D'Ambrosio: "Suzuka-Qualifying mein Highlight"

Jerome D'Ambrosio hat eine Debütsaison mit Höhen und Tiefen erlebt - Vor dem Saisonfinale liegt er in der WM vor seinem Marussia-Virgin-Kollegen Timo Glock

(Motorsport-Total.com) - In Brasilien geht für Jerome D'Ambrosio die erste und voraussichtlich seine letzte Saison in der Formel 1 zu Ende. Die Vorzeichen waren für den Belgier von Beginn an schwierig. Der Marussia-Virgin aus den Computern von Nick Wirth war nicht konkurrenzfähig. Schon früh wurde beschlossen, sich auf die Zukunft zu konzentrieren und die Entwicklung zurückzufahren. D'Ambrosio und Timo Glock kämpften am Ende des Feldes nur gegen HRT. Ins TV-Bild kam man nur, wenn schnellere Autos überrundeten oder Zwischenfälle passierten.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio hat es nicht leicht, sich mit dem Virgin in Szene zu setzen

Wie soll ich ein Nachwuchsfahrer unter diesen Voraussetzungen in Szene setzen und sich für höhere Aufgaben empfehlen? Zweimal Platz 14 lautet D'Ambrosios beste Ausbeute. "Wir wissen alle, dass das Auto nicht einfach zu fahren ist. Es ist schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen, weil es an Abtrieb fehlt. Das Team versteht das", wird der 25-Jährige von 'Autosport' zitiert. "Deshalb wurde für die Zukunft eine andere Richtung eingeschlagen."

In Zukunft wird aller Wahrscheinlichkeit Charles Pic im zweiten Marussia neben Glock sitzen. Zeit, einen Rückblick auf die kurze Karriere D'Ambrosios zu werfen. "Wir mussten das Beste geben. Ich hatte Höhen und Tiefen, weil es manchmal Wochenende gab, an dem man die Reifen nie auf Temperatur brachte, oder besondere Verhältnisse herrschten. In diesen Fällen hilft natürlich Erfahrung."

Im ersten Saisondrittel war D'Ambrosio im Qualifying in China und der Türkei schneller als Glock und setzte damit gleich ein Ausrufezeichen. Dann begann das Wellental, denn in den Straßen von Monaco war der Deutsche erneut schneller und in Kanada hatte D'Ambrosio einen Unfall. Nach diesem Dämpfer ging es nach der Sommerpause wieder bergauf. Auf der anspruchsvollen Strecke von Suzuka hatte er Glock erneut in Griff.

"Spa, Monza, Singapur und Suzuka waren sehr gut für mich. Das Rennen in Südkorea war auch nicht so schlecht. Wenn man diese Rennen betrachtet, dann sieht man, was ich kann. Meine beste Qualifying-Performance war in Suzuka. Es ist eine komplette, technische und schnelle Strecke. Ich bin ein gutes Tempo gefahren und habe eine brillante Runde gedreht. Bei den Rennen war Singapur gut, aber auch Suzuka."

"In Indien hatte ich aufgrund eines Unfalls nicht genügend Streckenzeit. Die Bedingungen haben sich im Qualifying auch ständig geändert. Abu Dhabi war neu für mich, weil man am frühen Nachmittag trainiert und das Rennen am Abend fährt. Im nächsten Jahr werden diese Dinge für mich nicht mehr neu sein." In der WM ist D'Ambrosio mit null Punkten 24. Damit liegt er vor Glock, der im Rennen nur einmal einen 15. Platz geholt hat.