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Ferrari strukturiert um, Technikchef Costa muss gehen

Ferrari gibt die Umstrukturierung seines Rennstalls bekannt, Technikchef Aldo Costa muss nach dem enttäuschenden Saisonstart seinen Hut nehmen

(Motorsport-Total.com) - Aldo Costa tritt nach fünf Jahren als Ferrari-Technikchef zurück. Das wurde von Ferrari bestätigt. Der Italiener, der für den bisher enttäuschenden Ferrari 150° Italia verantwortlich zeichnet, wird - so heißt es aus Maranello - "neue Verantwortungen in der Firma übernehmen". Doch damit nicht genug: Mit Costas Rücktritt geht eine interne Umstrukturierung in drei Bereichen einher.

Titel-Bild zur News:

Ferrari hat endgültig die Geduld mit Technikchef Aldo Costa verloren

Stefano Domenicali wertet nun die Position von Pat Fry auf, der bisher als Chefingenieur wirkte. Der Brite, der im Vorjahr nach vielen Jahren bei McLaren zu Ferrari gestoßen war, wird neuer Chef im Chassis-Bereich. Die Verantwortung für die Produktion übernimmt Corrado Lanzone, Luca Marmorini kümmert sich weiterhin um die Motoren und die Elektronik. Alle berichten direkt an Teamchef Domenicali.

Bereits nach dem enttäuschenden Saisonstart hatte man bei Ferrari eine neue, aggressivere Strategie angekündigt. Dass diese mit dem Rücktritt von Technikchef Costa endet, ist dennoch eine Überraschung. Ferrari-Boss Luca di Montezemolo hatte zuletzt immer wieder bessere Ergebnisse eingefordert - vor dem Europaauftakt hatten Costa & Co. angegeben, dass man den Fehler beim Windkanal gefunden habe und bald wieder in alter Form auftreten werde.

In der Türkei gab es durch Fernando Alonsos dritten Platz tatsächlich einen ersten Aufwärtstrend. Das miserable Ergebnis in Spanien, als der Spanier nach einigen Runden in Führung sogar von Sieger Sebastian Vettel überrundet wurde, war der letzte Tiefpunkt in dieser Saison.


Nach fünf Rennen liegt Alonso in der Fahrer-WM als bester Ferrari-Pilot mit 51 Punkten auf Platz fünf - ihm fehlen 67 Zähler auf Leader Vettel. Bei den Konstrukteuren ist Ferrari 110 Punkte hinter Red Bull nur Dritter - und das nach fünf Rennen. Dem Traditionsteam ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, für entscheidende Innovationen in der Formel 1 zu sorgen - das rächt sich nun für Costa.