Briatore wird der Formel 1 noch lange erhalten bleiben

Solange Bernie Ecclestone dabei ist, wird auch Renault-Teamchef Flavio Briatore nicht zurücktreten - Kauf eines Teams für ihn kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Heute ist er eine jener schillernden Persönlichkeiten, die man sich aus der Formel 1 nicht mehr wegdenken kann, doch als er 1989 von Luciano Benetton als Teamchef von dessen Rennstall eingesetzt wurde, war er auch nicht mehr als ein einfacher Pulloververkäufer: Flavio Briatore. Inzwischen hat der Italiener in der Königsklasse des Motorsports Fuß gefasst - und keinerlei Pläne, sich demnächst zurückzuziehen.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore hat noch nicht vor, der Formel 1 bald den Rücken zuzukehren

"Ich habe überhaupt keine Rücktrittspläne", erklärte er in einem Interview mit der offiziellen Internetsite der Formel 1, 'formula1.com'. "Sieht so aus, als würde ich für immer bleiben - zumindest bis auch Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) geht!" Dabei ist Briatore mit den Ideen Ecclestones nicht immer einverstanden: "Er muss seine Denkweise ändern. Wir sind ein Entertainment-Business, also müssen wir unsere Show besser machen."#w1#

Als Teamchef von Renault kommt der 55-Jährige 2005 übrigens mit einem um etwa 20 Prozent geringeren Budget als die restlichen Topteams aus, weil er "kein Geld für Paläste" verschwendet, "weder was die Fabrik, noch was den Paddock angeht", so Briatore. Damit stichelte er beispielsweise gegen McLaren-Mercedes, die in Woking eine gigantische Fabrik errichtet haben und im Fahrerlager neben Red Bull über das wahrscheinlich teuerste Motorhome verfügen.

Dass Briatore einer derjenigen ist, die den Sparkurs der Formel 1 rigoros befürworten, ist kein Geheimnis, weshalb er sich wünscht, dass einige der erst für 2008 geplanten Maßnahmen schon früher durchgesetzt werden. Dennoch legt er den kleinen Teams nahe, weniger zu jammern und stattdessen den Gürtel ein wenig enger zu schnallen: "Warum müssen sie 200 Mitarbeiter haben? Ich habe früher bewiesen, dass es auch mit 80 geht", sagte er.

Mitte der 90er zog der Italiener übrigens gleich bei drei Rennställen die Fäden, als er als Teamchef von Benetton und als Anteilseigner von Minardi und Ligier eine Parallelrolle ausfüllte. Ambitionen, ein eigenes Projekt aufzuziehen, hat der Ex-Lover von Naomi Campbell, Heidi Klum und Eva Herzigova aber nicht mehr: "Es wird kein Team Briatore geben", winkte er ab. "Ich habe Ligier, Minardi, Benetton und Supertec gemacht - das sollte reichen."