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Briatore fordert mehr Fannähe: Instagram-Pflicht für alle Fahrer

Flavio Briatore hält die Formel 1 für zu steril und abgeschottet: Ginge es nach ihm, müssten die Fahrer pro Wochenende 25 Instagram-Bilder für ihre Fans posten

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore ist zwar seit gut sieben Jahren kein Teil der Formel 1 mehr, doch in Monza hat sich der ehemalige Erfolgsteamchef wieder einmal im Fahrerlager blicken lassen. Was er gesehen hat, hat ihn nicht gerade vom Hocker gerissen. Briatore war zu seiner Zeit einer der schillerndsten und kontroversesten Charaktere, und so etwas vermisst er in der aktuellen Formel 1, die für ihn "zu langweilig, zu künstlich, zu perfekt, zu bürokratisch" ist, wie er gegenüber 'Sport Bild' feststellt.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore wünscht sich von deR Formel 1 ein wenig mehr Offenheit Zoom

Im Vergleich zu anderen Serien wirkt die Königsklasse häufig steril, kühl und unnahbar. Typen wie Lewis Hamilton haben Seltenheitswert. Der Weltmeister ist einer der wenigen Piloten, die sich fannah zeigen und über die sozialen Medien Eindrücke von ihrem beruflichen und privaten Leben vermitteln. Ginge es nach Briatore, dann würde er es auch für die Kollegen verpflichtend machen, in die Fußstapfen des exzentrischen Briten zu treten.

"Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich jeden Fahrer dazu verdonnern, mindestens 25 Instagram-Bilder pro Wochenende zu posten. Sonst gibt es eine Strafe", schlägt er vor. Damit möchte der Italiener erreichen, dass die Fans näher am Geschehen sind und auch einmal hinter die Kulissen blicken dürfen, was die Formel 1 bislang zu verhindern weiß - denn nicht einmal Hamilton selbst kann aus dem Fahrerlager ein Video für seine Follower machen.

Ähnlich verhält es sich mit der Verhaltensweise der Piloten. Alle Teams wollen möglichst PR-gebügelte Piloten haben, die möglichst die gleichen 08/15-Sätze wie aus der Maschinenpistole in die Mikrofone der Journalisten sprechen - kommt jemand wie Max Verstappen, der einem Ex-Weltmeister wie Jacques Villeneuve gehörig ans Bein pinkelt, so sprechen alle von einem Skandal.

Selbst Red Bull mit seinem legeren Image dürfte dem Niederländer danach mal ein wenig über den Mund gefahren haben, wie Berater Helmut Marko angedeutet hat. "Die Fahrer werden wie Schüler behandelt, die in der Schule mit dem Stock eins auf die Finger bekommen, wenn sie zu frech geworden sind", schüttelt Briatore den Kopf. Von Verstappen und seiner harten Fahrweise ist er daher Fan.

"Er bringt neue Energie in den Sport. Ihn für seine spektakuläre Fahrweise zu kritisieren, ist dumm", meint der ehemalige Teamchef, der sich an seine Schützlinge Michael Schumacher und Fernando Alonso erinnert fühlt. Briatore findet, dass die Formel 1 solche Typen braucht - und weniger Strafen! So wie es etwa in der MotoGP ist: "Die MotoGP boomt, weil das ein Job für Gladiatoren ist. Die Formel 1 ist ein Mozzarella-Job!"