Schumacher: "Bridgestone wird wieder dominant sein"
Voller Optimismus blickt Michael Schumacher dem Rennen in Malaysia entgegen, wo er den Hattrick schaffen kann
(Motorsport-Total.com/dpa) - Gelassen sieht Ferrari-Pilot Michael Schumacher der zu erwartenden Reifenschlacht beim Großen Preis von Malaysia entgegen. "Ich erwarte eigentlich, dass unsere Reifen wieder dominant sein werden, wenn auch vielleicht nicht mehr im gleichen Ausmaß wie in Australien", erklärte der viermalige Formel-1-Weltmeister am Montag. "Aber die Meinung vieler anderer, dass die Bridgestone in Malaysia nicht konkurrenzfähig sein könnten, teile ich absolut nicht."

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Michael Schumacher will auch in Malaysia schnell unterwegs sein...
Bei seiner "Spazierfahrt" zum Sieg beim Saisonauftakt in Melbourne profitierte Schumacher auch vom relativ kühlen Wetter, das seinen Bridgestone-Reifen entgegen kommt. Die Michelin-Reifen der Konkurrenten McLaren-Mercedes und BMW-Williams kommen dagegen erst bei Hitze so richtig in Fahrt. Für den zweiten Saisonlauf am Sonntag (Start: 08.00 Uhr MEZ/live in RTL und Premiere World) in Sepang sind Temperaturen über 30 Grad prognostiziert.
Ralf Schumacher, der nach seiner Flugeinlage in Australien punktlos bereits unter Zugzwang steht, meint zuversichtlich: "Unser Auto war auch bei den relativ niedrigen Temperaturen in Melbourne sehr konkurrenzfähig. Und in Sepang wird es nun viel heißer sein, da sollten unsere Michelin-Reifen ein noch größerer Vorteil gegenüber der Konkurrenz sein."
Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug stimmt die erwartete Hitze zuversichtlich. "Fünf Grad mehr als in Melbourne - und schon sieht die Welt viel freundlicher aus", sagt er. BMW- Motorsportdirektor Gerhard Berger geht ebenfalls davon aus, dass die weiß-blau bzw. silbern lackierten Verfolger den "Roten" in Malaysia auf die Pelle rücken können. "Hohe Temperaturen liegen unserem Paket aus Chassis, Motor und Reifen. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir näher an Ferrari dran sein sollten. Das Ergebnis von Melbourne sollte nicht überbewertet werden."
"Schumi I" reagiert auf den Optimismus seiner schärfsten Widersacher mit Verweis aufs Vorjahr gelassen. Damals habe Bridgestone zu Saisonbeginn Probleme gehabt und sei "von den Experten abgeschrieben" gewesen. In Magny-Cours, wo er seinen 50. Grand-Prix- Sieg gefeiert hatte, seien die Schwierigkeiten dann gelöst gewesen. "Daher bin ich für Malaysia wieder sehr zuversichtlich und fest überzeugt, dass wir um den Sieg ein Wörtchen mitreden können", teilte der 33 Jahre alte Kerpener auf seiner Homepage mit.
Nachdem sein "Oldtimer" in Melbourne spielerisch leicht sogar schneller als die neuen Boliden war, steht Schumacher voll hinter der Entscheidung von Ferrari-Sportdirektor Jean Todt, auch in Sepang mit dem modifizierten Vorjahresmodell anzutreten. "Wir haben schließlich in Australien gesehen, dass wir bei unserem 2001er-Auto gegenüber den 2002er-Modellen der Konkurrenz keinen Schwachpunkt haben und auch vom Speed her voll mithalten können", sagt er. "Ich kann nicht sehen, warum das in Malaysia anders sein sollte, zumal hier sehr extreme Bedingungen herrschen." Er halte deshalb die Entscheidung "für sehr sinnvoll".
Sinnvoll angesichts der bevorstehenden Hitzeschlacht auf dem ultramodernen Kurs war auch Schumachers Entscheidung, zwischen den beiden Rennen nicht in die Schweiz zurückzufliegen. Mit Ehefrau Corinna entspannte sich der Australien-Fan erst ein paar Tage an den märchenhaften Stränden "down under". Seit dem Wochenende genießen die Schumachers die restliche Zeit an der nicht weniger schönen Küste Malaysias. "Es ist wichtig, sich zu akklimatisieren. Malaysia ist wahrscheinlich das Rennen, das einen körperlich am meisten fordert", so der WM-Spitzenreiter. "Daher hatten wir von Anfang an geplant, nicht zurückzufliegen."

