• 12.03.2002 11:32

Schumacher peilt zweiten Hattrick an

Wie sich die vier deutschen Formel-1-Rennfahrer auf den Grand Prix von Malaysia am Wochenende in Sepang vorbereitet haben

(Motorsport-Total.com/sid) - Nick Heidfeld spielte Lokführer, Ralf Schumacher fuhr Motorrad, und Heinz-Harald Frentzen machte Urlaub bei der Familie: Vor dem Großen Preis von Malaysia am kommenden Wochenende in Kuala Lumpur (Sonntag, 8:00 Uhr MEZ/live bei Premiere und RTL) setzten die deutschen Formel-1-Stars auf Abwechslung und Freizeit.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher verbrachte die Zeit vor dem 2. Saisonlauf in Australien und Malaysia

Der Weltmeister ging derweil eigene Wege, um sich auf die extreme Hitze und die 90-prozentige Luftfeuchtigkeit in Malaysia vorzubereiten. Anstatt nach Hause zu fliegen, verbrachte Michael Schumacher nach seinem Auftaktsieg in Melbourne mit Ehefrau Corinna ein paar ruhige Urlaubstage in Australien, um sich dann ab dem vergangenen Wochenende in Malaysia an das extreme Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen: "Es ist wichtig, sich zu akklimatisieren. Malaysia ist das Rennen, das einen körperlich am meisten fordert."

Beim Großen Preis von Malaysia peilt Schumacher wie schon in Australien in seinem Ferrari-"Gebrauchtwagen" den Hattrick an. Der Weltmeister, der 2002 mit dem fünften WM-Titel den Weltrekord des legendären Argentiniers Juan Manuel Fangio einstellen will, widerspricht der Einschätzung vieler Experten, dass bei Asphalttemperaturen von fast 50 Grad Celsius die Michelin-Pneus von BMW-Williams und McLaren-Mercedes besser funktionieren als Ferraris Bridgestone-Reifen: "Diese Meinung teile ich absolut nicht."

Dennoch setzen die Verfolger auf das Wetter. "40 Grad, kein Regen. Je heißer, desto besser", beschreibt BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger seine Wunschbedingungen für das Rennen, in dem er Ralf Schumacher nach dessen spektakulärem Abflug in Melbourne wieder im Spitzenfeld erwartet. Auch Mercedes-Benz-Motorsportdirektor Norbert Haug glaubt: "Wenn es heiß wird, sollten wir schon dabei sein." In Melbourne waren BMW mit Juan-Pablo Montoya auf Platz zwei und McLaren-Mercedes mit Kimi Räikkönen auf Rang drei nur auf dem Siegerpodest in Reichweite zu Schumacher.

Ähnlich gut wie der Weltmeister wird vermutlich Nick Heidfeld auf die klimatischen Bedingungen eingestellt sein. Während einer Trainingswoche an Malaysias Ostküste mit seinem Teamkollegen Felipe Massa gewöhnte sich "Quick Nick" an die Temperaturen, etliche PR-Aktionen für den malaysischen Großsponsor des Sauber-Teams sorgten für Abwechslung. So durfte der Gladbacher rund vier Wochen vor der Einweihung im neuen Hochgeschwindigkeitszug zwischen dem Flughafen und Kuala Lumpur Lokführer spielen.

Im Gegensatz zu Michael Schumacher und Nick Heidfeld waren Ralf Schumacher und Heinz-Harald Frentzen nach dem Auftakt zu Hause. "Schumi II" erholte sich bei Ehefrau Cora und Söhnchen David und auf seinem neuen BMW-Motorrad ("Ein Stück Freiheit") vom Startcrash in Melbourne: "Ich bin froh, dass ich da heil rausgekommen bin."

Frentzen, der ein paar Tage bei Ehefrau Tanja und Töchterchen Lea verbrachte, erlebte seinen Albtraum in Melbourne schon vor dem Start, als sein neuer Arrows in der Einführungsrunde streikte. "Wir hoffen auf ein besseres Wochenende und wollen noch Mal von vorne anfangen", sagte "HHF", der sich in Malaysia sehr wohlfühlt: "Die Menschen hier sind sehr entgegenkommend und offen."