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Flavio Briatore bei Alpine: Teamchef, ohne Teamchef zu sein
Alpine-Berater Flavio Briatore hat die Aufgaben von Ex-Teamchef Oliver Oakes übernommen, in Imola aber agiert jemand anders als neuer Teamchef
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Aus von Oliver Oakes als Alpine-Teamchef hieß es, Flavio Briatore übernehme "sämtliche Aufgaben", die zuvor in Oakes' Zuständigkeit fielen. Doch das entspricht beim Grand Prix der Emilia-Romagna 2025 in Imola (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) nicht den Tatsachen: Briatore mag zwar die Machtfülle eines Teamchefs haben, aber Teamchef ist er nicht.

© Sutton Images
Flavio Briatore im Interview mit Sky-Reporter Martin Brundle Zoom
Das liegt daran, dass Briatore als externer Berater kein Mitglied des Alpine-Teams ist. Er ist auch kein Lizenznehmer des Automobil-Weltverbands (FIA). Deshalb kann er keine Position antreten, mit der er in einer FIA-Rennserie in Erscheinung tritt. Briatore nimmt daher zum Beispiel nicht an der offiziellen FIA-Pressekonferenz teil.
Alpine hat aber sehr wohl einen Verantwortlichen benannt, der die repräsentativen Aufgaben eines Teamchefs übernimmt, aber ebenfalls ohne Teamchef zu sein: Dave Greenwood.
Greenwood oder Briatore, wer ist hier der Boss?
Der langjährige Formel-1-Teamfunktionär hat früher unter anderem für Ferrari und bei Renault unter Briatore gearbeitet. In Imola ist er "das Gesicht" von Alpine, aber Briatore trifft die Entscheidungen.
Was der Weltverband davon hält? Ein FIA-Sprecher sagte der BBC: "Wir glauben, es ist die Aufgabe von Alpine, über seine Management-Struktur zu informieren. Wir äußern uns nicht dazu." Das Team habe jedoch alle erforderlichen Änderungen angegeben, um den Regelvorgaben zu entsprechen.
Das bedeutet konkret: Greenwood ist nach außen hin der Ersatz für Oakes, während Briatore weiterhin der Mann ist, der bei Alpine das Sagen hat - und nur Renault-Boss Luca de Meo unterstellt ist. Und einen echten Teamchef, der diese Position tatsächlich ausübt, hat Alpine zumindest in Imola nicht.
Briatore: Über die Hintertür zurück in die Formel 1
Sollte Alpine Briatore eines Tages tatsächlich zum Teamchef ernennen, Briatore hätte zum ersten Mal seit dem "Crashgate"-Skandal wieder eine offizielle Rolle in der Formel 1. Denn damals hatte ihn der Weltverband für alle FIA-Wettbewerbe gesperrt - ein Urteil, das ein französisches Gericht 2010 wieder aufhob. Briatore hielt sich dann jedoch im Hintergrund.
Erst 2024 trat er wieder in großem Stil in Erscheinung in der Formel 1: als Berater für das strauchelnde Alpine-Team. Briatore mischte sich prompt ins Tagesgeschäft ein und stellte unter anderem die Weichen für die Aufgabe des Renault-eigenen Antriebsprojekts, sodass Alpine ab der Formel-1-Saison 2026 als Mercedes-Kundenteam antritt.


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