• 09.02.2011 12:41

Di Resta: "Ich muss meinen Beitrag leisten"

Paul di Resta lässt sich vor seiner ersten Grand-Prix-Saison nicht verrückt machen - Konstante Platzierungen in den Punkterängen als Zielvorgabe

(Motorsport-Total.com) - Paul di Resta äußert sich unmittelbar vor den am Donnerstag beginnenden ersten Testfahrten im neuen Force India VJM04 zu seinen Plänen die Saison betreffend. Der 24-Jährige steht vor seinem ersten Jahr als Stammfahrer in der Königsklasse und blickt den neuen Herausforderungen gelassen entgegen.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta blickt seiner ersten Saison als Stammfahrer gelassen entgegen

Frage: "Paul, du saßt in der vergangenen Woche nach einem arbeitsreichen Winter erstmals wieder im Auto. Wie lief der Test in Valencia?"
Paul di Resta: "Es war ein sehr produktiver Test. Nach ein paar Runden am Dienstag habe ich den Rhythmus schnell wiedergefunden. Wir konnten eine gute Basisabstimmung herausarbeiten und am Mittwoch einen kompletten Tag lang testen. Auf die Zeiten haben wir uns allerdings nicht konzentriert, ich saß ja noch im VJM03. Es ging vielmehr darum, Daten der Pirelli-Reifen zu sammeln und diese in die Entwicklung des VJM04 einfließen zu lassen. Alles lief glatt und wir haben unsere Ziele erreicht. Für mich persönlich ging es zudem darum, mich so gut wie möglich auf den Start der Saison vorzubereiten, indem ich wieder mit dem Team zusammenarbeiten konnte."

Frage: "Du hast im Jahr 2010 für das Team viel Zeit im Simulator verbracht. Wird das in der Saison 2011 so weitergehen?"
di Resta: "Die Simulatorarbeit ist sehr wichtig in Bezug auf die Entwicklung. Im letzten Jahr habe ich viele neue Teile probiert und getestet, während sich die Stammfahrer auf die Rennen vorbereiten konnten. In diesem Jahr ist meine Situation eine andere. Nun sitze ich im Renncockpit, das heißt, ich werde mich mehr auf den jeweils anstehenden Grand Prix konzentrieren. Ich werde die Strecken kennenlernen, versuchen herauszufinden, wie die einzelnen Systeme im Auto zu bedienen sind und sichergehen, dass ich bereits eine gute Basis habe, wenn ich vor Ort an der Rennstrecke ankommen werde."

Frage: "Im Formel-1-Cockpit ist der Fahrer sehr stark ausgelastet. In diesem Jahr gibt es sogar noch mehr Knöpfe und Systeme, die zu bedienen sind. Wie wird sich das auf deine Konzentration auswirken? Gibt es eine Möglichkeit, sich gezielt darauf vorzubereiten?"
di Resta: "Sicher, es gibt eine ganze Reihe neuer Systeme, die in diesem Jahr vom Cockpit aus zu bedienen sind, unter anderem KERS und der Heckflügel. Letzterer wird insofern eine Herausforderung darstellen, da er nur bei bestimmten Bedingungen betätigt werden darf. Die Situation ist aber für alle gleich, da es etwas komplett Neues in der Formel 1 ist. Demzufolge werden alle Fahrer eine Lernkurve aufweisen. Ich gehe davon aus, dass ich mich recht schnell daran anpassen werde, da ich aufgrund meiner relativ kurzen Zugehörigkeit zur Formel 1 keine Referenzwerte habe. Letzten Endes ist auch das ein Punkt, auf den wir uns im Simulator konzentrieren werden, sodass es früher oder später zur Routine werden sollte."

Frage: "Hat sich deine Herangehensweise an die Wochenenden verändert, jetzt, da du den Wagen nach dem Freitagstraining nicht mehr zurückgeben musst?"
di Resta: "Ich konzentriere mich stets voll und ganz auf die Aufgabe, die ich vom Team gestellt bekomme. Zu wissen, dass ich in Bahrain in der Startaufstellung stehen werde, hat meine Herangehensweise nicht verändert. Mir ist allerdings klar, dass ich wie in jedem Job hart arbeiten muss. Ich muss verstehen, was von mir verlangt wird und wie ich diese Vorgaben persönlich erreichen kann. Dabei gehe ich Schritt für Schritt an die Sache heran. Mir ist bewusst, dass es eine großartige Möglichkeit ist, und ich bin ganz klar gewillt, das Beste daraus zu machen."

Frage: "Du kommst aus der DTM, die sich in Bezug auf die Renndistanzen und die Belastungen auf den Körper ganz offensichtlich von der Formel 1 unterscheidet. Hast du deswegen dein körperliches und mentales Training über den Winter umstellen müssen?"
di Resta: "Da mache ich mir keine Sorgen. Ich habe immer gesagt: Ein DTM-Fahrzeug ist wie ein Monoposto mit Dach und ziemlich schwer zu fahren. Durch meine Freitagseinsätze in der Formel 1 im vergangenen Jahr habe ich aber erfahren, dass die Belastungen im Nacken- und Schulterbereich nun stärker sind. Das beste Training diesbezüglich werden die Wintertestfahrten sein."

Frage: "In diesem Jahr stehen 20 Grands Prix und eine Reihe für dich neuer Strecken auf dem Programm. Wie gehst du an diese Aufgabe heran?"
di Resta: "Auf acht Strecken bin ich im vergangenen Jahr bereits freitags gefahren. Diese kenne ich ziemlich gut. Die übrigen werde ich am Simulator erlernen oder indem ich mir die Daten des letzten Jahres anschaue. Die Simulation, die wir benutzen, ist sehr gut und bringt einen rasch auf Geschwindigkeit, noch bevor man an die Strecke kommt."

Frage: "Welche Ziele hast du dir für deine erste Formel-1-Saison gesetzt?"
di Resta: "Ich möchte mich da nicht auf exakte Zahlen festlegen, da es zu viele Faktoren gibt, die dabei eine Rolle spielen. Ich versuche, mit einer positiven Einstellung an die Sache heranzugehen, Rennen zu beenden und meinen Teil zur Gesamtperformance des Teams beizutragen. Wir haben das Ziel, die Konstrukteurswertung auf einer guten Position abzuschließen und ich weiß genau, dass ich dazu meinen Beitrag leisten muss."