• 03.08.2011 14:41

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Teams verstehen Wechsel ins britische Pay-TV

Williams-Vorstandschef Adam Parr versteht die Gründe für die Erschließung des britischen Pay-TV, findet aber, dass die 'BBC'-Gebühren nicht zu hoch waren

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams wünschen sich eine möglichst große Reichweite der Live-Übertragungen, denn je mehr Fans ihr Sport erreicht, desto mehr wert sind die Werbeflächen, die an Sponsoren verkauft werden. Trotzdem hält sich der Aufschrei nach dem Teilwechsel von der 'BBC' (Free-TV) zu 'Sky' (Pay-TV) in Grenzen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Der Free-TV-Sender 'BBC' und Bernie Ecclestone haben ihren Vertrag reduziert

"Die Teams hatten mit all dem nichts zu tun. Wir verhandeln diese Deals nicht", stellt Adam Parr zwar klar, aber der Williams-Vorstandschef gibt zu: "Als uns Bernie gebrieft hat, war die mehrheitliche Meinung: 'Okay, wir verstehen, warum du das getan hast, sehen die Vorteile.'" Die vor allem finanzieller Natur sind, denn zwar zahlt die 'BBC' nun nur noch die Hälfte in den Einnahmentopf ein, von dem letztendlich auch die Teams profitieren, dafür kommen aber die 'Sky'-Gebühren neu hinzu.

¿pbvin|512|3933||0|1pb¿Natürlich wäre den Teams das bisherige Modell wegen der höheren Einschaltquoten lieber gewesen, aber die 'BBC' wollte es sich nicht länger leisten, pro Jahr geschätzte 45 Millionen Euro für den Vertrag mit Bernie Ecclestone zu investieren. Das kann Parr nicht verstehen: "Ich finde nicht, dass die Gebühren, die die 'BBC' hätte bezahlen müssen, im Vergleich zu Wimbledon oder anderen großen Sportereignissen unangemessen hoch gewesen wären."

Sehr wohl nachvollziehbar ist für den Briten aber, dass die Reaktionen der Fans im ersten Moment überwiegend negativ ausfallen: "Ich kann verstehen, wenn die britischen TV-Zuschauer sagen, dass alles andere nicht so gut sein wird, denn sie hatten eine kostenlose Live-Übertragung ohne Werbung, von hoher Qualität und mit brillanten Berichterstattern", so Parr, der betont, dass das Pay-TV nicht automatisch der Sargnagel der Formel 1 im Fernsehen sein muss, wie einige befürchten.


Fotos: Großer Preis von Ungarn, Sonntag


"Wir müssen erst einmal abwarten, wie das alles funktionieren wird. Das ist noch nicht komplett klar", meint Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Die 'BBC' komplett zu verlieren und keine solide Alternative zu haben, wäre eine sehr schwierige Situation gewesen. Vielleicht wäre uns wohler gewesen, wenn wir weitergemacht hätten wie bisher, aber das war nicht möglich. Das neue Modell ist die beste Lösung für das Problem, das wir hatten."

Ähnlich wie Parr vertritt aber auch er die Ansicht, dass die Kosten, die die 'BBC' zu tragen hatte, für ein Produkt wie die Formel 1 durchaus angemessen waren: "Die Kosten pro Seher betragen zehn Pence pro Rennen (umgerechnet rund 0,11 Euro; Anm. d. Red.)", rechnet Brawn vor. "Wenn sie meine Gebühr um diesen Betrag erhöhen würden, würde ich jedenfalls gerne bezahlen, um weiterhin Autorennen sehen zu können."

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