Cosworth glänzte bei Rekordrennen mit Zuverlässigkeit
Welcher Rekord beim Grand Prix von China aufgestellt wurde, wie Tonio Liuzzi sein Cosworth-Aggregat einschätzt und was Cosworth nun plant
(Motorsport-Total.com) - In Malaysia und in China war Motorenhersteller Cosworth mit zwei sehr unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert: In Sepang wurden die Aggregate aufgrund der enormen Hitze bis aufs Äußerste gefordert, die in China war dagegen vergleichsweise einfach. Das resultierte schließlich in einem neuen Rekord: Noch nie kamen bei einem Formel-1-Rennen 23 Fahrer - darunter alle sechs Cosworth-Autos - durch. Für den einzigen Ausfall sorgte übrigens Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari, der ein Rad verlor.

© Pirelli
Noch nie kamen so viele Fahrer ins Ziel wie beim Grand Prix von China
Cosworth zieht jedenfalls eine positive Bilanz: In China erreichten erstmals in dieser Saison beide Williams-Boliden das Ziel, die britische Motorenschmiede arbeitet nun eng mit dem Team aus Grove zusammen, um nach dem enttäuschenden Saisonauftakt an vergangene Leistungen anschließen zu können.
Liuzzis positives Fazit
Marussia-Virgin ist zwar ebenfalls hinter den eigenen Erwartungen geblieben, immerhin erreichte man aber bisher fünf Mal die Zielflagge. Bei Timo Glock trat im freien Training von China übrigens das einzige Cosworth-Problem an den zwei aufeinanderfolgenden Renn-Wochenenden auf: Nach einem Ventildefekt, der auf ein Problem in Australien zurückzuführen war, musste der Motor gewechselt werden.
HRT verzeichnete seit dem enttäuschenden Saisonauftakt in Australien einen deutlichen Formanstieg: Die 107-Prozent-Hürde stellt nun kein großes Problem mehr für die kleine Mannschaft um Teamchef Colin Kolles dar - die Piloten greifen jetzt die Marussia-Virgin-Truppe an. "Ich möchte mich bei Cosworth dafür bedanken, dass sie uns bei diesem so wichtigen Saisonauftakt geholfen haben", sagt HRT-Pilot Tonio Liuzzi.
"Die Kraft und die Fahrbarkeit des Motors in unterschiedlichen Drehzahlbereichen macht ihn bei den unterschiedlichsten Bedingungen und Strecken zu einem wirklich konkurrenzfähigen Triebwerk - auch im Vergleich zu anderen Motoren, die ich in meiner Karriere schon gefahren bin", urteilt der Italiener. "Das erlaubt uns, dass wir uns auf die Entwicklung des Autos konzentrieren."
Gallagher lobt HRT
Cosworth-Geschäftsführer Mark Gallagher sieht noch Luft nach oben: "Wir haben bei den ersten Rennen gesehen, dass sich das Kräfteverhältnis von Rennen zu Rennen verändert. Daher hat jedes Team und jeder Ausrüster - also auch Cosworth - noch Arbeit und mögliche Verbesserungen vor sich. Die Fortschritte von HRT seit Australien sind ein gutes Beispiel dafür. Die doppelte Zielankunft in China ist eine bemerkenswerte Leistung und sollte nicht unkommentiert bleiben."
Auch mit den Fortschritten seiner anderen Kundenteams zeigt er sich zufrieden: "Marussia-Virgin hat eine gute Zuverlässigkeit bewiesen und pusht derzeit hart, um den MVR-02 weiterzuentwickeln. Wir arbeiten auch hart mit den Ingenieuren von Williams, damit das Team mit dem Paket des FW33 seine Ziele erreicht. Die Leistung des Autos hat die Erwartungen des Teams nicht erfüllt, aber wir bei Cosworth versuchen derzeit alles, damit sie die Rennen wieder in den Punkterängen beenden können."

