• 13.03.2002 11:08

  • von Reinhart Linke

Brawn: Die Reifen sind entscheidend

Ferrari-Technikdirektor Ross Brawn erklärt, warum es beim Grand Prix von Malaysia vor allem auf die Reifen ankommt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari möchte am Sonntag beim Grand Prix von Malaysia den zweiten Saisonsieg feiern. Das italienische Team dominierte in Melbourne beim Saisonauftakt das gesamte Wochenende eindrucksvoll nicht nur mit Michael Schumacher, sondern auch mit Rubens Barrichello, der sich im Qualifikationstraining die Pole Position sicherte. Während der Brasilianer im Rennen schon in der ersten Kurve nach einem Unfall mit BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher ausschied, dominierte "Schumi" das Rennen eindrucksvoll und ließ seinen Gegnern keine Chance.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Technischer Direktor)

Ross Brawn: In Sepang kommt es vor allem auf die Reifen an

Am Wochenende findet nun in Sepang auf der 5,542 Kilometer langen Strecke der zweite Saisonlauf statt. Bisweilen fanden erst drei Grand Prixs von Malaysia statt, die alle drei Ferrari gewinnen konnte (1999 Eddie Irvine, 2000 und 2001 Michael Schumacher). Der Rheinländer, der schon in Melbourne seinen dritten Sieg in Folge feierte, möchte nun auch den Malaysia-Grand-Prix zum dritten Mal in Folge gewinnen.

Brawn: "Die Reifen sind die größte Herausforderung"

Dabei könnten die Reifen erneut eine entscheidende Rolle spielen. Im vergangenen Jahr waren die Teams auf Michelin-Reifen gerade bei heißen Temperaturen stark, während Ferrari mit den Bridgestone-Reifen eher Probleme bekam. "Die Reifen sind zweifellos die größte technische Herausforderung für diese Strecke, denn obwohl die Streckenoberfläche im Vergleich zu Melbourne sehr ähnlich ist, könnten die hohen Asphalttemperaturen, die vielen langen Geraden und schnellen Kurven für die weichen Reifen ein Problem darstellen", erläutert Ferrari-Technikdirektor Ross Brawn.

Ferrari wird daher den Freitag nutzen, um sich aufs Rennen vorzubereiten, muss allerdings damit rechnen, dass sich die Streckenbedingungen bis zum Sonntag ändern. "Wir werden den Freitag nutzen, um mit viel Benzin zu fahren und um die besten Reifen für das Rennen zu wählen", fährt der Brite fort. "Hoffentlich wird die Strecke dabei nicht zu schmutzig sein, weil sie im Laufe des Wochenendes immer sauberer wird."

Erfahrungsgemäß bildet sich im Laufe eines Wochenendes darüber hinaus immer eine Gummischicht auf dem Asphalt, wodurch zuletzt die Michelin-Reifen besser wurden. Da bisweilen kein Regen von den Meteorologen für das Wochenende prognostiziert wird, könnte sich der Grip für die Michelin-Reifen auch im Laufe des Sepang-Wochenendes verbessern.

Ferrari auch auf Regen gut vorbereitet

Sollte es wiedererwartend am Wochenende doch regnen, wird Ferrari vermutlich auch auf nasse Bedingungen gut vorbereitet sein. Die Italiener verfügen auf der hauseigenen Teststrecke in Fiorano unweit der Fabrik in Maranello über eine Spengleranlage, um Tests von Regenreifen durchführen zu können. "Wenn man bedenkt, dass es jedes Jahr immer drei oder vier Regenrennen gibt, ist es sinnvoll, solch ein System zu haben", findet der Technikdirektor des Teams aus Maranello.

Noch einmal wird Ferrari am Wochenende in Malaysia mit den modifizierten Vorjahreschassis vom Typ F2001 antreten. Der 2002er-Ferrari F2002 wird vermutlich erst beim Europaauftakt der Formel-1-Saison am 14. April in Imola zum Einsatz kommen. Bis dahin wird vermutlich auch Michael Schumacher den neuen Ferrari noch einmal getestet haben. Ross Brawn: "Wir sind in der glücklich Position zu überlegen, wann wir das neue Auto erstmals verwenden, ohne ein großes Risiko einzugehen, da wir noch mit dem alten Auto fahren können."