprochen. Der Australier muss selber lachen und erklärt: "Das hat eine Stunde gedauert! Jetzt weiß ich, wie es den Mädels geht, die jeden Tag Make-up tragen. Das ist harte Arbeit", schmunzelt er und fürchtet: "Es wird wahrscheinlich auch eine Stunde dauern, bis alles wieder weg ist. Aber es ist ganz lustig."

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Ricciardo unterstützt Ecclestones Vorschlag
Bernie Ecclestone hat angeregt, Mauern um Kurven bauen zu wollen, damit die Fahrer nicht mehr ungestraft abkürzen können. Daniel Ricciardo findet den Vorschlag des Zampanos nicht so verkehrt: "Wir reden immer über die Sicherheit, aber ich denke, dass Mauern ganz gut sind. Wenn du sie in Monaco triffst, dann war's das. Mauern sind permanent", erklärt der Red-Bull-Pilot. "Wenn man sich an Lewis erinnert, der sich gegen mich verteidigt hat in Monaco und die Schikane abgekürzt hat - wäre da eine Mauer gewesen, dann wäre es aus gewesen. Es ist derzeit nicht wirklich aufregend. Ich mag Straßenkurse einfach sehr, vielleicht deswegen."
Er ergänzt: "Wir reden in den Fahrermeetings immer darüber. Ob man den Kies wieder zurückbringen soll oder nicht. Es gibt diese höheren Randsteine an manchen Stellen, die erfüllen den Zweck auch. Es geht darum, dass ein Fahrer einfach von der Strecke abkommen kann und keine Strafe dafür bekommt", das würde auch ihn selbst sehr ärgern. "Wenn du einen Fehler gemacht hast, dann solltest du auch Zeit verlieren. Es erlaubt uns, nicht perfekt zu sein. Das sieht dann auch nicht so gut aus, wenn wir Fehler machen."
Haas: Nach Bremsdefekt neue Spezifikation
Das Haas-Team hatte bereits mehrfach in diesem Jahr mit einem Bremsdefekt zu kämpfen. Erst in Malaysia und Austin hatte man wieder Probleme. Esteban Gutierrez konnte daraufhin den US-Grand-Prix nicht beenden, was Bremsenhersteller Brembo in einer Stellungnahme bedauerte.
"Wir haben verschiedene neue Teile, aber wir müssen erst sehen, wie die funktionieren", erklärt Teamchef Günther Steiner heute in Mexiko. "Natürlich haben wir unser Möglichstes gemacht, um sicherzugehen, dass das nicht wieder passiert. Hoffentlich funktioniert das auch. Wir werden eine andere Spezifikation von Brembo verwenden", verrät der Südtiroler.
"Entweder muss sich Brembo etwas überlegen, oder - sollten wir etwas falsch machen - wir beratschlagt werden, wie man es richtig angeht. Wir haben alles so gemacht, wie man es uns gesagt hat. Liegt der Fehler also in unserem Prozess, müssen wir das herausfinden. Wir haben Brembo alle Informationen über unseren Prozess gegeben. Brembo schickt an diesem Wochenende mehr Leute, um sicherzugehen, dass es nicht wieder passiert", erklärt Steiner, der schon nach Malaysia eine Reaktion des Herstellers gefordert hat.
Das ist Mexiko!
Stimmen wir uns doch gleich mit unseren zwei neuen Fotostrecken auf das Rennen in Mexiko ein - mit den neuesten Statements der Fahrer und Fakten aus vergangenen Tagen. Viel Spaß!

