Formel-1-Schlagzeilen, die um die Welt gingen - aber nicht notwendigerweise aufgrund sportlicher Höchstleistungen …
2023: Beim Formel-1-Comeback in Las Vegas sorgt ein loser Kanaldeckel für einen schweren Unfall und große Verzögerungen im Freien Training. Ergebnis: Der Sicherheitsdienst muss Feierabend machen, die Polizei die Tribünen räumen. Die Fans sind höchst verärgert!
2021: Beim Saisonfinale in Abu Dhabi sorgt eine Rennleiter-Entscheidung kurz vor Schluss für eine Kontroverse, weil der Grand Prix für nur eine Runde nochmal freigegeben wird. Max Verstappen entreißt Lewis Hamilton so noch den WM-Titel. Anschließend wirft die FIA ihren Rennleiter Michael Masi raus ...
2021: Beim Belgien-Grand-Prix geht nur eine Rennrunde hinter dem Safety-Car offiziell in die Wertung ein, weil das anhaltende Schlechtwetter kein echtes Racing zulässt. Für die eine Runde gibt es halbe Punkte - und später ein reformiertes Punktesystem in der Formel 1.
2020: Automobil-Weltverband (FIA) und Formel-1-Team Ferrari geben eine "Einigung" in der Motorenfrage bekannt. Was das heißt, bleibt offen. Die Vermutung liegt nahe: Ferrari wurde erwischt, zur Strafe werden die starken Ferrari-Motoren von 2019 im Jahr 2020 deutlich runtergedreht.
2014: Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone muss vor Gericht im Bestechungsprozess aussagen. Er soll einen Banker geschmiert haben, damit dieser gute Konditionen aushandelt. Am Ende kauft sich Ecclestone mit 100 Millionen US-Dollar frei und die Verhandlung wird eingestellt.
2013: Red Bull den Doppelsieg beim zweiten Saisonrennen in Malaysia absichern und gibt den Code "Multi-21" an Mark Webber und Sebastian Vettel aus - Webber soll siegen dürfen. Aber Vettel missachtet die Teamorder, überholt das Schwesterauto und gewinnt. Das kostet den Deutschen viele Sympathien.
2010: "Fernando is faster than you." Und kurz darauf lässt Felipe Massa seinen Ferrari-Teamkollegen Fernando Alonso ziehen beim Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim. Für die Funktionäre ist klar: Das ist eine versteckte Stallorder, die in der Formel 1 eigentlich verboten ist. Ferrari muss 100.000 Dollar Strafe zahlen.
2008: Beim ersten Formel-1-Nachtrennen verunfallt Renault-Fahrer Nelson Piquet jun. auf Ansage des Teams. Von der anschließenden Safety-Car-Phase profitiert Teamkollege Fernando Alonso und gewinnt. Ein Jahr später fliegt die Sache auf und die Drahtzieher - unter anderem Teamchef Flavio Briatore - werden gesperrt.
2007: McLaren wird schuldig gesprochen in der "Spygate"-Affäre, weil sich Mitarbeiter Zugang zu Ferrari-Know-how verschafft hatten. Das Team wird aus der WM 2007 ausgeschlossen und muss zusätzlich 100 Millionen US-Dollar Strafe zahlen.
2005: Weil Michelin die Sicherheit seiner Formel-1-Reifen in Indianapolis nicht garantieren kann, treten nur die drei Bridgestone-Teams Ferrari, Jordan und Minardi zum USA-Grand-Prix an. Es folgt ein Pfeifkonzert für den "Mini Prix", das US-Publikum schließt (vorerst) ab mit der Formel 1.
2005: Nach dem Rennen in Imola wird bei BAR ein zusätzlicher Benzintank im Auto entdeckt. Das stellt einen eklatanten Regelverstoß dar. Das Team fliegt aus der Wertung und wird für die beiden folgenden Rennen in Spanien und Monaco gesperrt.
2002: Im zweiten Jahr in Folge wendet Ferrari in Österreich eine Stallregie zugunsten von Michael Schumacher an - er kriegt den Sieg geschenkt von Rubens Barrichello. Auf dem Podium holt "Schumi" Barrichello auf das oberste Treppchen. Nur das kostet Ferrari eine Million US-Dollar Strafe. Und: Stallregie wird in der Formel 1 verboten.
1999: Ferrari verliert den Doppelsieg beim Malaysia-Grand-Prix durch einen technischen Regelverstoß an den Windabweisern. Damit ist die WM vorzeitig entschieden. Später wird das Urteil der Sportkommissare revidiert und die WM ist wieder offen: Ferrari darf P1 und P2 in Malaysia doch behalten!
1997: Beim Saisonfinale in Jerez lässt sich Michael Schumacher im Duell mit Jacques Villeneuve zu einem "Rammstoß" hinreißen. Das Manöver aber misslingt: "Schumi" fällt aus, Villeneuve fährt weiter - und wird Formel-1-Weltmeister. Schumacher fliegt später aus der WM-Wertung und muss "Sozialstunden" für die FIA ableisten.
1994: Beim letzten Saisonrennen in Adelaide kollidieren die WM-Kandidaten Michael Schumacher und Damon Hill, beide fallen aus. Damit ist "Schumi" als erster Deutscher Formel-1-Weltmeister. Durch den Unfall und einige Kontroversen rund um das Benetton-Team in der Saison 1994 liegt jedoch ein Schatten auf seinem Erfolg.
1990: Ayrton Senna nimmt Revanche für einen Unfall im Jahr zuvor an gleicher Stelle und führt in Suzuka absichtlich einen Crash mit seinem Ex-Teamkollegen Alain Prost herbei. Das entscheidet die WM: Senna wird Formel-1-Weltmeister 1990 vor Prost.
1989: Vorausgegangen ist diese Szene aus Suzuka im Jahr davor. Als McLaren-Teamkollegen kollidieren Ayrton Senna und Alain Prost im Positionskampf. Senna kann zwar weiterfahren, wird aber später disqualifiziert. Und damit ist Prost Weltmeister.
1984: Das Tyrrell-Team setzt Bleikügelchen ein, um das Auto im Rennen über das Mindestgewicht zu bringen. Diese Taktik fliegt schließlich auf und Tyrrell wird disqualifiziert, auch rückwirkend für die bereits gefahrenen Rennen.
1982: Im Streit um neuen Superlizenz-Bedingungen des Weltverbands treten die Formel-1-Fahrer beim Südafrika-Grand-Prix in einen Streik und verlassen im Bus geschlossen die Strecke. Die Sache löst sich später auf: Die Fahrer erhalten Geldstrafen, die geplanten Änderungen kommen nicht.
1982: Aus Protest über eine FIA-Entscheidung beim Brasilien-Grand-Prix bleiben einige der in der Konstrukteursvereinigung FOCA engagierten Teams dem Rennen in Imola fern. Es fehlen unter anderem McLaren, Lotus und Williams. Nur 14 Autos treten an.
1980: Erstmals wird es richtig ernst im Streit zwischen Weltverband FIA und Konstrukteursvereinigung FOCA. Die Hersteller Alfa Romeo, Ferrari und Renault boykottieren den Spanien-Grand-Prix. Das Rennen findest zwar statt, verliert aber im Nachhinein seinen WM-Status: Es gibt keine Punkte.
1976: Mehrere Rennen werden am grünen Tisch entschieden, und mehrmals ist McLaren-Fahrer James Hunt mittendrin. Er verliert den Spanien-Sieg nach technischem Regelverstoß, kriegt den Sieg aber später zurück. In England gewinnt er erneut, doch der Sieg wird ihm für einen Regelverstoß beim Rennabbruch aberkannt.
1975: Kurz vor dem Stadtrennen in Montjuich in Barcelona kommt es zum Eklat, weil die Leitplanken nicht richtig befestigt sind. Unter anderem Tyrrell-Teamchef Ken Tyrrell hilft beim Nachziehen. Weltmeister Emerson Fittipaldi und andere Fahrer aber streiken trotzdem und nehmen nicht am Rennen teil. Die Strecke fliegt dann aus dem Kalender.
1964: Beim WM-Finale in Mexiko kollidiert Ferrari-Fahrer Lorenzo Bandini erst mit Titelkandidat Graham Hill, dann lässt er seinen Teamkollegen John Surtees vorbei für P2. Dieser zweite Platz reicht Surtees zum Titelgewinn.
1958: Juan Manuel Fangio als damaliger Formel-1-Rekordchampion soll in Kuba ein Sportwagen-Rennen bestreiten, wird aber von den Rebellen von Fidel Castro entführt und festgehalten. Er kann das Rennen am Radio verfolgen und kommt nach 29 Stunden wieder frei.
Formel-1-Schlagzeilen, die um die Welt gingen - aber nicht notwendigerweise aufgrund sportlicher Höchstleistungen …