• 13.09.2005 14:03

Formel-3-Euroserie als neue Talentschmiede

Durch umfangreiche Änderungen am Reglement soll die F3-Euroserie noch besser als Talentschmiede für die Formel 1 fungieren

(Motorsport-Total.com/sid) - Mit umfangreichen Regeländerungen will die Formel-3-Euroserie 2006 durchstarten und dem Rennfahrer-Nachwuchs eine noch größere Chance geben. "Ich bin überzeugt, dass damit ein wichtiger Schritt in die Zukunft gemacht wurde", berichtet Hermann Tomczyk. Der ADAC-Sportpräsident und Vize-Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) hofft, schon bald einen neuen Michael Schumacher zu finden. Dabei setzt er auch auf die 2006 ins Leben gerufene Trophy. Tomczyk: "Wir geben damit unseren Talenten eine zusätzliche Chance, sich in einem professionellen Umfeld zu entwickeln und zu profilieren."

Titel-Bild zur News: Dallara in der Formel 3

Die Formel 3 soll wie die Formel 1 kostengünstiger werden

Ein Testverbot, ein geänderter Qualifyingmodus, längere Rennen, ein neues Punktesystem, die Zulassung von Fahrzeugen der Jahrgänge 2002 bis 2004 und die neue Trophy sind die wichtigsten Änderungen für die Formel-3-Euroserie im kommenden Jahr. Mit den Neuerungen soll die "Sprungbrettliga" attraktiver und kostengünstiger werden, damit die Talente künftig noch besser gefördert werden. An diesem Wochenende gastiert die Euroserie gemeinsam mit der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) auf dem EuroSpeedway Lausitz.#w1#

"Die Euroserie ist ein unumgänglicher Schritt als Vorstufe zur Formel 1, vor allem, weil dieser Wettbewerb so eng ist", meint Nico Rosberg. Der Sohn des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg (Finnland) fuhr im vergangenen Jahr selbst in der Euroserie, bevor er 2005 mit der GP2-Serie den Sprung ins Rahmenprogramm der Formel 1 schaffte. Nico Rosberg lobt: "In der Euroserie habe ich unglaublich viel gelernt und mir all das angeeignet, was ich für meine weitere Karriere im Formel-Sport benötige."

Mit dem neuen Format bleibt die Formel-3-Euroserie auch in der kommenden Saison eine der attraktivsten Nachwuchsserien weltweit. Die Talente werden auf mindestens fünf Formel-1-Pisten antreten und wie bisher einen Großteil der Rennen im Umfeld der DTM austragen. Damit setzt die Euroserie in der Vermarktung auf Kontinuität und bietet allen Nachwuchsfahrern eine optimale Grundlage für eine weitere Formel-Karriere.

Die Euroserie hat sich zur bedeutendsten Nachwuchsrennserie in Europa etabliert. Seit 2003 kämpfen die besten Nachwuchspiloten der Welt um den Titel. Wer in der Formel-3-Euroserie ganz vorne fährt, empfiehlt sich für die Top-Klassen des internationalen Motorsports. Insgesamt acht Fahrer schafften in den vergangenen zwei Jahren den Sprung in die Formel-1-WM oder die DTM - so viele wie aus keiner anderen Nachwuchsserie weltweit.

"Dass so viele junge Nachwuchsfahrer den Sprung nach ganz oben geschafft haben, hat uns selbst überrascht, es zeigt aber, dass das Konzept der Formel-3-Euroserie funktioniert", sagt Tomczyk stolz: "Durch den Zusammenschluss der deutschen und der französischen Formel-3-Meisterschaft zur Formel-3-Euroserie haben wir einen Wettbewerb auf höchstem Niveau geschaffen, in dem sich die besten Nachwuchsfahrer weltweit messen können."

Im kommenden Jahr wird es an den Rennwochenenden nur noch ein 30-minütiges Qualifying geben. Das Qualifying entscheidet über die Startaufstellung für das erste Rennen der Veranstaltung. Dieses wird am Samstag über eine Distanz von 110 Kilometern oder maximal 40 Minuten ausgetragen. Das Ergebnis des ersten Rennens bestimmt die Startaufstellung für den zweiten Lauf, bei dem die besten Acht in umgekehrter Reihenfolge starten.

Das zweite Rennen wird sonntags gefahren. Wie bisher geht es dabei über eine Distanz von mindestens 80 Kilometern bzw. maximal 30 Minuten. Für den Lauf am Sonntag erhalten die ersten sechs Fahrer Punkte - von sechs bis eins. Für das lange Rennen am Samstag bleibt es beim bewährten Punktesystem, das auch in der Formel 1 und DTM Anwendung findet.