• 08.02.2011 17:16

  • von Stefan Ziegler

Force India: Mehr Analysearbeit an Renn-Freitagen

Einen Leistungsabfall wie 2010 soll es in diesem Jahr nicht geben: Force India will einem solchen Trend mit Entwicklung und Analyse entgegen wirken

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr konnte Force India speziell zu Saisonbeginn einige gute Ergebnisse einfahren, doch in der zweiten Hälfte des Rennjahres wurden Punkte etwas seltener. Prompt fiel das Team um Adrian Sutil und Vitantonio Liuzzi noch knapp hinter Williams zurück und belegte so den siebten Platz in der Gesamtwertung. Eine derartige Schlussphase möchte man 2011 auf keinen Fall hinlegen.

Titel-Bild zur News: Force India VJM04

Der neue VJM04 muss in diesem Jahr an Freitagen als Messinstrument herhalten

Dafür spricht sich Force Indias Technischer Direktor Andrew Green am Rande der Auto-Vorstellung in London aus: "Zum Ende der vergangenen Saison gab es einen relativen Leistungsabfall bei uns. Theoretisch verpassten wir dem Auto immer mehr Leistung, doch das ließ sich nicht auf der Strecke umsetzen", erklärt der Brite. Man sei daher sehr ausführlich auf Ursachenforschung gegangen.

Das Ergebnis dieser Untersuchungen: "Unterm Strich holten wir 2010 einfach nicht genug aus dem Diffusor heraus", meint Green. "Über den Winter gingen wir aus diesem Grund ein gewisses Risiko bei unserer Aerodynamik-Philosophie ein, um einen derartigen Leistungsabfall wie im vergangenen Jahr zu vermeiden." Darüber hinaus soll der VJM04 wesentlich flexibler sein als sein Vorgängermodell.


Fotos: Präsentation des Force India VJM04


"Rückblickend muss man sagen: Wir haben stets Autos gebaut, die auf Strecken mit viel Abtrieb so ihre liebe Not hatten. Sie waren dort immer sehr unruhig", erläutert der Technische Direktor. "Dieses Problem konnten wir ausfindig machen und nun wollen wir es auch beheben. Das bedeutet: Es könnte ein weiterer strategischer Wechsel auf aerodynamischer Seite erforderlich sein", meint Green.

Um diesen Bedarf zu erkennen, wird Force India in diesem Jahr speziell an den Freitagen sehr aktiv sein. "Wir werden den Rennwagen auf der Strecke als Analysegerät für die Aerodynamik verwenden. Das haben wir bisher nicht effektiv genug gemacht", stellt Green heraus und erklärt diesen Ansatz: "Wir konzentrieren uns jetzt viel mehr darauf, was aerodynamisch mit dem Auto passiert."

"Die Wichtigkeit dieser Angelegenheit ist uns bewusst und wir bleiben dahingehend am Ball." Andrew Green

"Die große Aufgabe dabei ist, eine möglichst genaue Messung vorzunehmen. Die Wichtigkeit dieser Angelegenheit ist uns bewusst und wir bleiben dahingehend am Ball. Das wird sich positiv auf die aerodynamische Entwicklung des Fahrzeugs auswirken. Bei guten Ergebnissen wird unsere Entwicklungs-Arbeit bestätigt, bei schlechten müssen wir den Ursachen dafür auf den Grund gehen."

"Freitags müssen wir uns viel mehr mit dem Verständnis für das Auto auseinander setzen als bisher. Gleichzeitig wollen wir uns natürlich ebenfalls intensiv mit der jeweiligen Strecke und den Reifen beschäftigen", meint Green. Neben den beiden Stammfahrern für 2011, Sutil und Paul di Resta, wird auch Neuzugang Nico Hülkenberg als Dritter Fahrer in diese Aufgabe eingebunden sein.