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Das Drama in der Analyse: Hat's Norris wirklich nur selbst versemmelt?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Hamilton gewinnt im Regenchaos +++ Verstappen stürmt vom letzten Platz auf P2 +++ Große Enttäuschung für Norris +++
Russell will in Führung gehen
Bereits gestern sagte Toto Wolff, dass Russell von P3 aus eine gute Chance habe, den Grand Prix nach dem Start anzuführen. Dementsprechend ambitioniert geht der Williams-Pilot auch ins Rennen. "Der Plan ist es, zu versuchen, in Führung zu gehen", kündigt er an und erklärt, er habe auch eine "sehr gute Chance" dazu, wenn er den Start hinbekomme. Wir sind mal gespannt, wer nach Kurve 2 vorne liegt!
Sainz: Reifen ein Fragezeichen
Der Spanier kommt von P2 und erklärt, dass Ferrari hier eigentlich einen guten Speed habe. Er ist sich aber unsicher, was die Reifen machen. Denn heute ist es kühl in Sotschi, und bei kühleren Temperaturen hatte Ferrari schon öfter mit Graining an den Vorderreifen zu kämpfen. Teamkollege Leclerc sagt, er wolle sich an Bottas und Verstappen dranhängen. Alle drei kommen heute von hinten.
Norris bescheiden: Punkte sind das Ziel
Deutlich zurückhaltender als Bottas und Perez gibt sich der Polesetter - der übrigens nicht besonders gut geschlafen hat. "Ich schlafe nie gut", schmunzelt er auf Nachfrage. Ziel sei es heute, gute Punkte mitzunehmen. "Vielleicht auch mehr", grinst er. Davon will er jetzt aber noch nicht träumen. Es sei ein "langes Rennen" und hinter ihm stünden einige schnelle Autos, erinnert er.
Auch Bottas ...
... will heute wieder aufs Podium. Leicht wird das von P17 aus natürlich nicht. Aber in Monza hat er es ja auch schon von ganz hinten noch nach vorne geschafft. "Heute ist alles möglich, wir haben ein sehr schnelles Rennauto", gibt er sich selbstbewusst und stellt unmissverständlich klar, dass er auch heute wieder die "Top 3" anpeile. Ambitioniert!
Perez hofft noch aufs Podium
Der Mexikaner rückt durch die Strafe gegen Bottas immerhin auf P8 nach vorne. Vor dem Rennen erklärt er, dass er von dort aus noch das Podium anvisieren wolle. Wichtig seien ein guter Start und saubere erste Runden. Teamkollege Verstappen will der Strafe gegen Bottas übrigens nicht zu viel Bedeutung beimessen. Er erklärt, er müsse sich sowieso auf sein eigenes Rennen konzentrieren.
Steiner witzelt über Strafen
Von den ganzen Strafen profitieren natürlich die Piloten, die sonst eigentlich immer hinten stehen - wie zum Beispiel die Haas-Fahrer. Schumacher und Masepin werden von P14 und P15 ins Rennen gehen. "Wenn wir noch eine Woche hierbleiben, dann stehen wir auf der Pole", lacht Teamchef Günther Steiner. Allerdings sollten die beiden nach dem Start dann zumindest für Bottas und Verstappen relativ leichte Opfer sein.
Der letzte Sieger von außerhalb der Top 10 ...
... war übrigens im Jahr 2018 Lewis Hamilton. Er gewann von Startplatz 14 aus in Hockenheim. Spricht nicht unbedingt dafür, dass Bottas und Verstappen heute um den Sieg mitkämpfen können. Ebenfalls interessant: In Sotschi gewann in sieben Jahren noch ein Fahrer von außerhalb der Top 3! Hamilton könnte also heute für eine Premiere sorgen ...
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Mercedes noch ungeschlagen
2014 fuhr die Formel 1 zum ersten Mal in Sotschi. Und die bisherigen sieben Rennen dort hat Mercedes alle(!) gewonnen. Viermal siegte Lewis Hamilton, zweimal Valtteri Bottas, einmal Nico Rosberg. So eine lange Erfolgsserie haben die Silberpfeile auf keiner anderen Strecke vorzuweisen. Viermal wurde es übrigens sogar ein Doppelsieg. Ob die Serie heute hält?
Zumindest mit einem Doppelerfolg dürfte es von P4 und P17 aus eher schwierig werden.
Was bei Bottas getauscht wurde
Inzwischen ist das offizielle FIA-Dokument da. Bottas hat einen neuen Verbrenner, einen neuen Turbo und eine neue MGU-H bekommen. Dazu gab's noch einen neuen Auspuff. Jeweils die fünfte Einheit. Bei Mercedes spricht man von einem taktischen Wechsel, um eine weitere Powerunit in den Pool zu bekommen.
Warum Leclerc trotz Strafe gefahren ist
Der Ferrari-Pilot gehört auch zu den fünf Fahrern, die heute von hinten starten müssen. Trotzdem schaffte er es gestern im Qualifying in Q2. Aber warum ist er da überhaupt gefahren? Verstappen setzte ja zum Beispiel gar nicht erst eine Zeit. "Wir sind dann doch rausgefahren, weil es nicht so viele Gelegenheiten gibt, im Nassen zu fahren", erklärt Laurent Mekies.
"Jedes Mal, wenn du als Team oder als Fahrer im Nassen unterwegs bist, dann lernst du etwas dazu. Dass Charles gefahren ist, war also ein Teil unseres mittelfristigen Lernprozesses. Wir wollten diese Zeit investieren. Wir haben ein paar Dinge getestet. Du kannst ja mit unterschiedlichen Drücken oder Temperaturen fahren. Und du kannst natürlich auch etwas für das andere Auto lernen", so Mekies.
Für heute wird ihm das aber wohl nichts bringen. Es soll bekanntlich trocken bleiben.
Die nächste Strafe
Und weiter geht's: Giovinazzi bekommt ein neues Getriebe und muss damit in der Startaufstellung ebenfalls zurück. Nach dem verkorksten Qualifying kostet ihn das aber nur eine Position. Er fällt hinter Masepin zurück und wird nachher als 16. starten.
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Apropos Reifen ...
Reifenknappheit wird es heute auf jeden Fall nicht geben. Alle Fahrer haben noch ausreichend Pneus zur Verfügung, nachdem gestern FT3 ausgefallen ist und man auch im Qualifying erst ganz am Ende die Slicks brauchte. Da wurden eine Menge Pneus gespart. Hier die Übersicht:
Strategie
Weil es in Q2 gestern nass war, haben heute alle 20 Piloten freie Reifenwahl. Unter normalen Umständen sollten auch alle mit einem Stopp durchfahren. Pirelli schlägt die Variante Medium-Hard vor, Hard-Medium sei aber auch möglich und auch Soft-Hard könnte gehen. Vermutlich werden vor allem die Autos weiter hinten beim Start auf die härtere Mischung setzen, um möglichst lange fahren zu können.
Verstappen: Überholen wird nicht leicht
Der Niederländer glaubt nicht, dass er heute durchs Feld pflügen wird. "[Überholen] ist auf keiner Strecke im Kalender leicht. Es wird hier definitiv schwieriger als vor drei Jahren werden, nach vorne zu kommen", erklärt Verstappen. Zur Erinnerung: 2018 startete er in Sotschi von P19 und wurde am Ende noch Fünfter. Das sei in diesem Jahr aber deutlich schwieriger, weil der Unterschied zwischen den Autos nicht mehr so groß sei.
Anderson: Mercedes hat's versaut!
Toto Wolff erklärte gestern, Mercedes habe im Qualifying eigentlich nichts falsch gemacht. Man sei einfach in einer unglücklichen Situation gewesen. Experte Gary Anderson stimmt da überhaupt nicht zu. Bei 'The Race' schreibt er: "Ich stimme Wolffs Behauptung, dass Mercedes die Session gut gemanagt hat, nicht zu."
Er verstehe nicht, wieso man die Autos auf abtrocknender Strecke in Q3 als erste rausgeschickt habe. "Mercedes hat nicht gut auf die Situation reagiert", findet er und ergänzt: "Sie haben es vermasselt! Wenn man das schnellste Auto hat und am Ende Vierter und Siebter wird, dann hat man es natürlich nicht hinbekommen."


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