• 13.09.2005 13:55

  • von Fabian Hust

FIA gehen Regelvorschläge der Teams nicht weit genug

Die von den Teams gemachten Vorschläge für ein neues Reglement müssen nach Ansicht der FIA noch überarbeitet werden

(Motorsport-Total.com) - Im Hinblick auf ein neues Reglement für die Formel 1 ab der Saison 2008 scheint weiterhin keine Einigung in Sicht, obwohl zuletzt positive Signale sowohl vom Automobilweltverband FIA und den Herstellern beziehungsweise Teams ausgesendet worden waren. Doch scheinbar pokern beide Parteien derzeit noch über dem Limit des jeweils anderen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

FIA-Präsident Max Mosley wird die Regeln nun eigenmächtig überabreiten

So wollen die Automobilhersteller viele technische Freiheiten, der Automobilweltverband FIA drängt hingegen auf eine massive Reduzierung der Kosten, die unter anderem mit einer technischen Abrüstung erreicht werden soll. Entsprechendes Ziel ist nach Aussage der FIA vom Dienstag mit dem neusten Reglementvorschlag der Teams nicht erreichbar. Der Vorschlag sei zwar "konstruktiv", enthalte aber "nichts Neues".#w1#

Drei neue Teams wollen in den Sport

Würde man den Vorschlag unverändert umsetzen, wären die Kosten in der Formel 1 viel zu hoch. Angeblich liegen der FIA drei konkrete Anfragen neuer Teams vor, die 2008 in den Sport einsteigen wollen: "Sie haben alle deutlich gemacht, dass sie diesen Schritt nur dann vollführen können, wenn die Kosten deutlich reduziert werden", heißt es in der FIA-Pressemitteilung.

Die Teams, die sich schon jetzt für die Saison 2008 verpflichtet haben - Ferrari, MidlandF1 und Red Bull Racing - würden dieser Haltung zustimmen. "Aus diesem Grund wird die FIA nun den Entwurf der Regeln für 2008 überdenken, um unnötige und übertriebene Ausgaben zu eliminieren, während gleichzeitig Technologie zugelassen wird, die für die Straße relevant und für die Öffentlichkeit interessant ist."

Ein Top-Team soll nicht mehr als 100 Millionen Euro ausgeben müssen

Das Ziel sei es, das Budget eines Top-Teams von derzeit mindestens 300 Millionen Euro auf rund 100 Millionen Euro pro Jahr zu senken: "Ein Budget von 100 Millionen Euro für zwei Autos und eine Saison ist immer noch eine Unmenge Geld im Vergleich zu jeder anderen Form des Motorsports", so die FIA.

Die Formel 1 habe sich immer auf die unabhängigen Teams verlassen, aus diesem Grund müsse das Reglement dafür sorgen, dass diese auch überleben können: "Wenn große Hersteller den Wunsch haben, daran teilzunehmen (und mindestens drei werden für 2008 erwartet), dann umso besser. Die Pflicht der FIA ist jedoch klar: sie muss sicherstellen, dass die Formel-1-Weltmeisterschaft mit einer Mischung aus unabhängigen Teams und Herstellern weitermacht, die auf traditionelle Weise gleichberechtigt im Wettbewerb stehen."

Konkurrenzserie in den Augen der FIA weiterhin nicht überlebensfähig

Auch auf die für 2008 von den Automobilherstellern geplante Konkurrenzserie kommt die FIA in ihrem Schreiben zu sprechen: "Wenn ein paar der Hersteller ihre private Serie mit unlimitierten Ausgaben betreiben möchten, dann wird die FIA ihnen in jeder Hinsicht zur Seite stehen. Das wäre ein interessantes Experiment, das aber für die Forme-1-Weltmeisterschaft zu riskant ist. Die Kosten würden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit über dem Formel-1-Level liegen und alle Teams bräuchten die Unterstützung eines Herstellers. Es ist unwahrscheinlich, dass es solch einen Support unbegrenzt geben wird."

Die FIA zeigt sich im Schlusssatz ihrer Pressemitteilung zuversichtlich, dass man schon in Kürze das Reglement für die Saison 2008 präsentieren kann, das realistische ("aber immer noch hohe") Budgets, mehr Überholmanöver und "interessante aber relevante Technologie" ermöglichen soll: "Das Ergebnis wird eine Formel-1-Weltmeisterschaft 2008 mit 12 Teams, 24 Autos und einem größeren öffentlichen Interesse als jemals zuvor sein".