Bremsen und Strategie werden heute entscheiden

Wer die haltbarsten Bremsen und die beste Strategie hat, wird heute wahrscheinlich den Grand Prix von Kanada in Montréal gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button und Michael Schumacher stehen beim heutigen Grand Prix von Kanada zwar in der ersten Startreihe, Topfavoriten sind der Brite und der Deutsche aber nicht. Obwohl nur auf den Startplätzen drei, vier, fünf und sieben klassiert, sind die Renaults und McLaren-Mercedes' wohl am stärksten einzuschätzen.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Bremse

Wer bremst, gewinnt: Montréal fordert die Bremsen von allen Strecken am meisten

Der Großteil des Feldes wird heute Nachmittag zweimal zum Nachtanken an die Box kommen, ein paar Fahrer dreimal, laut Renault-Chefingenieur Pat Symonds ist ein Fahrzeug aber nur auf einer Einstoppstrategie - womöglich Räikkönen, der trotz toller Trainingszeiten im Qualifying so weit hinten landete? Grundsätzlich gilt: Wer am längsten draußen bleiben kann, gewinnt, allerdings hat dieses Prinzip auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' einen Haken...#w1#

Mehr Benzinlast kann nämlich zwar strategisch einen Vorteil bedeuten, allerdings werden dadurch auch die Bremsen zusätzlich belastet, die in Montréal ohnehin schon am Limit sind: "Das ist eine schwierige Berechnung", bestätigte Ferrari-Superhirn Ross Brawn gegenüber 'Crash.net'. Für Ferrari erwartet er aber keine Schwierigkeiten: Wir haben gute Messsysteme, die es uns erlauben, den Bremsverschleiß im Rennen zu managen. Von dem her, was wir am Freitag gesehen haben, sollte alles okay sein."

Stichwort Verschleiß: Auch die Reifen werden heute natürlich wieder eine große Rolle spielen, vor allem die hinteren, die beim Beschleunigen aus den langsamen Schikanen heraus enorm strapaziert werden. Insofern ist durchaus möglich, dass sich einige Fahrer zu Beginn darauf konzentrieren werden, nur ihre Position zu verteidigen, um dann erst in der entscheidenden Schlussphase wirklich zu attackieren.

Ein weiteres Thema ist die Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden - ein Bereich, in dem Renault in den Trainings überlegen war. Wer aus der Haarnadel heraus eine gute Traktion hat und dann auch noch den nötigen Top-Speed, kann im Rennen durchaus den einen oder anderen Konkurrenten überholen.

Und auch der Chaos-Faktor muss in die Berechnung mit einbezogen werden: In Montréal ist das Safety-Car fast Stammgast, während es gegen Ende des Rennens außerdem zu einem Gewitter kommen könnte...