Britischer TV-Deal: Fans werden entscheiden

Marussia-Virgin-Geschäftsführer Graeme Lowdon ist der Ansicht, dass die Fans entscheiden werden, ob der neue TV-Deal von 'BBC' und 'Sky' funktioniert

(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen des Ungarn-Wochenendes gab Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone bekannt, dass in Großbritannien ab der kommenden Saison nur noch die Hälfte aller Rennen der Königsklasse live im Free-TV zu sehen sein wird. Der bisher für die Übertragung zuständige, öffentlich-rechtliche Sender 'BBC' hat die zweite Hälfte der Senderechte an den Pay-TV-Sender 'Sky' abtreten müssen. Dort werden alle 20 Läufe der Saison 2012 inklusive aller Trainingssitzungen live und in voller Länge übertragen, während die 'BBC' nur zehn Rennen live zeigt.

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Graeme Lowdon hält sich mit einem Urteil zum neuen TV-Deal auf der Insel zurück

Die britischen Formel-1-Fans liefen wie nicht anders zu erwarten sofort Sturm gegen die Neuregelung. In Kreisen der Teams will man sich zu einem verfrühten Urteil allerdings noch nicht hinreißen lassen. "Ich entnehme dem Bericht von 'Sky', dass der Sender für die Fans eine fantastische Erfahrung plant. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen", wird Graeme Lowdon, Geschäftsführer des Marussia-Virgin-Teams, von 'Autosport' zitiert.

Gleichzeitig gibt Lowdon jedoch zu bedenken: "Sie behaupten, das wären großartige Neuigkeiten für die Fans. Dies können jedoch nur die Fans selbst wirklich entscheiden." Nach Ansicht des Briten müsse man daher zunächst die Reaktionen der Zuschauer auf die neue Übertragungssituation ab Beginn der kommenden Saison abwarten, bevor man beurteilen könne, ob der TV-Deal für die Formel 1 als Ganzes ein Erfolg ist oder nicht.

Sponsoren und Partner als Zünglein an der Waage

"Wir müssen auf die Reaktion der Fans warten. Diese wird im heutigen Informationszeitalter sicher nicht lange auf sich warten lassen", ist Lowdon überzeugt. Gleichzeitig sieht er noch einen anderen Aspekt in Zusammenhang mit dem teilweisen Wechsel der Formel-1-Senderechte ins Pay-TV im selbst ernannten "Mutterland des Motorsports".

"Wir müssen abwarten, was der Deal in der Gesamtheit wirklich bedeutet. Immerhin beziehen wir 90 Prozent unseres Einkommens aus den Geldern von Sponsoren und Partnern", rechnet Lowdon am Beispiel des Marussia-Virgin-Teams vor und fügt an: "Diese haben natürlich ein hohes Interesse daran, dass eine größtmögliche Anzahl Zuschauer unseren Sport verfolgt und sich daran erfreut."